Lüneburgs erster Bürger:innenrat berät über Nutzung des Glockenhauses
Nach langem Vorlauf startete am Samstag, 17. Februar 2024, der Probelauf für den Bürger:innenrat. Die Teilnehmenden repräsentieren – soweit möglich – die Lüneburger Bevölkerung. Ihre Aufgabe: Ein Konzept für die Nutzung des Glockenhauses entwickeln. Nach diesem Probelauf soll entschieden werden, ob ein solches Gremium auch andere Entscheidungen unterstützen kann.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 19.02.2024
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Gelungener Auftakt: Lüneburgs erster Bürger:innenrat beschäftigt sich mit der Nutzung des Glockenhauses
30 zufällig ausgewählte Menschen kommen zusammen und erarbeiten gemeinsam Ideen zu einem bestimmten Thema. Soweit die Theorie eines Bürger:innenrats. Dass dieses Modell auch in der Praxis funktioniert, hat der Auftakttermin zum ersten Bürger:innenrat in der Hansestadt Lüneburg am Samstag, 17. Februar 2024, gezeigt.
Das Thema: die künftige Nutzung des Glockenhauses. „Ich finde es erstaunlich, wie viele Ideen hier schon beim ersten Termin zusammengetragen wurden“, freut sich Eva Kern, die bei der Hansestadt für die Bürger:innenbeteiligung zuständig ist und auch das Thema Bürger:innenräte koordiniert.
Testlauf soll zeigen, ob sich das Format bewährt
Mit dem jetzt gestarteten Testlauf will die Stadt auch testen, ob es künftig zu verschiedenen Themen Bürger:innenräte in Lüneburg geben soll. Diesen Testlauf hatte der Rat der Hansestadt am 8. November 2023 beschlossen.
600 Lüneburger:innen wurden nach dem Zufallsprinzip angeschrieben, 80 hatten ihr Interesse an der Teilnahme zurückgemeldet. Letztlich wurden 30 Personen ausgewählt, geachtet wurde dabei auf eine gewisse Quote bei Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Migrationshintergrund, Familiensituation und Wohnort.
Aufgabe: Konzept für die Nutzung des Glockenhauses entwickeln
„Ich bin immer wieder begeistert, wie engagiert und vielfältig unsere Stadtgesellschaft ist. Dieses tolle Potenzial wollen wir jetzt mit den Bürger:innenräten nutzen“, sagt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Sie zeigt sich begeistert von der hohen Rückmeldequote, die deutlich über dem statistischen Durchschnitt bei ähnlichen Einladungen anderer Kommunen liegt.
Der Bürger:innenrat trifft sich noch an zwei weiteren Terminen, seine konkrete Aufgabe ist es, Ideen zur künftigen Nutzung des Glockenhauses zu erarbeiten. Diese werden dann dem Rat der Hansestadt zur weiteren Beratung und Entscheidung vorgelegt.
Positive Rückmeldungen seitens der Teilnehmenden
Ein Vorgehen, dass bei Teilnehmerin Inken Matthies gut ankommt: „Man ärgert sich ja schon oft über Politik und getroffene Entscheidungen. Deshalb finde ich es toll, hier mitmachen zu können.“ Einen konkreten Bezug zum Glockenhaus habe sie zuvor nicht gehabt, erzählt die 33-Jährige. Sie freue sich „über die Möglichkeit, mitzugestalten“.
Offen und positiv geht auch Kai Johannsen in den ersten Termin. „Ich finde die Idee total gut, Bürger:innen direkt einzubeziehen, und bin gespannt, was uns erwartet und was am Ende daraus wird“, sagt der 28-Jährige.
Führung durchs Gebäude und anschließend Arbeitsphase in Kleingruppen
Beim Auftakt hörten die Teilnehmenden zunächst viele Informationen über das Glockenhaus und dessen Geschichte, die mit dem Bau im Jahr 1482 begann. Bei einer Führung mit Maja Lucht, Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft, lernten sie das Gebäude kennen. Annette Beer-Kullin, Bereichsleiterin Kultur, brachte ihnen die bisherigen Nutzungen und die entsprechenden Voraussetzungen näher.
Am Nachmittag folgte dann die erste Arbeitsphase in kleinen Gruppen. Dabei ging es auch um die Fragen: Was können wir überhaupt mit dem Glockenhaus machen? Was fällt uns zu diesem zentralen Gebäude ein?
Verschiedene Perspektiven kommen zum Tragen
„Alle blicken natürlich mit anderen Perspektiven auf das Thema. Dieser Austausch war total spannend zu beobachten“, stellt Eva Kern fest und fügt hinzu: „Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl für die nächsten beiden Termine.“ Das nächste Treffen findet statt am Samstag, 3. März 2024.
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Das Glockenhaus in Lüneburg
1482 erbaute die Stadt auf den Grundmauern eines älteren Baus gleichen namens (man nimmt an, dass hierin Glocken gegossen wurden) das Glockenhaus. Es wurde das Zeughaus der Stadt, hier lagerte die wertvolle Ausrüstung und die Waffen der Verteidigungskräfte Lüneburgs. In seiner Funktion als Zeughaus trug es auch zeitweilig den Namen „Bussenhus“. Aber es diente auch als Lager für Korn und Mehl für die Wintermonate oder in Belagerungszeiten.
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- Edith Pfeifer: Lust auf Lüneburg – https://www.lustauflueneburg.de/glockenhaus/
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