Ministerin Daniela Behrens zu Besuch bei der Lüneburger Tafel. Foto: Landkreis Lüneburg.

Gesundheitsministerin Daniela Behrens besucht Impfaktion bei Lüneburger Tafel – verstärkt Forschung wegen Long Covid

Am Dienstag, 5. April 2022, machte sich Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) bei der Lüneburger Tafel vor Ort ein Bild von der Arbeit der Mobilen Impfteams. Die Impfung sei der beste Schutz, erinnerte die Ministerin, auch gegen Long Covid, worunter rund 20 Prozent der Corona Erkrankten leiden. Hier soll die Forschung künftig ansetzen, so Wissenschaftsminister Björn Thümler.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg / Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Am: 06.04.2022 / 5.04.2022
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Foto: Landkreis Lüneburg


Nah bei den Menschen: Gesundheitsministerin besucht Impfaktion bei der Lüneburger Tafel

Foto: Landkreis Lüneburg. Gemeinsam stark für die Corona-Impfungen (v.l.n.r.): Konstanze Dahlkötter (Lüneburger Tafel), Uwe Lampe (Landesverband der Tafeln), Joachim Elspaß (DRK), Gesundheits- und Sozialministerin Daniela Behrens, Harald Kreft (ASB), Yvonne Hobro (Landkreis Lüneburg), Andrea Schröder-Ehlers (MdL), Christel John (Hansestadt Lüneburg) sowie Mitarbeitende des Mobilen Impfteams bei der Lüneburger Tafel.

Impfaktionen nah bei den Menschen: An weit mehr als 100 Orten in Stadt und Kreis waren die Mobilen Teams bisher unterwegs, um möglichst vielen Menschen einen niedrigschwelligen Zugang zu den Impfungen zu ermöglichen. Am Nachmittag des 5. April 2022 machte sich Gesundheitsministerin Daniela Behrens bei der Lüneburger Tafel vor Ort ein Bild von der Arbeit der Mobilen Impfteams im Landkreis Lüneburg.

Impfteams bereits mehrfach bei der Lüneburger Tafel

Auch bei der Lüneburger Tafel waren die Teams schon mehrfach. Denn die Tafeln haben häufig mit Menschen zu tun, die eher zurückgezogen leben und vielleicht keinen eigenen Hausarzt haben. „Hier kommt die Impfärztin bzw. der Impfarzt in das Lebensumfeld der Menschen. Eine wichtige Schutzimpfung – ohne großen Aufwand – im vertrauten Umfeld. Das ist eines unserer Erfolgsrezepte der
niedersächsischen Impfkampagne“, so Ministerin Daniela Behrens.

Tafel Lüneburg: Rund 500 Kund:innen angeschrieben und eingeladen

Im Vorfeld der Aktion hatte die Tafel Lüneburg rund 500 ihrer Kundinnen und Kunden persönlich angeschrieben und auf das Angebot aufmerksam gemacht. So nutzten einige Menschen die Gelegenheit, nicht nur Lebensmittel abzuholen, sondern auch gleich ihren Impfschutz zu erhalten oder aufzufrischen.

Fünf mobile Impfteams bleiben im Landkreis unterwegs

„Gemeinsam mit unseren Hilfsorganisationen ASB und DRK arbeiten wir seit Oktober mit vielen Gemeinden und Organisationen zusammen, um überall präsent zu sein“, sagt Yvonne Hobro, Fachbereichsleiterin Soziales. „Das hat gut funktioniert – dafür ein großes Dankeschön.“ An vielen Orten organisieren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Aufbau. „Wir bleiben mit fünf Mobilen Impfteams weiterhin verfügbar und unterwegs, auch wenn die Nachfrage gerade nicht so hoch ist“, so die Fachbereichsleiterin.

Insgesamt haben die Mobilen Teams im vergangenen halben Jahr gut 72.000 Menschen geimpft, zuletzt pro Woche noch knapp 1.000 Menschen – von der Erst- bis zur Viertimpfung.

Vollständige und Booster-Impfung schützen vor schwerem Verlauf

Angesichts der aktuell hohen Fallzahlen und mit dem Blick auf den Herbst sei es wichtig, beim Impfen weiter am Ball zu bleiben, betonte die Ministerin. „Nur wer vollständig geimpft ist und über die Booster-Impfung verfügt, ist gut vor einem schweren Verlauf im Falle einer Infektion geschützt.“ Deswegen seien niedrigschwellige Angebote – wie bei der Lüneburger Tafel – unverzichtbar.

