Gemeinsames Wassermanagement-Konzept für Stadt und Landkreis: Ausschreibung gestartet
“IWamako”, ein Integriertes Wasserversorgungsmanagementkonzept für den Raum Lüneburg-Uelzen, wollen Stadt und Kreis gemeinsam mit dem Beregnungsverband Elbe-Seitenkanal in Uelzen erstellen lassen. Nun ist die Ausschreibung für den Prozess gestartet, der Moderation und die Entwicklung von Konzeptvorschlägen umfasst. Auch ein runder Tisch Grundwasser soll gegründet werden. Das alles ist wichtig, denn der Wasserverbrauch ist – laut aktueller Statistik – 2019 erheblich gestiegen.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 10.05.2022
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Wassermanagement-Konzept: Lenkungsgruppe bringt Ausschreibung auf den Weg
Vor einigen Tagen traf sich erstmals die Lenkungsgruppe zum Wassermanagement-Konzept, das Stadt und Kreis gemeinsam mit dem Beregnungsverband Elbe-Seitenkanal in Uelzen erstellen lassen. Nun läuft bis zum Sommer die europaweite Ausschreibung für Moderation und Gutachten, dann startet die konkrete fachliche Arbeit.
Im Umweltausschuss am 28. April 2022 berichtete Fachdienstleiter Stefan Bartscht der Kreispolitik über diesen wichtigen Schritt.
Grundwasser ist endlich
Der Klimawandel schreckt viele Menschen in der Region auf. Längere Trockenperioden, aber auch häufigere Starkregen-Ereignisse machen ihn spürbar – ganz besonders für Berufsgruppen wie die Land- und Forstwirte, die täglich mit der Witterung arbeiten.
„Die Ressource Grundwasser ist endlich. Wenn der Bedarf steigt, müssen Alternativen gefunden werden“, erklärt Ulrich Ostermann, Projektkoordinator und Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser- und Bodenverbände in Uelzen.
Wasser sparen, alternative Quellen nutzen und Grundwasserneubildung fördern
Die beteiligten Partner setzen deshalb im Konzept auf einen Dreiklang, so Fachdienstleiter Stefan Bartscht vom Landkreis Lüneburg: „Wir müssen Wasser sparen, alternative Quellen nutzen und zugleich die Grundwasserneubildung fördern.“
Erste vielversprechende Ansätze kamen bereits aus der Lenkungsgruppe:
- Wie wird in Wohn- und Neubaugebieten mit Regenwasser umgegangen? Ein Ziel könnte sein, das Wasser vor Ort versickern zu lassen und so in der Landschaft zu halten.
- Wie kann die Wasserqualität verbessert werden? Hierbei muss etwa Nitratbelastung im Blick behalten werden.
- Welche Rolle kann die Bodenbearbeitung, Fruchtfolge und die Auswahl trockenheitstoleranter Sorten in der Landwirtschaft spielen? Hiermit können Landwirte steuern, wie viel Beregnung und damit Grundwasserverbrauch notwendig ist.
Daten erheben und Prognosen wahrnehmen
Diese und weitere Ideen für das Konzept sollen auf den Ergebnissen des Niedersächsischen Wasserversorgungskonzeptes sowie aktuellen Messwerten und Daten aufbauen.
„Neben einer präzisen Datenermittlung muss es auch darum gehen, dass wir uns zunächst mit den vorhandenen Daten der zu erwartenden Klimaentwicklung auseinandersetzen“, betont Volker Schulz, Leiter des Bereichs Umwelt bei der Hansestadt Lüneburg.
Runder Tisch Grundwasser
Um möglichst viele Akteure mitzunehmen, will der Landkreis Lüneburg den Runden Tisch Grundwasser neu aufleben lassen. Dabei werden neben den 14 Institutionen aus der Lenkungsgruppe auch Begleitgremien mit Politik, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Forst eingebunden.
- Mehr Informationen zum Thema Grundwasser im Landkreis Lüneburg und dem Projekt unter landkreis-lueneburg.de/grundwasser
Hintergrund: IWamako – Integriertes Wasserversorgungs- und -mengenmanagement-Konzept für den Raum Lüneburg-Uelzen
Das Thema Wasser und Grundwasser hat in Hansestadt und Landkreis Lüneburg in den vergangenen Jahren einen breiten Raum in der politischen Diskussion eingenommen. Daher wurde ein gemeinsames Wassermanagement-Konzept auf den Weg gebracht. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die öffentliche Diskussion gut ist und auch so bleiben muss. Von den Mitgliedern der Lenkungsgruppe wurden die Ideen der Projektskizze ergänzt.
Wichtig ist, die zukünftige Finanzierung von Einzelmaßnahmen gleich mit im Blick zu behalten, denn ein Konzept allein wird noch keine Veränderung bringen. Eine externe Moderation und die Modellierung einzelner Konzeptvorschläge zur Überprüfung von deren Umsetzbarkeit und Wirksamkeit werden europaweit ausgeschrieben. Bis zum Sommer 2022 werden die Ergebnisse vorliegen, dann geht die konkrete fachliche Arbeit los.
Weitere Informationen rund um das Vorhaben bietet der Landkreis auch hier: landkreis-lueneburg.de/grundwasser
Landesamt für Statistik: Wasserverbrauch der niedersächsischen Haushalte 2019 kräftig gestiegen
Alle drei Jahre wird der Wasserverbrauch bei den öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen erhoben. Im Hitzejahr 2019 wurde der höchste Pro-Kopf-Verbrauch seit 1991 ermittelt. Die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf und Tag an Haushalte einschließlich Kleingewerbe in Niedersachsen betrug 137,7 Liter, 10,8 Liter mehr als bei der letzten Erhebung 2016.
2022 Landesamt für Statistik Niedersachsen, 11.05.2022 – online: mehr
2019 höchster Wasserverbrauch seit 1991
HANNOVER. Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf und Tag an Haushalte einschließlich Kleingewerbe in Niedersachsen 137,7 Liter. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, war das aufgrund der außerordentlich trockenen Witterung des Jahres 2019 ein Anstieg des Verbrauchs um 10,8 Liter pro Kopf und Tag im Vergleich zu dem Berichtsjahr 2016 (126,9 Liter). Im Hitzejahr 2019 wurde damit der höchste Pro-Kopf-Verbrauch seit 1991 ermittelt.
Insgesamt 253 Unternehmen und Einrichtungen sorgten 2019 für die Durchführung der öffentlichen Wasserversorgung. Die Einwohnerinnen und Einwohner Niedersachsens waren 2019 mit 99,5% nahezu flächendeckend an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.
Haushalte und Kleingewerbe
Insgesamt wurden 502 Millionen m³ Wasser zum Letztgebrauch abgegeben, davon an private Haushalte einschließlich Kleingewerbe rund 399 Millionen m³. Zu dem Kleingewerbe gehören beispielsweise Arztpraxen, Bäckereien und Metzgereien. Deren Wasserverbrauch kann häufig nicht separat, sondern nur über Hauszähler zusammen mit anderen Einheiten erfasst werden.
Gewerbe und sonstige Abnehmerinnen und Abnehmer nahmen weitere rund 103 Millionen m³ Wasser ab. Neben dem Gewerbe umfasst diese Gruppe öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder die Landwirtschaft.
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