Gehweg in der Salzstraße. Foto: Lüne-Blog.

Neues Positionspapier der CDU Lüneburg: Mobilität effizient und an den Menschen orientiert

Nur Fahrräder oder Autos zu bevorzugen, sei ein Fehler, so der CDU-Stadtverband Lüneburg. In dem neuen Positionspapier „Mobilität in Lüneburg – modern, effizient und an den Menschen orientiert“ fordert die Partei, alle Verkehrsarten in den Blick zu nehmen – mit konkreten Vorschlägen für Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr, für Kfz- und Warenverkehr.


Mitteilung von: CDU Stadtverband Lüneburg – Am: 19.06.2024
Online: https://www.cdu-lueneburg.de/stadtverband-lueneburg/ – Foto: Lüne-Blog.


CDU: „Alle Menschen sollen sich in der Mobilitätspolitik wiederfinden“

Positionspapier: „Mobilität in Lüneburg – modern, effizient und an den Menschen orientiert“

Foto: Lüne-Blog. „Gehweg“ in der Salzstraße. Hier ist kein Platz, obendrein verstellt ein Aufsteller den Weg. Die Fußgängerin muss daher auf dem Radweg laufen. Solche Verkehrsplanung führt zu ständigen Konflikten zwischen den Verkehrsarten.

Ein Positionspapier zur Mobilitätspolitik in der Hansestadt beschloss der Vorstand des CDU-Stadtverbandes Lüneburg am 19. Juni 2024. Der Titel: „Mobilität in Lüneburg – modern, effizient und an den Menschen orientiert“.

Mobilitätspolitik sei ganzheitlich zu denken und an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten, betont Heiko Eggers, Vorsitzender des CDU Stadtverbands. „Einzelne Mobilitätsformen wie das Rad- oder Autofahren nur um ihretwillen zu bevorzugen, trifft bei den Menschen auf kein Verständnis“, unterstreicht Eggers.

Bestmögliche Umsetzung gefordert

Gemeinsam mit der CDU-Stadtratsfraktion sollen die Forderungen bestmöglich umgesetzt werden. Laut Positionspapier bleibe individuelle Mobilität in Zukunft „richtig und wichtig“, wobei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) nicht vernachlässigt werden dürfe. Nur auf das Rad als bevorzugtes Verkehrsmittel zu setzen, laufe einer bedarfsgerechten Mobilitätspolitik zuwider.

Jeder Bürger solle seine Mobilitätsform wählen können. Die CDU verstehe sich als „Partei der Freiheit und des eigenverantwortlichen Handelns“.

Konkrete Forderungen der CDU für Lüneburg

Zu den Forderungen der Christdemokraten gehören unter anderem:

  • Im gesamten Stadtgebiet müsse schnellstmöglich eine durchgehende Barrierefreiheit hergestellt werden. Diese flächendeckende Barrierefreiheit sei Grundvoraussetzung für eine inklusive Mobilitäts- und Stadtentwicklung.
  • Radwege seien zu erhalten und rechtzeitig zu sanieren sowie bedarfsgerecht aus- und neuzubauen.
  • Neben den Fußgängerbereichen gelte es den Rad- und motorisierten Verkehr voneinander zu entflechten.

Bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder

Neben attraktiven und sicheren Radwegen würden mit einer Zunahme des Radverkehrs auch neue Anforderungen an die „ruhende Infrastruktur“ in der Stadt einhergehen. Dazu würden in erster Linie bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (z. B. Aufbewahrungsboxen) gehören.

Einen „vollkommen überdimensionierten Aufbau von nicht genutzten Fahrradabstellplätzen abseits der Innenstadt wie an der Uelzener Straße“ lehne die CDU jedoch ab.

Öffentlicher Verkehr als „attraktiver Verkehrsträger der Zukunft“

Der ÖPNV wiederum sichere Mobilität für die gesamte Gesellschaft und somit auch für die Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht auf andere Verkehrsmittel zurückgreifen könnten. Die CDU sehe den ÖPNV allerdings nicht als „Mobilitätslösung mangels Alternativen“, sondern als attraktiven Verkehrsträger der Zukunft.

Eggers: „Als CDU Lüneburg stehen wir hier hinter den erfolgreichen Maßnahmen des Landkreises. Dazu zählen auch der Ansatz der Einführung des Rufbussystems und der MOIN (Gesellschaft für Mobilitätsinfrastruktur), um die Verkehre in Verbindung mit der Hansestadt weiter zu optimieren.“

Reaktivierung von Bahnstrecken – Verbesserung der Bahnverbindung Lüneburg-Hamburg

Im Zusammenhang mit der überregionalen Verkehrsanbindung unterstütze die CDU zudem unverändert die Reaktivierung der Bahnstrecken Lüneburg-Amelinghausen/Soltau und Lüneburg-Bleckede. Auch der Schienenpersonennahverkehr insbesondere von und nach Hamburg solle verbessert werden.

Autoverkehr: Bau der A39 und Car-Sharing

Die CDU befürworte auch den Lückenschluss der A39. Der Wirtschafts-, Tourismus- und Wohnstandort Lüneburg werde von der A39 profitieren und die Region Lüneburg besser anschließen.

Die Ansiedlung weiterer und attraktiver Car-Sharing-Anbieter unterstütze die CDU ebenso. Denn: Car-Sharing ermögliche zum einen Menschen ohne eigenes Auto z. B. den Transport größerer Gegenstände oder die Erreichbarkeit von Standorten, die mit anderen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbar sind.

Parkmöglichkeiten: Nicht direkt am Ziel und kostenlos, aber in der Nähe und ausreichend

Wer außerdem Auto fahre, benötige Parkraum. Dieser müsse laut CDU nicht unmittelbar am Zielort und nicht kostenlos zur Verfügung stehen – sehr wohl jedoch in der Nähe und in bedarfsgerechtem, ausreichendem Maße.

Keine einseitige Bevorzugung bestimmter Verkehrsmittel – alle Bedürfnisse berücksichtigen

„Alle Menschen sollen sich in der Lüneburger Mobilitätspolitik wiederfinden. Mit unserem Positionspapier wollen wir dabei einen Beitrag zu den teils parallel verlaufenden Mobilitätsdebatten leisten, der die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt“, betonen der CDU-Vorsitzende Heiko Eggers und der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Wolfgang Goralczyk, gemeinsam.

„Wir wollen die Mobilität der Zukunft so gestalten, dass die Interessen aller Verkehrsteilnehmer bestmöglich austariert werden. Eine einseitige Vorfahrt fürs Rad darf es zum Beispiel ebenso wenig geben wie eine einseitige Vorfahrt fürs Auto.“

Das Positionspapier wurde von einer Arbeitsgruppe des CDU-Stadtverbandes Lüneburg unter Beteiligung der CDU-Stadtratsfraktion erarbeitet und am 19. Juni 2024 im Parteivorstand beschlossen.

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