Amselbrücke Lüneburg. Foto: ADFC / VCD Lüneburg.

ADFC und VCD Lüneburg: Amselweg soll Fahrradstraße werden

Statt aufwändigem Neubau der Amselbrücke und neuer Durchschneidung des Ilmenautals schlagen nun auch VCD und ADFC in Lüneburg vor, den Amselweg zur Fahrradstraße umzuwidmen. Das hätte viele Vorteile, sagen die beiden Verkehrsverbände.


Mitteilung von: VCD Elbe-Heide und ADFC Lüneburg
Am: 06.03.2023
Online: https://niedersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/elbe-heide/
Foto: VCD/ADFC


Amselbrücke Wilschenbruch: Amselweg soll Fahrradstraße werden

Amselbrücke Wilschenbruch: Dem Kfz-Verkehr nicht gewachsen Foto: ADFC/VCD.

Eine Anwohner*innen-Initiative in Wilschenbruch stellte kürzlich den geplanten Neubau der Amselbrücke in Frage (Lüne-Blog, 25.01.2023: mehr) und schlug vor, die Amselbrücke künftig nur noch für Fuß- und Radverkehr und – bei Bedarf – für Rettungsfahrzeuge freizugeben.

ADFC Lüneburg und VCD Elbe-Heide unterstützen die Initiative der Anwohnergruppe. Die beiden Verkehrsverbände fordern, dass der Amselweg zu einer echten Fahrradstraße wird.

Umwidmung zur Fahrradstraße – mit vielen Vorteilen

Das hätte verschiedene Vorteile:

  • Die Sicherheit des Rad- und Fußverkehrs würde erheblich verbessert.
  • Die Fahrradstraße könnte weitergeführt werden durch die Barckhausenstraße, für die bereits eine Machbarkeitsanalyse aus der Leuphana vorliegt. In Wilschenbruch gäbe es damit eine ideale Radverkehrsanbindung an die Innenstadt.
  • Der unerwünschte Schleichverkehr Richtung Kaltenmoor würde so aus dem ruhigen Wohngebiet genommen.

VCD: Gefährliche Begegnungssituationen zwischen Rad- und Pkw-Verkehr am Amselweg

Der VCD Elbe-Heide schlägt vor, dass mittels eines Pollers die Brücke für den Kfz-Verkehr gesperrt werden sollte. Astrid Völzke erläutert: „Auf dem schmalen und kurvigen Amselweg kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Auto- und Radfahrenden. Darüber hinaus wurde die Amselbrücke durch schwere und oft zu schnelle Fahrzeuge stark in Mitleidenschaft gezogen.

Wenn die Brücke künftig nur noch für den Fuß- und Radverkehr geöffnet wäre, könnte die landschaftsprägende Holzbrücke saniert und erhalten werden.“

ADFC: Mehr Sicherheit für Schülerverkehr – ganzer Stadtteil als Fahrradzone

Auch der ADFC Lüneburg bewertet die Umwidmung von Amselbrücke und Amselweg zur Fahrradstraße als machbar und positiv. „Die bislang nicht zufriedenstellende Radverkehrsführung im Einmündungsbereich in die Willy-Brandt-Straße stellt insbesondere morgens beim Schülerverkehr zu den Schulen in der Stadt eine Gefährdung der Kinder dar“, kommentiert Claudia Koops.

Sobald die Amselbrücke nicht mehr von Autos befahren wird, würden Schüler*innen diese Engstelle deutlich sicherer passieren.

Der ADFC schlägt weiter vor, den gesamten Stadtteil zur Fahrradzone und damit zu einem echten Vorreiter der Mobilitätswende in Lüneburg umzugestalten.

Zufahrt über Amselweg für Kfz-Verkehr nicht nötig

Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide ergänzt: „Der Amselweg wäre als Kfz-Zufahrt nach Wilschenbruch durchaus verzichtbar, da die Zufahrt in den Stadtteil über den Pirolweg erfolgen kann. Über diese Route könnten auch Klein- und Rufbusse für die Anwohner verkehren, die kein Auto nutzen.

Außerdem würde durch die Sperrung von Amselweg und -brücke der belastende Schleichverkehr zwischen Willy-Brandt-Straße und Friedrich-Ebert-Brücke unterbunden.“

VCD: Zufahrt für Busverkehr über Ilmenaugarten und An der Soltauer Bahn

Der VCD betont, dass diese Maßnahme nicht bedeuten muss, dass Wilschenbruch weiterhin vom Busnetz Lüneburgs abgeschnitten sein muss – eine Busverbindung über Ilmenaugarten und An der Soltauer Bahn in den Stadtteil wäre denkbar.

Mittels eines versenkbaren Pollers (wie in der Heinrich-Böll-Straße hinter der Universitätsbibliothek) könnte verhindert werden, dass weiterer Autoverkehr hervorgerufen wird.

Amselweg nach Wilschenbruch: Der schmale Weg ist besser geeignet als Fahrradstraße, sagen ADFC und VCD in Lüneburg. Foto: ADFC/VCD.

Amselweg nach Wilschenbruch: Der schmale Weg ist besser geeignet als Fahrradstraße, sagen ADFC und VCD in Lüneburg. Foto: ADFC/VCD.

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