
Hansestadt: AGL fährt mit HVO100-Diesel, zwei Buchen werden gefällt und Stadtmodell wartet auf Reinigung
Äußerst aufwändig gestaltet sich die Reinigung des bronzenen Stadtmodells, so die städtische Gebäudewirtschaft. Zwei große Buchen, eine im Clamart Park, die andere neben der Kita Ochtmissen am Hotmann-Weg, müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Und die AGL testet für Großfahrzeuge, bei denen man derzeit auf Dieselantrieb angewiesen ist, HVO100-Diesel.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 11./12.12.2024
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
I. Lüneburger Stadtmodell: Aufwändige Reinigung nötig
Mitte November 2024 war das Stadtmodell vor der Touristinformation am Marktplatz von Unbekannten besprüht worden. Erste Reinigungsversuche der Bronzeskulptur durch eine Restauratorin waren leider nicht erfolgreich, sagt Maja Lucht, Fachbereichsleiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Die Reinigung des Modells ist sehr aufwändig, da das Material empfindlich und die Verarbeitung sehr filigran ist.
Im Gespräch mit Expertin aus Berlin
„Unser Ziel ist es, die natürliche Patina des Bronzematerials zu erhalten“, erklärt Lucht. Aktuell steht die Stadt mit einer Metallrestauratorin aus Berlin in Kontakt, die bereits einige Statuen für die Hansestadt Lüneburg saniert hat. Sie soll möglichst auch prüfen, ob das Modell so beschichtet werden könnte, dass bei weiteren Farbanschlägen eine Reinigung leichter durchzuführen wäre.
Das Modell zeigt die Altstadt im Maßstab 1:800 und wurde 2006 vom Rotary Club zu seinem 50jährigen Bestehen gestiftet. Die Stadt hat den Farbanschlag zur Anzeige gebracht, Täter:innen wurden bisher nicht ermittelt.
II. Zwei große Buchen im Stadtgebiet müssen gefällt werden
Im Zuge der laufenden Baumkontrollen wurde an zwei ortsbildprägenden Buchen massive Schäden durch Pilzbefall festgestellt. „Eine umgehende Fällung ist aus Sicherheitsgründen leider dringend erforderlich“, sagt Frank Fugel, Leiter des Betriebshofs der Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL). Einer der Bäume steht im Clamart Park nahe der Haagestraße, der andere neben der Kita Ochtmissen am Bolzplatz im Hotmann-Weg. Sie sollen voraussichtlich kommende Woche (KW 51/2024) gefällt werden. Über entsprechende Ersatzmaßnahmen wird die AGL im kommenden Jahr entscheiden.
Pilzbefall bei den Buchen am Clamart-Park und am Hotmann-Weg
Die Buche im Clamart-Park steht bereits seit längerer Zeit wegen des Pilzbefalls unter Beobachtung. Eine eingehende Untersuchung durch das Institut für Baumpflege in Hamburg hat jetzt ergeben, dass die Restwandstärken des intakten Holzes nicht mehr ausreichend sind“, erläutert Fugel. Die Bohrwiderstandsmessungen am Stammfuß hätten bereits nach 10 Zentimetern eine Weißfäule gezeigt. „Damit ist die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben.“
Bei der Buche am Bolzplatz Hotmann-Weg, die ebenfalls bereits unter Beobachtung stand, wurde eine fortgeschrittene Beeinträchtigung der Standsicherheit durch einen holzzersetzenden Pilz festgestellt. Die Buche ist massiv vom Riesenporling (Meripilus giganteus) befallen. Die Unterseite der Wurzeln wird in der Folge zersetzt und die Standsicherheit ist stark beeinträchtigt. Aufgrund dessen ist auch hier eine Fällung unausweichlich.
Mehr Information
Der aktuelle Stand und der Standort der zu fällenden Bäume ist in der Baumfällliste der AGL aufgelistet. Wenn aktuelle Baumkontrollen dies erforderlich machen, werden Bäume ergänzt.
- Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL): Baum-Fällliste
III. Für eine bessere Treibhausgasbilanz: AGL testet HVO100-Diesel
Die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) rüstet seit einigen Jahren ihre Fahrzeug- und Geräteflotte systematisch auf alternative Antriebe um. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf elektrischen Antrieb, um den Ausstoß von Treibhausgasen und Feinstpartikeln stetig zu reduzieren. „Der dazu benötigte Strom kann überwiegend im betriebseigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) der Kläranlage erzeugt werden“, erklärt AGL-Geschäftsführer Lars Strehse.
Bei Spezialfahrzeugen teils aber weiter auf Diesel angewiesen
„Für viele Großfahrzeuge und kommunale Spezialfahrzeuge gibt es aber heute noch keine Serienfertigung mit emissionsfreien Antrieben, so dass wir hier weiterhin auf den Dieselantrieb angewiesen sind“, erläutert Strehse.
„Wir müssen auch im Not- und Katastrophenfall mobil bleiben, um z. B. bei Schneekatastrophen, Hochwassereinsätzen, Waldbränden usw. bei Bedarf auch überörtlich zur Unterstützung vor Ort Hilfe leisten zu können. Für diese Einsatzszenarien kommen Fahrzeuge und Geräte mit alternativen Antrieben heute noch nicht planmäßig in Frage“, sagt Strehse.
Daher testweise Einsatz von HVO100-Diesel aus Abfällen und Pflanzenölen
Die AGL startet daher jetzt testweise mit dem Einsatz von HVO100-Diesel, um möglicherweise so die Treibhausgasbilanz ihrer Mobilität zu verbessern. Der biologische Kraftstoff, der aus recycelten Abfällen und Pflanzenölen hergestellt wird, gilt als nahezu CO2-neutral und hat einen geringen Feinstaub-Ausstoß. Doch es gibt auch Nachteile und Kritik, etwa mit Blick auf die Abbaubarkeit oder den Verbrauch von Wasserstoff bei der Herstellung.
„Der neue Diesel ist nicht unumstritten“, sagt Betriebshofleiter Frank Fugel und betont: „Es ist aber derzeit die einzige Alternative, um bei Dieselfahrzeugen annähernd klimaneutral zu werden.“
Mehr Information und Kontakt
Häufig gestellte Fragen zu HVO100-Diesel werden auf der Internetseite der AGL ausführlich beantwortet – darunter auch die Frage, warum HVO100-Diesel in der Kritik steht und worauf beim Einsatz geachtet werden muss. Künftig soll dort auch über Testergebnisse und Neuigkeiten zum Thema berichtet werden.
- Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL): Verwendung von HVO100-Diesel wird getestet

Foto: AGL. Für viele Großfahrzeuge wie etwa dieses Kanalfahrzeug gibt es noch keine Serienfertigung mit emissionsfreien Antrieben. Um dennoch die Treibhausgasbilanz zu verbessern, testet die AGL jetzt den neuen Treibstoff HVO100-Diesel.
Lünepedia: Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL)
Die Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL) wurde 1997 als Abwassergesellschaft Lüneburg mbH gegründet. Die eigenständige Gesellschaft ist vollständig im Besitz der Hansestadt Lüneburg. 2008 ging der Städtische Betriebshof an die AGL über, der Firmenname wurde geändert und das Gelände an der Bockelmannstraße 1 in Betrieb genommen.
Die AGL ist in Lüneburg verantwortlich für Abwasser, Kanalisation, Gewässer, Straßen und Begrünung der Stadt. Das Tochterunternehmen Luna Lüneburg GmbH ist zuständig für Neubau und Betrieb der öffentlichen Beleuchtung. Geschäftsführer der AGL ist Dipl. Ing. Lars Strehse. Seit 2010 ist die AGL Mitglied im Güteschutz Kanalbau.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Abwasser,_Grün_%26_Lüneburg_Service_GmbH
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