Foto: Lüne-Blog. Eingangsbereich Böll-Haus im Dezember 2023. Am Fenster: Solidaritätsbekundungen.

Hansestadt Lüneburg: Kein Mediationsverfahren zur Nutzung des Böll-Hauses

Um die Jahreswende 2023/24 war das Böll-Haus in der Katzenstraße – Heim vieler Lüneburger Initiativen und Gruppen – geräumt worden. OB Claudia Kalisch hatte ein Mediationsverfahren vorgeschlagen, um die Weiternutzung des Hauses zu ermöglichen. Bei einem vorbereitenden Treffen konnten sich die Beteiligten jedoch nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Der Trägerverein „Unsere Welt – für Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit e.V.“ sieht nun die Aufgabe, einen neuen Ort für die Initiativen zu finden.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 07.03.2024
Online: mehr – Foto: Lüne-Blog.


Kein Mediationsverfahren zur Nutzung des Heinrich-Böll-Hauses

Foto: Lüne-Blog. Eingangsbereich Böll-Haus im Dezember 2023. Am Fenster: Solidaritätsbekundungen.

Das von der Stadt initiierte Mediationsverfahren zwischen dem Eigentümer des Heinrich-Böll-Hauses und dem Verein „Unsere Welt“ kommt nicht zustande. Bei einem richtungweisenden Strategie-Termin, an dem auch ein Vertreter der Hansestadt teilnahm, konnten sich die Beteiligten in Anwesenheit eines Mediators nicht auf ein gemeinsames Vorgehen in einer Mediation einigen.

OB Claudia Kalisch: Entwicklung außerordentlich bedauerlich

Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch: „Ich bedauere diese Entwicklung außerordentlich. Die Hansestadt hat im Vorfeld sehr viel Zeit und Energie in diesen Prozess investiert. Der Verwaltung und auch mir persönlich ist es wichtig, dass Vereine und Initiativen in unserer Stadt einen Ort der Begegnung und des Austauschs haben.

Die Kundgebung für Demokratie und Menschlichkeit mit 10.000 Menschen auf dem Marktplatz wurde maßgeblich auch von den ehemaligen Mieter:innen des Böll-Hauses organisiert. Gemeinsam mit der Politik werden wir nun nach neuen Lösungswegen suchen.“

Trägerverein: Neuen Ort für Initiativen finden

Beate Friedrich und Renke Soete vom Verein „Unsere Welt“ erklären: „Wir bedauern es sehr, dass eine Mediation nicht zustande gekommen ist und danken der Hansestadt Lüneburg für ihre Bemühungen, eine Einigung zu finden. Für die Lüneburger Initiativenlandschaft ist das Scheitern schmerzhaft. Nun wird es unsere Aufgabe sein, einen neuen Ort für unsere Initiativen zu finden.“

Kein Statement des Eigentümers

Der Eigentümer der Immobilie in der Katzenstraße hat auf eine Anfrage der Pressestelle der Hansestadt mit der Bitte um sein Statement nicht reagiert.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Heinrich-Böll-Haus Lüneburg: OB Kalisch will Mediation vorschlagen – 21.12.2023
    Nach der Entscheidung des Landgerichts Lüneburg befindet sich das Heinrich-Böll-Haus in Räumung. In der Ratssitzung am 20. Dezember 2023 informierte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch über den Stand der Dinge. Die Fronten zwischen Trägerverein und Hausinhaber seien verhärtet. Kalisch werde beiden Seiten erneut vorschlagen, in ein professionelles Mediationsverfahren zu gehen.
  • Böll-Haus Lüneburg: Trauer um „Ort der Möglichkeiten“ – Initiativen wollen zusammenbleiben – 15.12.2023
    Das Landgericht Lüneburg hatte entschieden: Der Trägerverein muss das Böll-Haus Lüneburg geräumt an den Eigentümer übergeben. Die dort ansässigen Initiativen und Vereine melden sich nun zu Wort: Sie trauern um den „Ort der Möglichkeiten“, den Verlust der Räume als Ort für Austausch, Kooperation und Ideen. Zur Bewältigung der anstehenden Kosten bitten sie um Spenden. Wie es weitergeht? „Wir wollen zusammenbleiben!“, heißt es von den Beteiligten. Ein gemeinsamer Ort für Austausch und Aktion werde weiterhin gebraucht.
  • Heinrich-Böll-Haus Lüneburg: Trägerverein muss Haus räumen – Forderungen des Eigentümers für Weiternutzung – 10.12.2023
    Am 8. Dezember 2023 wurde vor dem Landgericht Lüneburg die Entscheidung zum Heinrich-Böll-Haus in Lüneburg verkündet: Der Trägerverein muss das Haus geräumt an den Eigentümer übergeben.
    Lars Meyer-Ohlendorf, Alleineigentümer des Hauses Katzenstraße 2 in Lüneburg, und René Böll, Nachlassverwalter und Sohn von Heinrich Böll, hatten zunächst erklärt, dass sie die Nutzung des Hauses weiterhin ermöglichen wollen. Ihre Vorstellungen, wie das geschehen soll, haben sie am 23. Oktober 2023 schriftlich fixiert.

Lünepedia: Heinrich-Böll-Haus

Das Heinrich-Böll-Haus (auch Böllhaus) befand sich in der Katzenstraße 2, 21335 Lüneburg. Es war ein Informations-, Kommunikations- und Aktionszentrum für Umwelt-, Entwicklungs- und Sozialpolitik. Es bestand von 1990 bis 2023.

Das Heinrich-Böll-Haus war Zuhause und Veranstaltungsraum eines Netzwerks von Initiativen und diente als zentrale Anlaufstelle für engagierte Gruppen aus der Region. Über 20 Initiativen waren im Haus vertreten. Träger war der gemeinnützige Verein Unsere Welt – für Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit. Das Haus war finanziell unabhängig und deckte die strukturellen Kosten wie Mieten, Nebenkosten und Telekommunikation durch die Miet- und Untermietverhältnisse mit den jeweiligen Initiativen. Es finanzierte sich zudem über Spenden an den gemeinnützigen Trägerverein.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Heinrich-Böll-Haus

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