Nikolas Wenzel, neuer Geschäftsführer der MOIN GmbH. Foto: Landkreis Lüneburg.

Busverkehr: Notfall-Fahrplan in Vorbereitung – Nikolas Wenzel neuer Geschäftsführer für MOIN

Ärger im Busverkehr: Busfahrten fallen immer wieder kurzfristig aus und die Fahrgäste bleiben an den Haltestellen zurück. Mit Ende der Sommerferien soll nun ein gekürzter Notfallplan in Kraft treten und bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 gelten. Auf Nikolas Wenzel, den neuen Geschäftsführer der MOIN GmbH, warten also eine Menge Aufgaben. Mit der MOIN will der Landkreis Lüneburg den Nahverkehr im gesamten Kreisgebiet völlig neu aufstellen.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 14.07.2023 / 25.07.2023
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Foto: Landkreis Lüneburg. Nikolas Wenzel, neuer Geschäftsführer der MOIN GmbH.


Für mehr Zuverlässigkeit im ÖPNV: Fahrtausfälle bei der KVG im Landkreis Lüneburg werden angepackt

Über 50 Busfahrten fallen derzeit jeden Tag im Landkreis Lüneburg aus – mit erheblichen Folgen für die Fahrgäste, vor allem im ländlichen Raum. Das Problem bisher: Die Fahrten fallen kurzfristig und zufällig aus, sodass mancher Fahrgast an der Haltestelle vergeblich auf seinen Bus wartet.

Notfallfahrplan soll zum Schulstart Mitte August 2023 in Kraft treten

Daher hat die Landesnahverkehrsgesellschaft die KVG aufgefordert, einen Notfallfahrplan zu erarbeiten.

Ziel ist es, trotz der Ausfälle ein verlässliches Angebot bei den verbleibenden Fahrten zu ermöglichen. Die KVG hat nun erste Vorschläge vorgelegt, die den Kommunen vorgestellt werden. Der Notfallplan soll Mitte August 2023, also zum Schulstart nach den Sommerferien, in Kraft treten und bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember gelten.

Schulverkehr und Hauptlinien sollen gewährleistet sein, außerdem Anbindung an Metronom und Klinikum

„Unsere Anforderungen sind klar: Die Schulbusse sowie Fahrten auf regionalen Hauptlinien müssen gewährleistet sein. Bei Fahrten in der Stadt ist wichtig, dass die Fahrten zur Schule, die Anbindung an den Metronom sowie die Fahrten zum Klinikum stattfinden“, erklärt Stefan Borchers vom Fachdienst Mobilität.

Von den 27.000 Schülerinnen und Schülern im Landkreis Lüneburg haben fast 10.000 eine Busfahrkarte und sind damit für ihren Schulweg auf zuverlässige Busse angewiesen. „Nach dem neuen Plan werden zwar weniger Busse fahren, aber wir erhöhen die Zuverlässigkeit“, so Borchers.

Zahl der Fahrten wurde reduziert – Entwurf wird aktuell beraten

Hauptgrund für die Fahrtausfälle sind der Fachkräftemangel und krankheitsbedingte Ausfälle, sowohl bei der KVG als auch bei ihren Subunternehmen.

Die KVG hat in ihren Notfahrplan-Entwürfen alle Linien analysiert und durch Taktanpassungen die Anzahl der Fahrten reduziert. Dadurch werden die Personalausfälle ausgeglichen, sodass immer genügend Personal bereitstehen sollte.

Über die Entwürfe beraten jetzt zunächst der Landkreis und die Kommunen mit der KVG. Sobald sie zu einem Ergebnis gekommen sind, werden die Fahrplanentwürfe bei der Landesnahverkehrsgesellschaft eingereicht.

Zur Information über Fahrtausfälle: Landkreis empfiehlt Nutzung einer Fahrplan-App

Um zuverlässige Informationen zum Nahverkehr in Lüneburg zu erhalten, empfiehlt der Landkreis eine Fahrplan-App zu nutzen:

  • Die hvv-App zeigt an, welche Fahrten stattfinden.
  • In der App „Fahrplaner Verkehrsverbund Bremen Niedersachsen“ werden ausgefallene Fahrten gekennzeichnet.
  • Zusätzlich werden Fahrtausfälle oder kurzfristige Änderungen über die Seite der KVG kommuniziert: https://www.kvg-bus.de/aktuelles/fahrtausfaelle/lueneburg/

Hintergrund: KVG fehlen Fahrer:innen

Das Verkehrsunternehmen KVG betreibt im Auftrag des Landkreises Lüneburg 82 Buslinien, darunter 23 Linien im Stadtverkehr. Dafür sind bei der KVG und ihren Subunternehmern jeden Tag etwa 150 Busse im Einsatz. Alleine im Stadtverkehr werden laut Fahrplänen jedes Jahr fast 3 Millionen Kilometer gefahren.

