Reste vom Feuerwerk am 1. Januar. Foto: Gerhard Kienzle, Pixabay.

Polizei: Feuerwerk nur vom 31. Dezember bis 1. Januar erlaubt – nicht auf Menschen richten!

Damit das Silvesterfeuerwerk nicht mit Verletzungen und Verbrennungen endet, bitten Polizei und Feuerwehr, die Vorschriften für den Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu beachten. Grundsätzlich gilt: Feuerwerkskörper nie auf Menschen richten. „Am besten“, so die regionale Polizeiinspektion, „gar keine Böller oder nur wenig Feuerwerk kaufen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt und verringert das Verletzungsrisiko für Sie und Ihre Mitmenschen.“


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 27.12.2024
Online:  https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5939010 – Foto: Beispielfoto, Pixabay. Reste vom Feuerwerk am Neujahrsmorgen


Polizei: Bitte Vorsicht im Umgang mit Feuerwerkskörpern

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei haben an Silvester Hochbetrieb. Brände müssen gelöscht, Verletzungen versorgt werden. Damit das Silvesterfeuerwerk ein schönes Erlebnis zum Abschluss des Jahres bleibt und nicht mit Verletzungen und Verbrennungen endet, bitten Polizei und Feuerwehr, die Vorschriften für den Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu beachten.

Feuerwerkskörper nie auf Menschen richten!

Grundregel: Feuerwerkskörper nie auf Menschen richten. Raketen und Böller immer im Freien und niemals aus der Hand abbrennen. Raketen dürfen grundsätzlich nur senkrecht und aus sicheren Behältern abfeuert werden, zum Beispiel aus leeren Flaschen im Getränkekasten. Sie dürfen niemals in geschlossenen Räumen gezündet werden.

Falls Feuerwerkskörper einmal versagen, sollte man niemals versuchen, sie erneut zu zünden. Blindgänger lieber liegen lassen und zur Sicherheit mit einem Wassereimer löschen.

Häufigste Verletzungen: Verbrennungen und Hörschäden

Die häufigste Verletzung bei Feuerwerken sind Verbrennungen, die zweithäufigste der Hörschaden. Diese Gefahr wird häufig unterschätzt, da der Schaden wegen der kurzen Dauer des Geräusches oft nicht als schmerzhaft empfunden wird. „Doch explodierende Feuerwerkskörper erreichen in einem Umkreis von 2 Meter einen Lärmpegel von bis zu 160 dB im Spitzenwert. Der entstandene Hörschaden wird dann oft erst später bemerkt. Zu den längerfristigen Schäden zählen irreparable Hörschäden wie Knalltraumata, Trommelfellperforation oder Hörstürze (Tinnitus)“, so Experten der Feuerwehr weiter.

Besonders gefährdet sind Kinder. Die Feuerwehr appelliert: „Schützen Sie daher Ihre Kinder und Ihr eigenes Gehör mit Gehörschutz wie etwa Ohrstöpsel.“

Achtung: Brandgefahr!

Bei Feuerwerk und Silvesterparty kann schnell ein Brand entstehen. Bei einem Tischfeuerwerk muss auf eine feuerfeste Unterlage geachtet werden. Und: „Unbedingt auf die richtige Sicherheitsklassifizierung achten und das Feuerwerk von leicht entzündlichen Materialien wie beispielsweise Girlanden und Luftschlangen fern halten“, warnen Experten der Feuerwehr.

Alkoholisierte Personen sollten den Umgang mit Böllern, Kanonenschlägen und Raketen unbedingt vermeiden und das Anzünden der Feuerwerkskörper anderen überlassen. Vor dem Zünden der Silvester-Knaller ist es zudem ratsam, die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen.

Nur zugelassene Feuerwerkskörper verwenden!

Nicht zugelassene und gefälschte Feuerwerkskörper gelangen zunehmend durch illegale Einfuhr nach Deutschland. Zu kurze Zündschnüre oder eine mangelhafte Verarbeitung sind nur einige Gründe für die Gefährlichkeit der Billigware. Generell sollte nur Feuerwerk mit der Zulassung von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gekauft werden. Die auf dem Feuerwerkskörper aufgedruckte „BAM-Zulassungsnummer“ und eine seriöse Bedienungsanleitung zeichnen ein sicheres Feuerwerk aus.

Vorsicht beim Aufbewahren der Feuerwerkskörper!

Vorsicht: Ungeprüfte Billig-Böller oder selbstgebastelte Silvester-Kracher sind lebensgefährlich! Tüftler sollten auf Basteleien verzichten, denn das Hantieren mit Schwarzpulver ist hochgefährlich.

Was unterschätzt wird: Bereits durch Stöße, Reibung, Elektrostatik oder jede Art von Zündquellen kann es zu explosiven Reaktionen kommen. Deshalb nur so viel Pyrotechnik kaufen, wie an Silvester auch abgebrannt wird. Die gekauften Feuerwerkskörper sollten dann an einem sicheren und für Kinder nicht zugänglichen Ort aufbewahrt werden. 

Vorsicht: Balkonbrände!

