Barrierefreie Dusche. Foto: IG BAU.

IG BAU: “Graue Wohnungsnot” im Kommen – Bedarf an barrierefreien Wohnungen steigt

Rund 53.200 Menschen im Landkreis Lüneburg werden in zwanzig Jahren zur Altersgruppe „67plus“ gehören – also jeder dritte bis vierte. Durch die kommende Rentnergeneration der Baby-Boomer steigt der Bedarf an altersgerechten Wohnungen. Hier muss Vorsorge getroffen werden. Darauf weist die IG BAU hin.


Mitteilung von: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt – Am: 15.08.2023
Online: http://igbau-hamburg.de/ – Foto: IG BAU.


Warnung vor „grauer Wohnungsnot“: Kreis Lüneburg braucht in 20 Jahren 8.500 Seniorenwohnungen

Senioren vor großen Problemen beim Wohnen – Baby-Boomer-Generation droht „Wohn-Altersarmut“

Foto: IG BAU. Ein barrierefreier Zugang zur Dusche ist wichtig, wenn man mit Rollator unterwegs ist.

„Graue Wohnungsnot“ droht: In zwanzig Jahren werden im Landkreis Lüneburg rund 53.200 Menschen zur Altersgruppe „67plus“ gehören – gut 17.500 mehr als heute. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen. Denn durch die kommende Rentnergeneration der Baby-Boomer steigt der Bedarf an altersgerechten Wohnungen.

Bedarf an barrierearmen Wohnungen steigt stetig

„In den kommenden Jahren werden im Kreis Lüneburg immer mehr ältere Menschen eine barrierearme Wohnung brauchen – ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl“, so Achim Bartels.

Die Zahlen müssten den Wohnungsbaupolitikern schon jetzt Kopfzerbrechen bereiten: Nach Angaben des Pestel-Instituts benötigen bereits heute mehr als 6.100 Haushalte im Kreis Lüneburg eine Seniorenwohnung, weil in ihnen Menschen im Rentenalter leben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Wohnen mit Rollator oder Rollstuhl muss möglich sein

In zwanzig Jahren werden im Kreis Lüneburg nach Berechnungen der Wissenschaftler über 8.500 Wohnungen gebraucht, in denen Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhl klarkommen.

„Damit herrscht auch jetzt schon ein massiver Mangel an Seniorenwohnungen. Und demnächst gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Dann steuern wir sehenden Auges auf eine ‚graue Wohnungsnot‘ zu“, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg.

IG BAU fordert mehr altersgerechten Wohnraum und Aufstocken der Fördermittel

Um den Wohnungsmarkt für die kommende Rentnergeneration besser vorzubereiten, fordert die IG BAU die Schaffung von mehr preiswertem, vor allem aber auch altersgerechtem Wohnraum.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg: „Deshalb brauchen wir auch für den heimischen Wohnungsmarkt klare finanzielle Anreize. Angesichts der drohenden ‚grauen Wohnungsnot‘ ist deutlich mehr Geld für den Neubau von Seniorenwohnungen, aber auch für die altersgerechte Sanierung bestehender Wohnungen erforderlich.“ Hier seien alle gefordert – Kommunen, Land und Bund.

Die Fördermittel von 75 Millionen Euro über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für den altersgerechten Umbau von Wohnungen seien bei weitem nicht ausreichend.

Selbstverpflichtung der Wohnungskonzerne: 20 Prozent der freiwerdenden Wohnungen altersgerecht umbauen

Zusätzlich schlägt die IG BAU eine Selbstverpflichtung für große Wohnungskonzerne vor. Achim Bartels: „Mit Blick auf den eklatanten Mangel an Seniorenwohnungen sollten sich die Wohnungsunternehmen verpflichten, einen bestimmen Anteil freiwerdender Wohnungen altersgerecht umzubauen.“ Dieser sollte bei mindestens 20 Prozent liegen.

Information: Untersuchung zur künftigen Wohnsituation von Senior:innen

Die Gewerkschaft beruft sich bei den Angaben auf neueste Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit für Städte und Kreise ermittelt hat. Die Wissenschaftler haben die Bevölkerungsentwicklung im Rahmen einer Studie zur künftigen Wohnsituation von Senioren für den Bundesverband des Deutschen Baustofffachhandels (BDB) untersucht.

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