Eisenflechter am Bau. Foto: IG BAU.

Kreis Lüneburg: 70 neue Wohnungen gebaut – Wohngeld für 60.000 Haushalte in Niedersachsen

70 neue Wohnungen entstanden 2021 im Kreis Lüneburg. Die IG BAU fordert, den sozialen Wohnungsbau zu stärken und vermehrt auf den Umbau bestehender Gebäude zu setzen. Weit über 60.000 Haushalte in Niedersachsen waren 2020 auf Wohngeld angewiesen, so das Landesamt für Statistik.


Mitteilung von: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
Am: 09.06.2022 
Foto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Bauarbeiter – Eisenflechter.


Kreis Lüneburg: 70 neue Wohnungen im vergangenen Jahr gebaut

IG BAU sieht Defizit beim sozialen Wohnungsbau | „Stärker auf Umbau setzen“

Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: Im Landkreis Lüneburg wurden im vergangenen Jahr 70 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro.

„Zusätzliche Wohnungen sind ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten. Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird“, sagt Achim Bartels.

Umbau bereits bestehender Gebäude als enorme Chance

Der IG BAU-Bezirksvorsitzende verweist auf eine enorme Chance, um zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen: den Umbau bereits bestehender Gebäude. „Im Kreis Lüneburg schlummert ein großes Potential in der Umnutzung von Altbauten. So lassen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Dazu kommt – durch mehr Homeoffice – der Umbau von Büros zu Wohnungen.“

Gerade auch mit Blick auf den steigenden Wohnraumbedarf für die Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, müssten alle Möglichkeiten genutzt werden.

Bezahlung nach Tarif, um qualifizierte Mitarbeitende zu finden

An die Adresse der heimischen Baubranche macht der Gewerkschafter deutlich: „Viele Firmen suchen dringend Fachkräfte, um die Aufträge bewältigen zu können. Aber qualifizierte Maurer und Zimmerleute gewinnt nur, wer anständige Löhne zahlt und gute Arbeitsbedingungen bietet.“

Baubeschäftigte sollten sich nicht unter Wert verkaufen und auf einer tariflichen Bezahlung bestehen. Genug zu tun gebe es allemal, so Bartels.


Landesamt für Statistik: Zahl der Wohngeldhaushalte 2020 um 23 Prozent gestiegen

Von: Landesamt für Statistik Niedersachsen – Am: 09.06.2022 – Online: mehr

HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, waren am 31.12.2020 in Niedersachsen insgesamt 62.265 Haushalte auf Wohngeld angewiesen, das waren 23,0 Prozent mehr als im Jahr davor (50.634 Haushalte). Davon waren in 6,3 % der Haushalte nur einzelne Personen des Haushaltes wohngeldberechtigt (3.890 wohngeldrechtliche Teilhaushalte).

Der deutliche Anstieg im Jahr 2020 ist insbesondere auf das Inkrafttreten des Wohngeldstärkungsgesetzes zum 01.01.2020 zurückzuführen. Dadurch hatten mehr Personen Anspruch auf Wohngeld. Wohngeld ist ein von Bund und Ländern je zur Hälfte getragener Zuschuss zu den Wohnkosten.

Unterstützung überwiegend als Mietzuschuss

Am Jahresende 2020 erhielten von den 58.375 reinen Wohngeldhaushalten 52.235 Haushalte (89,5 %) einen Mietzuschuss, den übrigen 6.135 Haushalten mit Wohneigentum wurde ein Lastenzuschuss gewährt (10,5 %). Der Lastenzuschuss ist ein Zuschuss zu den Aufwendungen für Kapitaldienst und die Bewirtschaftung ihres Wohneigentums.

Die Zahl der Haushalte mit Mietzuschuss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 26,6 %, die Zahl der Haushalte mit Lastenzuschuss um 13,6 %.

Im Durchschnitt rund 180 Euro Mietzuschuss monatlich in Niedersachsen

Der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch eines reinen Wohngeldhaushalts betrug im Jahr 2020 rund 183 Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 % gestiegen (2019: 156 Euro). Für Haushalte mit Mietzuschuss belief sich dieser auf 173 Euro (2019: 146 Euro) und für Haushalte mit Lastenzuschuss auf 262 Euro (2019: 230 Euro).

… und durchschnittlich rund 500 Euro Miete

Die Höhe des Wohngeldanspruchs hängt von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab. Im Jahr 2020 betrug die durchschnittliche tatsächliche monatliche Miete der reinen Wohngeldhaushalte 506 Euro (2019: 494 Euro), die für die Wohngeldberechnung berücksichtigungsfähige durchschnittliche monatliche Miete lag bei 470 Euro (2019: 450 Euro).

Das durchschnittliche monatliche Gesamteinkommen eines reinen Wohngeldhaushalts betrug 1.073 Euro (2019: 1.042 Euro).

Wohngeld erhalten überwiegend Einpersonenhaushalte und Menschen im Ruhestand

Über die Hälfte der reinen Wohngeldhaushalte (52,2 %) waren Einpersonenhaushalte (30.450), 11,3 % entfielen auf Zweipersonenhaushalte (6.595). Die Anteile der Haushalte mit drei bzw. vier Personen lagen bei 7,2 % (4.190) bzw. 11,4 % (6.635), die übrigen 10.500 Haushalte mit fünf und mehr Personen machten 18,0 % aus.

Unter den reinen Wohngeldhaushalten stellten Personen im Ruhestand mit 46,0 % die größte Gruppe. An zweiter Stelle standen Arbeitnehmer:innen und Beamt:innen mit 40,6 %. Der verbleibende Anteil entfiel auf die Gruppen Studierende/Auszubildende, Selbstständige, Arbeitslose und sonstige Berechtigte.

  • Landesamt für Statistik Niedersachsen:
    Wohngeld in Niedersachsen – mehr


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