Radfahrer im Wald mit Fahrradbeleuchtung. Foto: Dieter G., Pixabay.

Polizei: Im Herbst gut sichtbar sein, mit Glätte und Wildwechsel rechnen

Es wird Herbst: Wer unterwegs ist, sollte gut zu sehen und vorsichtiger sein. Die Polizei rät zum Winter-Check beim Fahrrad, besonders beim Kinderrad! Für Autos gibt es bis zum 31. Oktober 2024 den kostenlosen „Licht-Test 2024“. Außerdem: Weitere Tipps für sicheres Ankommen.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 30.09.2024
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5875742 


Polizei: Im Herbst für gute Sichtbarkeit sorgen und an längeren Bremsweg denken

„Ab dem Herbst sollte ein besonderer Fokus auf die eigene Sichtbarkeit sowie einen wahrscheinlich längeren Bremsweg gelegt werden“, erinnert die Polizei und gibt Hinweise und Tipps für den Straßenverkehr.

I. Der Herbst im Fuß- und Radverkehr: Auf gute Sichtbarkeit achten!

Fußgänger und Radfahrer sollten gut sichtbar gekleidet sein. Helle Kleidung, reflektierende Flächen und Streifen helfen, erkannt zu werden. Auch viele erwachsene Fahrradfahrer tragen mittlerweile selbstverständlich einen Fahrradhelm und reflektierende Kleidung bzw. Warnwesten.

Reflektierende Schulranzen helfen Autofahrern, Kinder rechtzeitiger zu erkennen. Die DIN 58124 bei Schulranzen erfüllt bestimmte Reflexionseigenschaften.

Winter-Check fürs Fahrrad – besonders beim Kinderrad

Eltern sollten die Fahrräder ihrer Kinder kontrollieren: Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden?
Wichtig: Eltern sollte bewusst sein, dass im Fahrradhandel gekaufte Kinder- oder Jugendräder nicht per se verkehrssicher sind. Oft fehlt es am geforderten roten Rückstrahler (Reflektor) der Kategorie „Z“ sowie der Beleuchtung. Auch der nach vorn wirkende weiße Rückstrahler ist nicht immer verbaut. Rücklichter und rückwärtiger roter Reflektor müssen so angebracht werden, dass sie nicht verdeckt sind, um wirken zu können.

Nabendynamo statt Batterie-Stecklicht empfohlen

Nach unserer Erfahrung sind bei Fahrrädern Nabendynamos mit fest verbauter Beleuchtung sorgenfreier als Batterie-Stecklichter. Bei Batterie-Stecklichtern muss auf ausreichend geladene Batterien geachtet werden. Wegen des Diebstahl-Risikos werden diese außerdem oft ab- und wieder angebaut, was zur Folge hat, dass sie oft falsch angebracht sind und entgegenkommenden Verkehr blenden können.

Wenn Batterie-Lichter verwendet werden, dann müssen diese auch zugelassen sein. Dies erkennt man am Prüfzeichen: Wellensymbol, gefolgt vom Buchstaben „K“, gefolgt von einer Ziffernfolge. Bei billigen Batterielichtern aus dem Internet fehlt dies Prüfzeichen oft. Das heißt, sie sind bei Fahrrädern nicht erlaubt. Auch ein blinkendes Fahrradlicht ist nicht erlaubt!

E-Scooter

Eine gute Sichtbarkeit wie das Tragen einer Warnweste würde deren Sicherheit sehr gut stehen. Helmtragen auf dem E-Scooter liegt voll im Trend und schützt nebenbei den Kopf. Natürlich ist es nicht zu empfehlen, bei Glätte einen E-Scooter zu nutzen.

II. Der Herbst im Auto: Dunkelheit, Glätte und Wildwechsel

Im Herbst ist es länger dunkel und kann neblig sein. Das führt zu schlechterer Sicht. Geringere Temperaturen können für überfrierende Nässe sorgen. Auch Herbstlaub und Fahrbahnverschmutzungen durch landwirtschaftlichen Verkehr („Bauernglatteis“) machen die Straßen rutschiger. Gute Winterreifen haften dann besser. Wer langsamer fährt und mehr Abstand hält, kann diese Gefahren ausgleichen.

