Großraum-Büro. Foto: David Mark, Pixabay.

Niedersachsen: Lohnlücke von 18 Prozent zwischen Frauen und Männern

Frauen in Niedersachsen verdienten 2022 im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. Auf die Stunde umgerechnet sind das 4,25 Euro brutto weniger. Das hängt damit zusammen, dass sie in schlechter bezahlten Berufen arbeiten und häufig in Teilzeit. Ein Einkommensunterschied ergibt sich selbst dann, wenn Ausbildung, Beschäftigungsumfang und berufliche Position herausgerechnet werden.


Mitteilung von: Landesamt für Statistik Niedersachsen
Am: 30.01.2023
Online: mehr


Niedersachsen 2022: Frauen verdienten 18 Prozent weniger als Männer

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, lag der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Niedersachsen im Jahr 2022 bei 18 Prozent. Das ist ein Fortschritt: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 verdienten die Frauen pro Stunde durchschnittlich 25 Prozent weniger als die Männer.

Unbereinigte Lohnlücke: Durchschnittsverdienst aller männlichen und weiblichen Arbeitenden

In der amtlichen Statistik wird zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Die bereinigte Lohnlücke zwischen Männern und Frauen vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allgemeiner Form miteinander.

Brutto-Stundenlohn 4,25 Euro weniger

Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von niedersächsischen Frauen 18,98 Euro, der von niedersächsischen Männern 23,23 Euro.

Die Frauen erhielten somit durchschnittlich einen um 4,25 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer. Daraus ergab sich für Niedersachsen ein unbereinigter Gender Pay Gap von 18%.

Bereinigte Lohnlücke: Durchschnitt bei vergleichbaren Tätigkeiten und Qualifikationen

Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen misst den Verdienstabstand von Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiographien. Wurde der Wert so bereinigt, lag die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen 2022 in Niedersachsen bei 6%.

Im bereinigten Gender Pay Gap wird jener Teil des Verdienstunterschieds herausgerechnet, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen zurückzuführen ist.

Das sind zum Beispiel Unterschiede bei den Berufen, beim Beschäftigungsumfang und dem Bildungsstand, bei der Berufserfahrung oder beim Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Wichtigste Ursachen für Verdienstabstand: Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen und auf niedrigeren Niveaus

Die wichtigsten Ursachen für den Verdienstabstand sind darauf zurückzuführen, dass Frauen in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Zudem arbeiten sie häufiger in Teilzeit, was auch mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht.

Die Ergebnisse zum Gender Pay Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Im Berichtsjahr 2022 handelte es sich dabei um den April.

Mehr zum Thema beim Statistischen Bundesamt

  • Gender Pay Gap erklärt – Kurzvideo – mehr
  • Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen nach Bundesländern – mehr


Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.