Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Schwerlastumschlag von Windkraftturbinen im Hafen Lüneburg.

Hafen Lüneburg GmbH: 2022 schwieriges Geschäftsjahr und Zukunftspläne

Kein richtig gutes Geschäftsjahr für die Hafen Lüneburg GmbH: Der Güterumschlag ging zurück. Dafür hat sich der Tourismus wieder belebt. Als Vorhaben gestartet ist der Bau eines mehrgeschossigen Büro- und Betriebsgebäudes. Außerdem soll die Gesellschaft die Reaktivierung der landkreiseigenen Bahnanlagen Lüneburg-Süd und den zukünftigen Betrieb übernehmen.


Mitteilung von: Hafen Lüneburg GmbH / Hansestadt Lüneburg  –  Am: 06.04.2023
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Foto: Hafen Lüneburg GmbH.


Hafen Lüneburg GmbH: Schwieriges Geschäftsjahr 2022 und Zukunftspläne

Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Schwerlastumschlag von Windkraftturbinen im Hafen Lüneburg

Die Hafen Lüneburg GmbH bewirtschaftet den Lüneburger Hafen mit den Umschlagsflächen und dem Hafenbecken und die Hafen- und die Goseburgbahn. Außerdem betreibt sie das operative Umschlagsgeschäft im Binnenhafen am Elbeseitenkanal.

Umschlag und Geschäftsentwicklung sind abhängig von der Wirtschaftsentwicklung insgesamt und speziell von der Entwicklung in der südlichen Metropolregion Hamburg und Lüneburg. Geschätzt sind ca. 4.600 Arbeitsplätze direkt oder auch indirekt mit dem Umschlag von Waren und Gütern über die Hafen Lüneburg GmbH in der Region verbunden.

Umschlagmenge 2022 rückläufig

Abgefertigt wurden 2022 172 Binnenschiffe, 2.116 Bahnwaggons und 467 Lkw.

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Umschlagsmenge 2022 um 23.633 Tonnen oder um 7 Prozent auf 303.837 Tonnen zurück. Dabei ging der Schiffsumschlag im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück auf 166.382 Tonnen, der Bahnumschlag ebenfalls leicht auf 126.363 Tonnen und der Landumschlag (Lkw) deutlich auf 11.092 Tonnen.

Grafik: Hafen Lüneburg GmbH. Umschlag 2013-2022.

Grafik: Hafen Lüneburg GmbH. Umschlag 2013-2022.

Umschlagsmengenentwicklung 2013-2022

In 2022 gab es aufgrund der Wirtschaftskrise in einigen Wirtschaftszweigen enorme Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr 2021, die sich auch im Umschlag der unterschiedlichen Waren- und Gütergruppen widerspiegelt:

Der Umschlag von land- und forstwirtschaftlichen Produkten war um 10 Prozent rückläufig, der Umschlag von Kohle in Höhe um 15 Prozent. Der Umschlag von Altmetall ging um 53 Prozent zurück und der von Düngemitteln um 30 Prozent.

Lediglich beim Umschlag von Steinen und Erden konnte eine Steigerung von 17 Prozent festgestellt werden.

Ausflugsschiffe im Hafen: Touristik belebt

Das siebte Jahr in Folge wurde der Hafen auch touristisch, durch Ausflugsschiffe, genutzt. Die Anzahl der Passagiere beim Ein- und Ausschiffen hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr auf 660 Passagiere gesteigert.

Auch für 2023 liegen bereits wieder Schiffsanmeldungen vor und wir rechnen wieder mit einer Belebung in der Touristik. In 2019, dem Vor-Pandemiejahr, haben schon einmal über 1.300 Passagiere unseren Hafen genutzt.

2022 schwieriges Geschäftsjahr

2022 war somit ein äußerst schwieriges Geschäftsjahr, da insgesamt die Umschlagsmengen im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig waren und zum anderen auf der Ausgabenseite enorme Mehraufwendungen, vor allem im Einkauf von Energie und Treibstoff, entstanden sind.

Aufgrund dieser inflationären Entwicklungen auf der Ausgabenseite konnte in 2022 leider kein positives Ergebnis mehr erwirtschaftet werden.

Insgesamt leichtes Defizit

Es wurde mit einem vorläufigen, negativen Jahresergebnis von ca. netto -300,00 €, also eine nur leicht „rötliche Null“, real kein Verlust erwirtschaftet. Die Planung sah eine Jahresumschlagsmenge von 304.500 t (IST 303.837 t) und ein Ergebnis von ca. netto 6.000,00 € (IST netto -300,00 €) vor. Insofern wurden die Ziele fast punktgenau erreicht.

Die Gesellschaft konnte Erlöse aus dem operativen Umschlagsgeschäft in Höhe von 870.000 € und 282.000 € an sonstigen Erlösen, insgesamt somit rund 1,15 Mio. € erwirtschaften.