Nach Aussagen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist derzeit mehr als die Hälfte aller Busfahrerinnen und Busfahrer älter als 50 Jahre, bis 2030 werden jährlich über 4.000 von ihnen in den Ruhestand wechseln. Daher geht der Branchenverband davon aus, jährlich bis zu 6.000 neue Mitarbeitende gewinnen zu müssen, um das altersbedingte Ausscheiden kompensieren und die angestrebte Verkehrswende realisieren zu können.

Der VDV schlägt zur Abhilfe unter anderem vor, Rentnerinnen und Rentner sowie Studierende einzusetzen, Teilzeitangebote zu verbessern, die Anerkennung ausländischer Führerscheine zu erleichtern und die eigene Ausbildung deutlich zu stärken.

Der Personalnotstand betrifft nicht nur den ÖPNV, sondern auch den schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV). Fällt dieser aus, wird ein Schienenersatzverkehr notwendig, der den Einsatz von Buspersonal erfordert. Daher stimmen sich Landkreis und die KVG auch beim Schienenersatzverkehr ab. Das Ziel ist es, die Mobilität insgesamt zu gewährleisten.

Neuer MOIN-Geschäftsführer Nikolas Wenzel gestaltet die Zukunft des ÖPNV mit

Landrat Jens Böther heißt Verkehrsingenieur im Landkreis Lüneburg willkommen

Foto: Landkreis Lüneburg. Nikolas Wenzel, der neue Geschäftsführer der MOIN GmbH.

Da kommt Schwung in den Busverkehr im Landkreis Lüneburg: Nikolas Wenzel startete als neuer und erster hauptamtlicher Geschäftsführer der MOIN GmbH – der Mobilitäts- und Infrastrukturgesellschaft des Landkreises Lüneburg, mit der Politik und Verwaltung den Nahverkehr im gesamten Kreisgebiet völlig neu aufstellen wollen.

Aufgebaut durch den ehemaligen Ersten Kreisrat Jürgen Krumböhmer, kümmert sich die MOIN GmbH neben dem Aufbau einer kreiseigenen Busgesellschaft um die Beschaffung einer neuen Elbfähre mit klimaneutralem Antrieb für den Landkreis.

Verkehrsexperte aus Nordrhein-Westfalen baut MOIN auf

Der neue Geschäftsführer, Verkehrsingenieur Nikolas Wenzel, leitete bis Ende Juni 2023 bei der Stadtwerke Bonn Verkehrsgesellschaft den Fachbereich Planung. Mit dem jungen Verkehrsexperten aus Nordrhein-Westfalen an der Spitze kann MOIN nun loslegen: Wichtige Entscheidungen wollen getroffen, Infrastruktur aufgebaut, Geschäftsräume eingerichtet werden.

Viel zu tun also für den neuen Kopf der GmbH: „Ich freue mich auf die Aufgabe, denn ich sehe hier ein herausragendes Projekt zur Gestaltung des ÖPNV“, sagt der 34-jährige Verkehrsingenieur.

Impuls für Klimaschutz und Verkehrswende

„Offensichtlich stehen alle Akteurinnen und Akteure in Politik und Verwaltung hinter dem Projekt. Das birgt eine einzigartige Chance: Innovativen, attraktiven und an Kundenwünschen orientierten ÖPNV für die Menschen im Landkreis Lüneburg zu schaffen. Damit setzen wir einen wichtigen Impuls für den Klimaschutz und die Verkehrswende“, so Wenzel.

Landrat Jens Böther freut sich über den Neuzugang: „Im Landkreis Lüneburg wollen die Zukunft des ÖPNV neu gestalten. Ich finde es gut, dass es losgeht und wir mit Herrn Wenzel nun jemanden an unserer Seite haben, der bei diesem wichtigen Prozess die Fäden in die Hand nimmt und die notwendige Expertise mitbringt.“

Nikolas Wenzel – zur Person

Nach dem Abitur in Trier studierte Nikolas Wenzel in Aachen, Heilbronn und Berlin und schloss mit Bachelor und Master ab. Als Schwerpunkte wählte er dabei Verkehrsbetriebswirtschaft mit Personenverkehr sowie Urbane Infrastrukturplanung mit Verkehr und Wasser.

Erste Praxiserfahrungen sammelte er bereits während des Studiums, insbesondere bei der Hamburger Hochbahn, den Stadtwerken Trier und der Deutschen Regionalbahn trans regio. Als Betriebsleiter bei der Verkehrsgesellschaft Zweibrücken GmbH im Saarland leistete er entscheidende Aufbauarbeit, war Hauptansprechpartner für die beteiligten Landkreise und führte die Gesellschaft mit zum wirtschaftlichen Erfolg.

Seit 2021 verantwortete er bei der Stadtwerke Bonn Verkehrsgesellschaft insbesondere die strategische Planung von Großprojekten.

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