Theater Lüneburg: Einsparungen nur über Personalabbau möglich
Einsparungen sind nur über Personalabbau möglich, denn das Theater Lüneburg arbeitet bereits jetzt sehr kosteneffizient. So das Fazit der Beratungsgesellschaft actori beim Lenkungsausschuss am 29. August 2023 zur Zukunft des Theater Lüneburg. Vorgeschlagen wird, den Musikbereich zu verkleinern oder die Sparte Musiktheater zu schließen. Der Abschlussbericht wird in einigen Wochen erwartet. Dann soll das Ergebnis diskutiert werden. Leitziel ist, das Theater zukunftssicher aufzustellen, so OB Claudia Kalisch und Landrat Jens Böther.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 31.08.2023
Online: mehr – Foto: Lünepedia
Theater Lüneburg: Beratungsgesellschaft legt Einsparoptionen vor
Ende 2022 haben die Gesellschafter des Theaters Lüneburg entschieden, eine externe Untersuchung zur zukünftigen Aufstellung des Theaters in Auftrag zu geben. Beauftragt war die Beratungsgesellschaft actori (https://www.actori.de/).
In dieser Woche wurden dem Lenkungsausschuss nun auftragsgemäß drei Szenarien vorgestellt. In ihrer Rückmeldung stellt die Beratungsgesellschaft fest, dass Einsparungen in relevanten Größenordnungen nur über einen Personalabbau realisiert werden können. Denn das Theater Lüneburg arbeitet bereits jetzt äußerst kosteneffizient.
Drei Szenarien vorgestellt
Laut der unten angefügten Ergebniszusammenfassung mit Stand vom 30. August 2023 sind die drei Optionen:
- Verkleinerung des Orchesters um etwa ein Drittel
- Abschaffung des gesamten Orchesters bei Beibehaltung eines Spielbetriebs in der Sparte Musiktheater
- Komplette Schließung der Sparte Musiktheater.
Der Abschlussbericht soll in einigen Wochen vorliegen. Im letzten Quartal 2023 sollen die Szenarien vorgestellt und politisch beraten werden.
Landrat Jens Böther: Im Herbst in die Diskussion einsteigen
Landrat Jens Böther sagt dazu: „Mein Ziel als Landrat und unser gemeinsames Ziel als Gesellschafter ist es, für die politische Diskussion über die Zukunft unseres Theaters eine belastbare Grundlage zu schaffen. Wenn das Ergebnis im Herbst vorliegt, werden wir in die Diskussion einsteigen können.
Meine Bitte an alle Beteiligten ist es, abzuwarten, bis die Szenarien ausgearbeitet auf dem Tisch liegen, und keine Vorfestlegungen zu treffen. Für die Mitarbeitenden des Theaters Lüneburg ist das eine ganz besonders schwierige Situation. Um unser Theater langfristig zu sichern und erhalten zu können, müssen wir diese Diskussion allerdings führen.“
OB Claudia Kalisch: Theater zukunftssicher aufstellen
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagt: „Ziel aller Beteiligten ist es, das Theater zukunftssicher aufzustellen. Auch deshalb war es wichtig, mit Hilfe eines externen Beraters über den Tellerrand zu schauen und mögliche Szenarien prüfen zu lassen.
Nun wünsche ich mir eine fundierte, inhaltliche Diskussion in den politischen Gremien, die die finanzielle, aber auch die kulturelle und gesellschaftliche Tragweite der zu treffenden Entscheidung in den Blick nimmt.“
Mehr Information
- Bürgerinformationssystem Hansestadt Lüneburg: Aufsichtsrat der Theater GmbH Lüneburg – mehr
- Theater Lüneburg: https://www.theater-lueneburg.de/
- Theater Lüneburg bei Youtube mit Beispielen aus der Arbeit: https://www.youtube.com/user/DasTheaterLueneburg
Dritte Sitzung des Lenkungsausschusses: Ergebniszusammenfassung
Stand: 30.08.2023
Das Theater Lüneburg hat auf Aufforderung des Aufsichtsrates die Beratungsgesellschaft actori als externen Gutachter beauftragt, für das Theater verschiedene, strategische Zukunftsszenarien zu entwickeln.
In der dritten Sitzung des Lenkungsausschusses zum Beratungsverfahren zur Zukunft des Theater Lüneburg hat actori am 29. August 2023 auftragsgemäß drei Szenarien vorgestellt, wie der Betrieb des Theaters mit Blick auf die schwierige Finanzsituation in der Zukunft gewährleistet werden kann. Der Lenkungsausschuss hat die Szenarien zur Kenntnis genommen. Die Vorstellung der Szenarien und die anschließende politische Diskussion sollen im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen.
Auftrag von actori war es nicht nur, für diese Szenarien die finanziellen Auswirkungen auszuarbeiten, sondern die mit den Veränderungen einhergehenden nicht-monetären Auswirkungen wie den Einfluss auf das kulturelle Angebot in der Region sowie die Herausforderungen und Risiken eines jeden Szenarios transparent darzustellen. Alle drei vorgestellten Szenarien eint, dass Einsparungen in relevanten Größenordnungen nur über einen Personalabbau realisiert werden können, da das Theater bereits jetzt äußerst kosteneffizient arbeitet und dies im Beratungsverfahren bestätigt wurde. Es wurden folgende Szenarien genauer betrachtet und dem Lenkungsausschuss vorgestellt:
- Verkleinerung des Orchesters um etwa ein Drittel
- Abschaffung des gesamten Orchesters bei Beibehaltung eines Spielbetriebs in der Sparte Musiktheater
- Komplette Schließung der Sparte Musiktheater
Der Lenkungsausschuss und actori haben in der Sitzung keinerlei Empfehlung abgegeben, sondern eine Grundlage für eine inhaltliche Beratung und Entscheidungsfindung in den verantwortlichen Gremien geschaffen.
Der Abschlussbericht von actori soll in einigen Wochen vorliegen. Mit diesem Informationspapier kann dann in eine sorgfältige politische Diskussion der zuständigen Gremien und Bewertung der Szenarien eingestiegen werden. Parallel dazu werden die Mitarbeitenden des Theaters umfassend und detailliert informiert.
Erst am Ende dieses Prozesses wird klar sein, ob es zu einer Umsetzung eines der Szenarien kommt und wenn ja, welches von den Gesellschaftern des Theaters, Landkreis und Hansestadt Lüneburg, gewählt werden wird, um das Theater wirtschaftlich zu stabilisieren und zukunftssicher aufzustellen.
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Lünepedia: Theater Lüneburg
Die Ursprünge des Theaters finden sich in der frühen Nachkriegszeit. Am 1. Oktober 1961 konnte das Theater seinen neuen (und jetzigen) Standort An den Reeperbahnen 3, in der Altstadt von Lüneburg, eröffnen. Das Theater wurde von nun an „Lüneburger Stadttheater“ genannt. Während der Corona-Pandemie war der Spielbetrieb zeitweise eingestellt.
Neben der Hansestadt Lüneburg wurde 1975 der Landkreis Lüneburg zweiter Gesellschafter. Mit Wirkung vom 01. Januar 2022 ist der Landkreis Lüneburg mit 74,9% Hauptgesellschafter. Der Gesellschaftsanteil der Hansestadt beträgt damit nunmehr 25,1%.
Finanziert wird das Theater durch Gelder vom Land Niedersachsen, vom Landkreis und der Hansestadt. Der Gesamtetat beträgt rund 10 Mio Euro. Der Anteil der Einspieleinnahmen liegt bei etwa 25% und damit über dem Bundesdurchschnitt.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Theater_Lüneburg
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