Rückstellung für Entschlammungen des Hafenbeckens

Die Gesellschaft wird im erforderlichen Umfang von ca. 73.000,00 € pro Jahr wiederum Rückstellungen für zukünftig notwendige Entschlammungen des Hafenbeckens einstellen können. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird rund 23.000,00 € (EBIT) für 2022 betragen.

Beschrankte Bahnübergänge bei Goseburgbahn und Hafenbahn gebaut

Abgeschlossen werden konnten in 2022 der Neubau von beschrankten Bahnübergängen in der Goseburgbahn „Auf der Hude“, sowie in der Hafenbahn „Elso-Klöver-Straße“.

Insgesamt wurden dazu rund netto 507.000,00 €, mit gesetzlich geregelter Kostenbeteiligung der Hansestadt Lüneburg und des Landes Niedersachsen in Höhe von zusammen rund netto 335.000,00 €, aufgewendet.

Sanierungsarbeiten am Hafenbecken

Im Februar 2023 konnten zudem die Sanierungsarbeiten an der Uferwand des Hafenbeckens abgeschlossen werden. Im Rahmen der letzten Inspektion in 2019 wurden Beschädigungen an der Uferwand festgestellt, so dass die Reparatur erforderlich geworden ist.

Die gesamte Uferwand wurde auch in einer Länge von ca. 990 m gereinigt, d. h. von Muschelbewuchs befreit und alle Wandbereiche intensiv untersucht. So wurden z. B. auch die Materialdicken der Stahlspundwände überprüft. Vorhandene Korrosionsschäden, wie z. B. Lochfraß und auch Anfahrschäden wurden durch das Aufschweißen von passgenau gefertigten Stahlplatten unter Wasser behoben.

Die Investitionskosten hierfür belaufen sich auf rund netto 520.000,00 €. Das Projekt wurde mit rund 295.000,00 € aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), im Rahmen des Förderprogramms „Stärkung CO2-armer Verkehrsträger im Flächenland Niedersachsen“, durch die NBank gefördert.

Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Spundwand - Taucher im Hafenbecken.

Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Spundwand – Taucher im Hafenbecken.

Vorplanungen für ein mehrgeschossiges Büro- und Betriebsgebäude im Hafen

Gestartet sind im März 2023 die Vorplanungen für den Neubau eines mehrgeschossigen Büro- und Betriebsgebäudes im Hafen, da das 1976 in Betrieb genommene, heute überwiegend seit vielen Jahren leerstehende Betriebsgebäude abgängig ist und wirtschaftlich und auch energetisch nicht mehr sinnvoll saniert werden kann.

Es gibt bereits eine Gruppe mehrerer Interessenten, die gerne gemeinsam mit der Hafen Lüneburg GmbH dort neue Räumlichkeiten für Ihre Unternehmen schaffen möchten.

Beheizung und Kühlung über eine Wärmepumpe

Das Gebäude soll als Zero-Emission-Immobilie entworfen werden, d. h. Beheizung und Kühlung sollen über eine Wärmepumpe realisiert werden, die das Hafenbeckenwasser als Energiequelle nutzt.

Zudem ist die Montage von Photovoltaikanlagen, vielleicht einer Photovoltaikfassade, geplant. Die Vorplanungen sollen 2023 soweit abgeschlossen werden, dass über eine Realisation entschieden werden kann.

Landkreiseigene Bahnanlagen sollen an Hafen Lüneburg GmbH übergeben werden

Der Landkreis Lüneburg ist Mitgesellschafter der Hafen Lüneburg GmbH und plant die Übergabe der derzeit außer Betrieb befindlichen, landkreiseigenen Bahnanlagen im Industrie- und Gewerbegebiet Lüneburg-Süd an die Hafen Lüneburg GmbH.

Die Gesellschaft soll die Reaktivierung der Anlagen und deren zukünftigen Betrieb übernehmen. Zielsetzung des Landkreises Lüneburg und der Gemeinden Embsen und Melbeck ist es, das Industrie- und Gewerbegebiet Lüneburg-Süd sowie das direkt angrenzende neue Gewerbegebiet der Gemeinde Embsen wieder attraktiv für Unternehmen mit Gleisanlagen zu erschließen.

Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs auf die Bahn

Die Reaktivierung der Gleisanlagen kann einen regionalen Beitrag zur notwendigen Verkehrswende, der Verlagerung von Straßenverkehren auf die Bahn, leisten. Die Hafen Lüneburg GmbH steht dazu bereits seit Längerem in der Abstimmung mit dem Landkreis Lüneburg.

Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Offizielles Luftbild.

Foto: Hafen Lüneburg GmbH. Offizielles Luftbild.

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