Vorsicht bei landwirtschaftlichem Verkehr

Vorsicht bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen: Die sind langsamer unterwegs. Wenn sie queren oder man sie überholt, dauert das länger. Traktoren ziehen teilweise zwei Anhänger. Die Fahrzeuge sind durch Verschmutzungen teils schlechter zu erkennen.

Erst kürzlich, am 4. Oktober 2024, ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall im Bereich der Polizeiinspektion Rotenburg auf der K150. Nach aktuellem Ermittlungsstand bog ein 18-jähriger Mann mit einem landwirtschaftlichen Gespann von der Straße nach links auf einen Feldweg ab. Dabei übersah er einen entgegenkommenden Motorradfahrer, sodass es zum Zusammenstoß kam. Der 24-jährige Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Die K 150 war für die Dauer der Unfallaufnahme mehrere Stunden voll gesperrt. Zur Betreuung des Unfallbeteiligten sowie von Zeugen wurden Notfallseelsorger hinzugezogen (Presseportal: mehr).

Gefahr durch Wildwechsel

Nachts und bei Dämmerung kommt es besonders auf Landstraßen vermehrt zu Wildwechsel, denn das Wild will bei der Futtersuche Fressfeinde meiden. Weil die Morgen- oder Abenddämmerung jetzt in den Berufsverkehr fällt, steigt die Unfallwahrscheinlichkeit. Auch hier helfen geringere Geschwindigkeiten, den Anhalteweg zu verringern und eine Kollision zu verhindern. Oder sie führen zu geringeren Schäden.

Die Behörden warnen mit Schildern „Wildwechsel“ vor besonders betroffenen Streckenabschnitten. Den Straßenrand kann man nur im Blick behalten, wenn man aufmerksam fährt und nicht im Fahrzeug abgelenkt ist! Quert ein Tier die Fahrbahn, können weitere Tiere folgen.

Wildwechsel: Drei Regeln

Bei plötzlichem Wildwechsel auf der Fahrbahn gelten drei einfache Regeln:

  1. Abblenden und hupen.
  2. Kontrolliert abbremsen – dabei den Verkehr hinter sich beobachten!
  3. Im Zweifel eine Kollision mit dem Tier zulassen. Denn: Bei Ausweichen besteht das Risiko, mit dem Gegenverkehr zusammenzustoßen oder von der Fahrbahn abzukommen (Schleudern, eventuell Baumunfall).
  4. Bei Unfall: Warnweste anziehen, Warnblinker anschalten, Unfallstelle mit Warndreieck absichern.
    Folgeunfälle durch Auffahren müssen unbedingt vermieden werden.

Nebel: Langsamer fahren

Faustformel: Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit. Als Anhaltspunkt: Der Abstand von Leitpfosten in Deutschland beträgt auf Landstraßen 50 Meter. Ist der gerade noch sichtbar, höchstens 50 fahren.

Nebelschlussleuchten dürfen in Deutschland nur benutzt werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 Meter beträgt.

III. Kfz: Kostenlose teilnehmen am Licht-Test 2024

Seit 68 Jahren gibt es den Lichttest der Deutschen Verkehrswacht und des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes. Die Aktion ist wichtig, denn beim Lichttest 2023 fanden sich bei mehr als jedem vierten untersuchten Pkw in Niedersachsen Mängel.

Bis zum 31. Oktober 2024 kann man auch in diesem Jahr die Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs bei Meisterbetrieben der Kfz-Innungen (3.400 mal in Niedersachsen), Prüfstellen der Automobilclubs und Überwachungsorganisationen kostenlos überprüfen und einstellen lassen. Für die einwandfreie Lichtanlage gibt es die Plakette „Licht-Test 2024“ für die Windschutzscheibe.

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    Keine guten Nachrichten präsentierte die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen am 11. April 2024: Die Zahl der Verkehrsunfälle hat deutlich zugenommen. Überhöhte Geschwindigkeit war der Grund für jeden zweiten Unfall in Lüneburg und dem Landkreis. Fahrräder und Pedelcs sind hier besonders gefährdet. Und besonders die zunehmende Unfallbeteiligung Älterer macht Sorgen.

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