Gewalt, Kind. Foto: Gerd Altmann, Pixabay.

Polizeidirektion Lüneburg: Im ersten Halbjahr 2023 mehr häusliche Gewalt

In der ersten Jahreshälfte 2023 sind die Fallzahlen im Bereich häusliche Gewalt im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen, meldet die Polizeidirektion Lüneburg. “Schauen Sie nicht weg. Achten Sie auf Ihr Umfeld und Ihre Nachbarschaft und zögern Sie nicht, die Polizei zu verständigen, sollten Sie Zeuge oder Opfer häuslicher Gewalt werden”, so Polizeipräsident Thomas Ring.


Mitteilung von: Polizeidirektion Lüneburg – Am: 17.07.2023
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56836/5559727


Erstes Halbjahr 2023: Zunahme der häuslichen Gewalt in Partnerschaft und Familie

Seit Ende des Jahres 2021 gibt es für den Bereich Häusliche Gewalt eine bundesweite, einheitliche Definition. Häusliche Gewalt umfasst demnach Gewaltanwendung gegenüber Partner:innen und Expartner:innen und Gewalt in der Familie. Durch diese erweiterte Definition sind die Daten mit den Werten des Jahres 2020 und früher nur begrenzt vergleichbar.

Im vergangenen Jahr hat die Polizei in Niedersachsen insgesamt 26.997 Fälle Häuslicher Gewalt und damit eine Zunahme von etwa 11 Prozent im Verhältnis zu 2021 registriert.

Besonders viele Fälle im Bereich Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen

Auch für den Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg ist ein hoher Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Insgesamt liegt die Zahl der Taten in der Lüneburger Direktion im Jahr 2022 bei 4164.

In der ersten Jahreshälfte 2022 (Januar bis Juni) wurden insgesamt 2.083 Fälle Häuslicher Gewalt dokumentiert. Aufgeschlüsselt nach den Polizeiinspektionen:

  • Polizeiinspektion Celle 398, Polizeiinspektion Harburg 333,
  • Polizeiinspektion Heidekreis 261, Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen 557,
  • Polizeiinspektion Rotenburg 226, Polizeiinspektion Stade 308.

In der ersten Jahreshälfte 2023 zeichnet sich in den zuständigen Landkreisen bereits eine fortwährende Steigerung der Fallzahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 ab.

Positiv: Mehr Sensibilisierung und höhere Anzeigebereitschaft

Als ein möglicher Grund für die Zunahme der registrierten Fälle Häuslicher Gewalt kann die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung für diesen Kriminalitätsbereich sowie die damit einhergehende zunehmende Anzeigebereitschaft betroffener Opfer gesehen werden.

Polizeipräsident Thomas Ring dazu: “Häusliche Gewalt ist ein besonders sensibles und unbedingt einzudämmendes Kriminalitätsphänomen. Dass die Täterin oder der Täter meist aus dem engsten sozialen oder familiären Umfeld stammt, macht die Taten besonders verwerflich.”

Polizeipräsident Ring: Auf Umfeld und Nachbarschaft achten und Polizei verständigen

“Opfer von familiärer und (ex-)partnerschaftlicher Gewalt sind in ihrem eigenen Zuhause nicht sicher und wissen oft nicht, an wen sie sich wenden sollen. Häusliche Gewalt findet genau in diesem Moment statt. Sie zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche.

Bitte schauen Sie nicht weg. Achten Sie auf Ihr Umfeld und Ihre Nachbarschaft und zögern Sie nicht, die Polizei zu verständigen, sollten Sie Zeuge oder Opfer häuslicher Gewalt werden”, so der Polizeipräsident.

Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt

An dieser Stelle sei auf die zahlreichen Hilfsangebote für Opfer Häuslicher Gewalt wie die BISS (Beratungs- und Interventionsstellen des Landes Niedersachsen), Opferschutzorganisation Weißer Ring e.V. (Opfertelefon 116 006), die Kriminalpräventionsabteilungen der jeweiligen Landkreise sowie das Hilfetelefon des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Hilfetelefon erreichbar unter 116 016) hingewiesen.

Runder Tisch gegen Gewalt in der Familie – Region Lüneburg

Grafik: Kriminalprävention Stadt und Landkreis Lüneburg: Hilfeliste bei Gewalterfahrung.

Grafik: Kriminalprävention Stadt und Landkreis Lüneburg: Hilfeliste bei Gewalterfahrung.

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