Garage mit Gründach. Foto: Lüne-Blog.

Wasserspeicher und Hitzeschutz: Klimagerechter wohnen mit Gründach

Im Sommer kühler, im Winter besser gedämmt, dazu Wasserspeicher und Lebensraum für Pflanzen – ein Gründach hat viele Vorteile und macht längere Hitzeperioden in der Stadt erträglicher. Obendrein zahlt die Hansestadt bis zur Hälfte dazu. Vier Studentinnen der Leuphana Universität setzen sich dafür ein, die Vorteile von Gründächern bekannt zu machen.


Mitteilung von: AG Forschungsprojekt Gründach – Am: 03.08.2023
Foto: Lüne-Blog. Garage mit Gründach. 


Weniger Hitze, mehr Wasserspeicher: Gründächer helfen beim klimagerechten Umbau der Stadt

Lüneburg, August 2023: Hitze und starke Regenfälle treffen auf zubetonierte Flächen und wenig Grün – Städte sind stark von den zunehmenden Herausforderungen der Klimakrise betroffen. Auch in Lüneburg leidet die Lebensqualität der Bewohner*innen schon heute.

Gebraucht wird mehr Grün und das Freilegen zubetonierter Flächen. Wie aber kann das in der denkmalgeschützten Innenstadt Lüneburgs funktionieren? Wie kann der begrenzte Platz möglichst gut für Kühlung und Wasserspeicherung genutzt werden?

Forschungsprojekt Gründach: Vorteile vermitteln

Eine Möglichkeit ist das Begrünen von Dächern. Bislang aber ist auf vielen Lüneburger Dächern in dieser Hinsicht nichts los. Stattdessen: Leblose Fläche, die die Stadt zusätzlich aufheizt.

Was kann die Lüneburger*innen dazu motivieren, mehr Gründächer umzusetzen? Das erforschten jetzt vier Studentinnen der Leuphana bei einem Workshop.

Die kurze Antwort: Mehr Aufmerksamkeit auf Gründächer und deren Vorzüge zu lenken! Dazu zählen beispielsweise der Kühlungseffekt, Schutz vor extremen Wetterereignissen und Biodiversitätsschutz in der Stadt.

Gründach als Wasserspeicher und Lebensraum

Bei starken Regenfällen wirken Gründächer wie ein Schwamm, indem sie einen Teil des Wassers speichern. Die Kanalisation wird entlastet und Überschwemmungen vorgebeugt. Das gespeicherte Wasser verdunstet später nach und nach über die Bepflanzung und kühlt die Umgebung. Großflächige Gebäudebegrünungen könnten so das Mikroklima der Stadt nachhaltig verbessern.

Durch die Bereitstellung von Lebensraum und Nahrung für Vögel und Insekten tragen Gründachbesitzer*innen außerdem zum Artenschutz bei.

Dämmung sorgt im Sommer für Kühlung, im Winter für weniger Heizkosten

Auch die Bewohner- und Eigentümer*innen profitieren von der Dachbegrünung: Die Dämmwirkung der Dachbegrünung spart Heizkosten und sorgt für angenehmere Raumtemperaturen im Sommer.

Zusätzlich wird die Lebensdauer des Daches deutlich erhöht. Somit werden Kosten, die für Installation und Pflege anfallen, langfristig ausgeglichen.

Fördermittel: Hansestadt Lüneburg zahlt die Hälfte dazu

“Alle können etwas zum besseren Stadtklima beitragen. Das muss auch nicht viel kosten”, so ein Workshop-Teilnehmer. Durch die Fördermittel der Hansestadt für Fassaden- und Dachbegrünungen – die zurzeit noch nicht ausgeschöpft werden – verbessert sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis sogar noch einmal.

Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der förderfähigen Kosten bis zu einer Summe von 3000 Euro. Übernommen werden dabei Statik- und Planungskosten sowie die Kosten für den Aufbau der Vegetationsschicht.

Begrünung bei Dachschräge bis 45 Grad – in Kombination mit Solaranlage

Bis zu einem Neigungswinkel von 45 Grad können Dächer inzwischen begrünt werden. Möglich machen das neue Techniken. Und auch die Kombination mit einer Solaranlage ist möglich. Die Kombination mit dem Gründach wirkt sich sogar positiv auf die Stromleistung aus.

„Dächer von denkmalgeschützten Gebäuden, die oft sowieso durch ihre starke Neigung ausgeschlossen sind, eignen sich natürlich nicht für eine Begrünung“, sagt Studentin Sonja Holtz. Und sie ergänzt: „Aber die machen nur einen kleinen Teil der Stadt aus.“

Informationen weitergeben und Austausch fördern

Herausgefunden haben die Studentinnen im Workshop, wie wichtig die Vernetzung relevanter Akteure, der Austausch in der Stadtgesellschaft, die Thematisierung von Gründächern in Ausbildung und Studium (z. B. Dachdecker*in, Architekt*in) sind, um Gründächer besser umzusetzen. Bei Interesse an den genauen Projektergebnissen melden Sie sich gerne bei sonja.holtz@stud.leuphana.de.

Tipps und Hinweise der Studierenden

Foto: AG Forschungsprojekt Gründach. Beim Workshop.  Vor den Stellwänden die vier Studentinnen, von links: Sonja Holtz, Ronja Müller, Rebecca Stutzer, Marlen Kaaserer.

Foto: Piet Bohl. Beim Workshop am 24.06.2023 im Zentralgebäude der Leuphana Universität. Vor den Stellwänden die vier Studentinnen, von links: Sonja Holtz, Ronja Müller, Rebecca Stutzer, Marlen Kaaserer.

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