Verkehrswende-Bündnis: Positive Bilanz zu Popup-Radweg Soltauer Straße
Entspannt und sicher radfahren konnte man vom 18. bis 22. September 2022 auf dem Popup-Radweg an der Soltauer Straße. Solche Verkehrsversuche sind wichtig, stellt das Organisationsteam des Verkehrswende-Bündnis Lüneburg fest. Denn sie machen Veränderungen erlebbar und ermöglichen neue Schritte. Der Plan der Stadtverwaltung, 2023 einen langfristigen Verkehrsversuch zu einer Einbahnstraßenregelung in der Soltauer Straße zu starten, wird einhellig begrüßt.
Mitteilung von: Verkehrswende-Bündnis Lüneburg
Am: 14.10.2022
Foto: Verkehrswende-Bündnis Lüneburg
Das war nur der Anfang: Popup-Radweg Soltauer Straße
Entspanntes Radfahren, gute Gespräche und viel Aufklärungsbedarf – diese Bilanz ziehen die zehn Lüneburger Initiativen und Verbände, die vom 18.-22. September 2022 einen fünftägigen Popup-Radweg an der Soltauer Straße ermöglicht haben.
„Wir hatten in dieser Zeit einen guten Austausch über die Wünsche und auch Bedenken der Lüneburger:innen“, sagt Theresa Berghof vom KlimaKollektiv. „Und wir haben ein Gefühl dafür bekommen, was verkehrstechnisch funktioniert und was nicht.“
Pläne der Stadtverwaltung für Einbahnstraßenregelung in 2023 begrüßt
Vor diesem Hintergrund begrüßt das Bündnis die jüngsten Pläne der Stadtverwaltung. Diese hat angekündigt, 2023 einen langfristigen Verkehrsversuch zu einer Einbahnstraßenregelung in der Soltauer Straße zu starten.
„Das ist auch nach Meinung vieler Experten genau der richtige Weg, die Verkehrswende fundiert, schnell und konkret voranzubringen“, so Claudia Koops vom ADFC Lüneburg.
Vorbildprojekte aus anderen deutschen Städten
Mit der Einrichtung des Pop-up-Radweges Mitte September verfolgten die Initiativen verschiedene Ziele. Zum einen wollten sie die gleichzeitig stattfindende Europäische Mobilitätswoche dafür nutzen, Vorbildprojekte aus anderen deutschen Städten nach Lüneburg zu holen und vorzustellen.
„Die Umwidmungen von Fahrbahnen zu Einbahnstraßen, Pop-up-Radwegen und Umweltspuren ist nichts Ungewöhnliches, sondern inzwischen gängige Praxis unzähliger Kommunen zur Umsetzung der Verkehrswende“, erklärt Niels Hapke vom Radentscheid.
Positive Reaktionen bei Radler:innen
Zum anderen aber ging es den Initiativen und Verbänden auch um Austausch und Gespräch: „Die Radfahrer:innen waren fast ausnahmslos angetan von der Aktion und der damit verbundenen Sicherheit.
Gleichzeitig aber zeigte sich, dass für die meisten die dortige Verkehrssituation völlig undurchsichtig ist. Denn – anders, als von den meisten angenommen – dürfen Radfahrende den Fußweg lediglich im Schritttempo befahren.“
Verkehrsversuche machen Veränderungen erlebbar und ermöglichen Tests
Das Fazit der Initiativen ist eindeutig: Diese Aktion hat gezeigt, wie wichtig Verkehrsversuche sind, denn sie machen Veränderungen erlebbar. Die Komplexität von Verkehrsströmen und Bedürfnisse der Anwohnenden lassen sich nur schwer simulieren – für die Verkehrswende braucht es jetzt und hier gelebte Praxis.
„Insofern ist es genau richtig, dass die Stadt mit dem geplanten Verkehrsversuch die von den Wählern geforderte Verkehrswende anpackt. Die Blockierer in der Politik müssen endlich erkennen, dass angesichts des alarmierenden beks-Treibhausgas-Berichts für Lüneburg dies nur der Anfang sein kann“, so die einhellige Meinung.
Hintergrund: Popup-Radweg des Verkehrswende-Bündnis Lüneburg
Vom 18. bis 22. September 2022 richteten die Lüneburger Initiativen und Verbände einen Pop-up-Radweg auf der Soltauer Straße ein, damit Radfahrende sicher und konfliktfrei auf der Fahrbahn fahren können. Etwa 800 Menschen nahmen täglich das Angebot werktags an und fuhren auf der Fahrbahn.
Zum Verkehrswende-Bündnis Lüneburg gehören die Lüneburger Gruppierungen von Radentscheid, ADFC, Klimaentscheid, KlimaKollektiv, Fuss e.V., VCD, Parents For Future, Lastenräder für Lüneburg, JANUN und Fridays For Future.
Hintergrund: Treibhausgas-Bilanz der Hansestadt Lüneburg (beks)
Grafiken und Zitate aus: Energie- und THG-Bilanz 2017 bis 2019. Potenziale & Szenarien. Hansestadt Lüneburg. beks EnergieEffizienz, Mai 2022. PDF-Datei – mehr
Fazit der Studie: Aktuelle Bemühungen reichen nicht aus
Die Treibhausgas-Bilanz berechnet die Treibhausgase, die durch den Energieverbrauch und den Verkehr verursacht werden. Nicht erfasst sind in einer solchen Bilanz privater Konsum, Ernährung und Reisen. Man schätzt, dass etwa ein Drittel der Treibhausgase durch diese Bilanz nicht erfasst werden.
Kurzes Fazit der Studie: Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen, muss der Endenergieverbrauch mindestens um 37 Prozent reduziert werden (S. 38) und die Energieträger müssen verlagert werden auf fossilfreie Energie. “Die aktuellen Klimaschutzbemühungen reichen nicht aus!” (S. 42).
Lünepedia: Soltauer Straße
Die Soltauer Straße stellt eine Hauptverbindung für alle Verkehrsarten dar. Sie ist Teil des Radroutennetzes und ist eine Sammelstraße für den Pkw-Verkehr. Über die Soltauer Straße führen zwei Buslinien: 5007 und 5700. Haltestellen sind Zentralfriedhof, Ginsterweg und Hasenburg.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Soltauer_Straße
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