Zu Besuch bei bei Bürgermeister Maack und T. Fechner in Adendorf: U. Jensen u. C. Koops, ADFC Lüneburg. Foto: ADFC Lüneburg.

Radverkehr verbessern: ADFC Lüneburg im Gespräch mit der Gemeinde Adendorf

Bereits am 24. Oktober 2023 fand ein Gespräch des Fahrradclubs ADFC Lüneburg statt mit dem Adendorfer Bürgermeister Thomas Maack. Die Gemeinde hatte beim Fahrradklima-Test 2022 mit der Note 3,98 abgeschnitten – und zeigte sich damit unzufrieden. Nun ging es darum, gemeinsam die Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen.


Mitteilung von: ADFC Lüneburg – Online: https://lueneburg.adfc.de/
Foto: ADFC Lüneburg.


Fahrradklima verbessern: Radverkehr in Adendorf

Foto: ADFC Lüneburg. Zu Besuch bei Bürgermeister Thomas Maack und Verwaltungsmitglied Tobias Fechner in Adendorf: U. Jensen u. C. Koops, ADFC Lüneburg. 

Bereits am 24. Oktober 2023 fand ein Gespräch des Fahrradclubs ADFC Lüneburg statt mit Verantwortlichen der Gemeinde Adendorf. Es trafen sich Uwe Jensen und Claudia Koops (beide ADFC Lüneburg), der Adendorfer Bürgermeister Thomas Maack und Tobias Fechner, zuständig für Straßenverkehrsangelegenheiten und Umweltschutz in der Gemeinde Adendorf.

Unzufrieden mit der Bewertung beim ADFC Fahrradklima-Test 2022

Thema des Gesprächs: Die Verbesserung des Fahrradklimas vor Ort. Die Gemeinde Adendorf wurde im Fahrradklimatest 2022 erstmalig bewertet. Mit der Gesamtnote von 3,98 (Schulnotensystem) war insbesondere Bürgermeister Thomas Maack nicht zufrieden.

Im Jahr 2019 hat die Gemeinde auf diversen Straßen Fahrradpiktogramme aufbringen lassen, was das Miteinander von Auto- und Radverkehr z. B. auf dem Kirchweg verbessern soll. Die gefühlte Sicherheit ist offenbar trotzdem nur „ausreichend“.

Gemeinsam Problemstellen besichtigt

Der ADFC Kreisverband hatte daher im September 2023 mit der Gemeinde und ADFC-Mitgliedern eine Radtour durch Adendorf durchgeführt, um Problemstellen zu besichtigen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Bei dem Gespräch brachten Uwe Jensen und Claudia Koops nun Vorschläge ein, wie das Fahrradklima verbessert werden kann.

Einbahnstraßenlösungen stärken das Sicherheitsgefühl

Den größten Beitrag dafür leisten Fahrradstraßen und Einbahnstraßen. Fahrradstraßen bevorrechtigen den Radverkehr, was besonders für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen mehr Sicherheit bringt – „Anwohner frei“ ist dabei selbstverständlich möglich.

Einbahnstraßen erleichtern das Einhalten von Mindestabständen beim Überholen mit den vorgeschriebenen 1,50 Metern. Dafür ist ein Verkehrskonzept für den gesamten Ort erforderlich, also eine mittel- bis langfristige Lösung. Fahrradstraßen können dagegen deutlich schneller geschaffen werden.

Notwendigkeit von Umlaufsperren kritisch überprüfen

Diskutiert wurden auch die vielen Umlaufsperren – die sogenannten Drängelgitter. Davon besitzt Adendorf eine erstaunlich große Zahl. Sie schützen nicht nur Autofahrende vor Radfahrern, die auf Straßen einbiegen oder sie überqueren, und bevorrechtigen so den Autoverkehr. Sie sind Hindernisse (für einen zügigen Radverkehr) und Gefahrenstellen.

