Beim Spazierengehen. Seniorin und Begleiterin. Foto: Gerd Altmann, Pixabay.

Niedersachsen: Zahl der Pflegebedürftigen deutlich gestiegen

Der Bedarf an Pflege steigt stetig. Das zeigen die neuen Zahlen des Landesamts für Statistik Niedersachsen. Von 2019 auf 2021 gab es fast 20 Prozent mehr Menschen mit einem Pflegegrad. Die deutliche Mehrheit wohnt zu Hause – und ist weiblich. Nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung muss sich auf den demografischen Wandel einstellen.


Mitteilung von: Landesamt für Statistik Niedersachsen
Am: 16.02.2023
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Zahl der Pflegebedürftigen in Niedersachsen steigt auf über eine halbe Million

Alle zwei Jahre, jeweils zum 15. Dezember, wird die Pflegestatistik durchgeführt. Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) stellte nun die Ergebnisse von 2021 vor.

Ende 2021 galten in Niedersachsen 542.904 Menschen als pflegebedürftig im Rahmen des elften Buchs Sozialgesetzbuch (SGB XI – Soziale Pflegeversicherung).

Das ist ein Anstieg um 19 Prozent im Vergleich zum Dezember 2019. Damals waren 456.255 Frauen und Männer in diesem Sinne pflegebedürftig.

Zahl der Pflegebedürftigen steigt seit Jahren

Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt seit Jahren. Der deutliche Anstieg von 2019 zu 2021 ist auch weiterhin das Ergebnis eines im Rahmen des dritten Pflegestärkungsgesetzes (PSG III) zum 1. Januar 2017 eingeführten weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs.

  • Besonders gestiegen ist die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, die dem Pflegegrad 1 zugeordnet sind. 2019 erhielten noch 28.783 Frauen und Männer diesen Pflegegrad, bereits zwei Jahre später hat sich diese Zahl mit 69.318 Personen mehr als verdoppelt.
  • Die meisten Pflegebedürftigen sind dem Pflegegrad 2 zugeordnet. Diese 227.322 Frauen und Männer sind in ihrer Selbständigkeit bzw. in ihren Fähigkeiten erheblich beeinträchtigt.
  • Weiteren 153.077 Pflegebedürftigen wurde der Pflegegrad 3 und 66.296 der Pflegegrad 4 zuerkannt.
  • Bei 26.606 Personen lagen schwerste Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten vor mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung (Pflegegrad 5).
    Weitere 285 Pflegebedürftige wurden bisher keinem Pflegegrad zugeordnet.

Die meisten beziehen Pflegegeld und werden zu Hause versorgt

Die größte Gruppe der Pflegebedürftigen wohnt zu Hause. 278.981 Frauen und Männern beziehen Pflegegeld. Diese Personen werden in der Regel durch Angehörige oder durch privat organisierte Unterstützung zu Hause versorgt.

Weitere 110.608 Personen werden ebenfalls in den eigenen vier Wänden, aber mit Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes gepflegt.

In einem Pflegeheim waren 93.912 Betroffene untergebracht, die meisten von ihnen zur Dauerpflege (90.734). In Kurzzeitpflege befanden sich 3.178 Frauen und Männer. In Heimen waren damit 2021 weniger Pflegebedürftige untergebracht als zwei Jahre zuvor (-3% bzw. -2.829 Personen).

Mehrzahl der Pflegebedürftigen ist weiblich

Die Mehrzahl der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt waren 335.576 Frauen und 207.328 Männer im Rahmen des SGB XI als pflegebedürftig anerkannt.

Über die Hälfte der Menschen war über 80 Jahre alt (290.335). Bei den über 80-Jährigen waren 70% weiblich.

Weitere Informationen aus der Pflegestatistik 2021 finden Sie in Form von Übersichtstabellen auf unserer Internetseite. Ausführliche Daten sind der Online-Datenbank veröffentlicht.

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