Insbesondere in Städten kommt es zum Jahreswechsel zu zahlreichen Balkonbränden. Daher sollte der Balkon schon vor dem Silvester-Feuerwerk um Mitternacht frei von brennbaren Gegenständen gehalten werden. Außerdem: Fenster, Dachluken sowie Terrassen- und Balkontüren in der Silvesternacht schließen, so dass keine abstürzenden Raketen, Leuchtkugeln oder Funken in die Wohnung kommen können.

In Notsituationen 112 wählen

Mit Feuerwerkskörpern darf nicht nach Personen geworfen oder geschossen werden. Bei Bränden und anderen Notsituationen sollte der Notruf 112 gewählt werden. „Durch Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten kann aus einem Silvesterspaß schnell Brandstiftung, Körperverletzung oder Sachbeschädigung werden“, weiß die Polizei. Außerdem können zivilrechtlich Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden. Für Kinder und Jugendliche sind Eltern oder andere Aufsichtspflichtige mitverantwortlich.

Tipps der Polizei

Für einen entspannten Jahreswechsel hier einige (Sicherheits-)Tipps:

  • Am besten gar keine Böller oder nur wenig Feuerwerk kaufen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt und verringert das Verletzungsrisiko für Sie und Ihre Mitmenschen.
  • Feuerwerk darf nur vom 31. Dezember bis 01. Januar abgebrannt werden. Informieren Sie sich vorher über weitere Einschränkungen zum Abbrennen des Feuerwerks in ihrer Region.
  • Knallkörper niemals in geschlossenen Räumen verwenden. Raketen nur im Freien mit Sicherheitsabstand zu anderen Menschen, Autos und Gebäuden zünden. Zudem sollten Raketen aus großen Flaschen, die in Kästen stehen, gestartet werden.
  • Besonders gefährlich – und daher verboten – sind nicht zugelassene oder selbstgebaute Knallkörper.
  • Keinesfalls sollten pyrotechnische Artikel unter, auf oder gar vor fahrende Fahrzeuge geworfen werden.
  • Mit Feuerwerkskörpern niemals nach Personen werfen oder auf Personen schießen.
  • Kinder und Jugendliche nur ungefährliche Artikel abbrennen lassen und dabei beaufsichtigen.
  • Nicht nur zum Schutz vor Wind und Wetter, sondern auch für die Sicherheit, sollte auf die richtige Kleidung geachtet werden. Gerade Fleece und Kunststoffgewebe sind leicht entflammbar und sollten deshalb nicht getragen werden.
  • Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Auf Balkonen und Terrassen sollten leicht entflammbare Gegenstände weggestellt, Fenster und Türen geschlossen werden.
  • Nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal anzünden.

Hier gilt ein bundesweites Böllerverbot 

Parallel verweist die Polizei auf das absolute „Böllerverbot” in bestimmten Bereichen: Grundsätzlich ist es verboten, Feuerwerk jeder Kategorie in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie von Kirchen abzubrennen. Das Verbot gilt auch in unmittelbarer Nähe von Reet- und Fachwerkhäusern. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu mehreren zehntausend Euro.

Wegen der erhöhten Brand- und Verletzungsgefahr haben mehrere Städte und Gemeinden in der Region das Abbrennen von Feuerwerk untersagt, unter anderem gilt ein Verbot für Teile der Lüneburger Innenstadt, dem Kalkberg sowie in Lüchow.

Mehr zum Thema Silvesterböller

  • Lüne-Blog: Silvester/Neujahr: Feuerwerksverbot in der ganzen Altstadt, Kalkberg und Kloster Lüne – 26.12.2024
    Hier ist an Silvester und Neujahr Feuerwerk verboten: In der gesamten historischen Innenstadt, am Kalkberg und rund um das Kloster Lüne. Mitarbeitende von Hansestadt und Polizei kontrollieren die Einhaltung des Verbots. Am Kalkberg ist zusätzlich eine private Sicherheitsfirma vor Ort.
  • tagesschau.de – Faktenfinder: Feinstaub und Co. Wie schlimm ist Böllern für Mensch und Umwelt? – 29.12.2022
    Dreimal mehr Schwerverletzte, Verbrennungen und verlorene Gliedmaßen, 2000 Tonnen Feinstaub und Stress bei Tieren. Das ist die Silvesterbilanz laut diesem Beitrag bei tagesschau.de.
  • NDR: Feuerwerk zu Silvester: Was spricht dafür und was dagegen? – 18.12.2023
    Viele Leute lieben es, das neue Jahr laut und bunt zu begrüßen. Auf der anderen Seite ist eine Mehrheit der Menschen hierzulande für ein Verbot von privater Böllerei. Laut einer neuen NDR-Umfrage sprechen sich 60 Prozent der Befragten für ein komplettes Böllerverbot aus. Gut zwei Drittel der Befragten zünden schon jetzt selbst kein Feuerwerk zu Silvester.
  • Deutsche Umwelthilfe: #Böllerciao – Für ein böllerfreies Silvester 
    Krawalle, mit Böllern angegriffene Einsatzkräfte, Schäden für die Umwelt durch tausende Tonnen Böller-Müll und eine Nacht des Schreckens für Millionen von Tieren. Unterschreibe jetzt unseren offenen Brief für ein Böllerverbot in Deutschland.

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