Der ADFC rät hier zur kritischen Überprüfung der Sinnhaftigkeit jeder einzelnen Umlaufsperre, da erst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen, um das verkehrspolitische Ziel zu erreichen.

Verbesserungen bei der Bahnunterführung geplant

Ein weiterer Baustein sind Kommunikation und Aktionen wie z. B. Informationskampagnen für mehr gegenseitige Rücksichtnahme, Critical Mass-Touren oder Ortsrundfahrten der Verwaltung mit Bürger:innen.

Zur Vorbereitung des Bahnhaltepunkts plant die Gemeinde dort sichere Fahrradabstellanlagen und eine Verbesserung an der Bahnunterführung, bei der zur Zeit Radfahrende schieben müssen. Eine Benachteiligung des Radverkehrs, die nach Ansicht des ADFC nicht gerechtfertigt ist.

ADFC: Buch “Fahrradstadt” als Geschenk

Der ADFC Kreisverband Lüneburg begrüßt die Bereitschaft der Gemeinde, Adendorf im Sinne einer fahrradfreundlichen Kommune weiterzuentwickeln. Dafür nutzt sie bereits das Knowhow und das Informationsangebot der AGFK Niedersachsen e.V., der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen.

Zum Dank für ihre Bereitschaft, mehr für den Radverkehr zu tun, übergaben die ADFC-Vorstände der Gemeinde das Buch „Fahrradstadt“, ein umfassender Werkzeugkasten für Städte und Gemeinden.

Adendorf auch Mitglied der Initiative “Lebenswerte Städte” für Tempo 30 im Stadtbereich

Adendorf ist auch eine von 978 (Stand 29.10.2023) Kommunen, die sich in der Initiative „Lebenswerte Städte“ zusammengeschlossen haben. Sie fordern mehr kommunale Eigenständigkeit bei der Entscheidung über die Anordnung von Tempo 30, was die aktuelle StVO nicht vorsieht.

Mehr Information und Kontakt

Hintergrund: Radverkehrskonzept Landkreis Lüneburg – Modellgemeinde Adendorf

Für Adendorf hatte der Landkreis 2019/2020 ein Radverkehrskonzept entwickeln lassen, das als Vorbildlösung für die anderen Landkreiskommunen dienen sollte. Es enthält Maßnahmen für Infrastruktur, Service und ÖV-Verknüpfungen bis hin zu Maßnahmen-Steckbriefen und ihre Gewichtung.

  • Landkreis Lüneburg: Radverkehrskonzept für den Landkreis (am Modell der Gemeinde Adendorf)
    siehe unter: “Downloads”
    Radverkehrskonzept Ergebnisbericht, Stand 11.02.2020
    “Das vorliegende Klimaschutzteilkonzept Radverkehr soll den klimafreundlichen Radverkehr in der Region aufwerten, verbessern und steigern. Ziel ist es, dass im Alltagsverkehr Pkw-Fahrten auf das Fahrrad verlagert werden. Konkret wird eine umsetzbare Steigerung von derzeit 7% auf 15% Radverkehrsanteil … als erreichbar angenommen (vgl. Kap. 8.2).
    Der Fokus dieses Radverkehrskonzeptes liegt auf der Stärkung und Verbesserung der regionalen Radverkehrsverbindungen innerhalb des Landkreises, an den Kreisstraßen, deren Anbindungen an die Nachbarregionen und auch als Impuls für die Radverkehrsförderung in den (Samt-)Gemeinden.” (S. 1)

Lünepedia: Adendorf

Adendorf (niederdeutsch Adendörp) ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Lüneburg. Adendorf liegt etwa vier Kilometer nordöstlich vom Lüneburger Stadtkern entfernt und ist mit der Stadt durch das Lüner Holz verbunden. Adendorf bildet zusammen mit den Orten Reppenstedt, Vögelsen und Bardowick sowie Deutsch Evern und Wendisch Evern das dicht besiedelte Umland Lüneburgs, das zusammen mit Lüneburg rund 108.500 Einwohner umfasst (Stand 2018).

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Adendorf

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