Enttäuschung über das Votum des Bundestags gegen allgemeine Impfpflicht

Ergänzung am 7.04.2022 – online: mehr

Stellungnahme von Daniela Behrens zur Entscheidung des Bundestages gegen eine allgemeine Impfpflicht am 7. April 2022:
„Es ist enttäuschend, dass der Bundestag nicht die Kraft gefunden hat, eine allgemeine Impfpflicht auf den Weg zu bringen. Eine allgemeine Impfpflicht wäre die wirkungsvollste Präventionsmaßnahme in der langfristen Bekämpfung der COVID-19-Pandemie gewesen. Leider konnte sich der Bundestag auch nicht auf eine Impfpflicht für Ältere oder auf eine Beratungspflicht verständigen. Das ist eine schwere Hypothek für den Herbst.

“Wir machen weiter, klären auf und bleiben dran”

Nur eine Impfung schützt vor schweren COVID-19-Krankheitsverläufen mit allen weiteren Auswirkungen wie Long COVID. In Niedersachsen sind rund 800.000 Erwachsene nicht geimpft. Wir werden also weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um mit vereinten Kräften von Ärzteschaft, Apotheken und kommunalen Impfteams die Menschen vom Nutzen der Impfung zu überzeugen. Vor allem aufsuchende Impfaktionen und niedrigschwellige Ansprachen können helfen, die Impflücke zu schließen. Es bleibt abzuwarten, ob so der harte Kern der Impfunwilligen überzeugt werden kann. Aber wir machen weiter, klären auf und bleiben dran.”


Long-Covid-Welle steht bevor – Expertenrat diskutiert Forschungsbedarfe

Die bundesweiten Lockerungen der Corona-Vorschriften kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem die Infektionszahlen weiterhin hoch sind. Für rund 20 Prozent der an Corona erkrankten Menschen ist die Erkrankung nach der Akutphase nicht vorbei – sie leiden unter Langzeitfolgen.

Wissenschaftsminister Björn Thümler rechnet mit rasant ansteigenden Long-Covid-Zahlen

„Auch wenn die Infektionszahlen aktuell wieder zu sinken scheinen, ist die Pandemie nicht vorbei: Die Long-Covid-Welle hat ihren Scheitelpunkt noch lange nicht erreicht”, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Nach mehreren Wochen weit jenseits der 150.000-Marke müssen wir in den kommenden Wochen und Monaten mit rasant ansteigenden Long-Covid-Zahlen rechnen.

Expertenkreis Long-Covid beim Wissenschaftsministerium: Erheblicher Forschungsbedarf

Wir brauchen dringend neue Erkenntnisse über dieses bislang sehr diffuse Krankheitsbild, auf deren Basis wir den Betroffenen helfen können.” Art und Schwere der Symptome bei Long-Covid-Erkrankungen können sehr unterschiedlich ausfallen.

Zwar gibt es bereits Hinweise auf mögliche Ursachen und den Verlauf beeinflussende Faktoren – aber die Datenlage ist weiterhin dünn. Das erschwert Diagnose und Therapie der Patientinnen und Patienten.

Über die konkreten Forschungsbedarfe hat sich jetzt der interdisziplinäre Expertenkreis Long-Covid des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur ausgetauscht.  Ziel müsse es demnach vor allem sein, vorhandene Diagnosedaten mit der Forschung zu verknüpfen, um konkrete Rückschlüsse für die Verbesserung der Versorgung zu ermöglichen.

Belastung für Menschen in Gesundheitsberufen ist derzeit enorm hoch

Einig waren sich die Fachleute auch darüber, dass keine abnehmende Belastung des Gesundheitswesens festzustellen ist – vor allem, da auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern, Praxen und Heimen erkranken. „Die chronische Belastung für Menschen in Gesundheitsberufen ist enorm hoch. Sie arbeiten bereits seit zwei Jahren am Anschlag. Diesen Gesichtspunkt hat die Politik auf Bundesebene weitgehend ignoriert”, so Professor Markus Bassler, Präsident der Wissenschaftlich-Medizinischen Allianz für Rehabilitation.


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