Foto: Lüne-Blog. Infothek des Landkreises Lüneburg, Am Graalwall 4 in Lüneburg.

Landkreis: Antrag zum Theater Lüneburg – Brandstiftung in geplanter Flüchtlingsunterkunft Wittorf

Planungssicherheit, Neukonzeption und mehr Geld vom Land – das sind die drei Forderungen zur Unterstützung des Theaters Lüneburg im gemeinsamen Antrag von sechs Fraktionen im Kreistag. Bei dem Brand in der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Wittorf handelte es sich wohl um Brandstiftung. Der Kreis werde seinem Auftrag treu bleiben, erklärte Landrat Jens Böther: “Geflüchteten Menschen möchten wir im Landkreis Lüneburg Schutz und eine gesicherte Unterkunft bieten.”


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 09.11.2023
Online: mehr – Foto: Lüne-Blog. Infothek des Landkreises Lüneburg, Am Graalwall 4 in Lüneburg.


Brand in geplanter Flüchtlingsunterkunft in Wittorf: Höchstwahrscheinlich Brandstiftung

Es gibt neue Ermittlungserkenntnisse zum Brand in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Wittorf: In der Nacht zu Freitag, 3. November 2023, war in dem ehemaligen Alten- und Pflegeheim in der Samtgemeinde Bardowick ein Feuer ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Landrat Böther: Straftäter zur Rechenschaft ziehen

Landrat Jens Böther äußert sich wie folgt dazu:

“Die Bestätigung der Staatsanwaltschaft, dass es sich höchstwahrscheinlich um Brandstiftung handelt, macht mich zutiefst betroffen und stimmt mich nachdenklich. Zwar lässt sich über das Motiv derzeit nur spekulieren, es liegt jedoch nahe, dass Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus eine Rolle gespielt haben. Dem müssen wir uns als Gesellschaft entschieden entgegenstellen. Ich wünsche mir, dass die Polizei bei ihren Ermittlungen Erfolg hat und die Straftäter zur Rechenschaft gezogen werden können.”

Böther: Geflüchteten Menschen im Landkreis Schutz und gesicherte Unterkunft bieten

“Wir bleiben unseren Aufgaben, unserer Überzeugung und unseren Handlungen ungeachtet der Straftat treu. Geflüchteten Menschen möchten wir im Landkreis Lüneburg Schutz und eine gesicherte Unterkunft bieten. Dafür setzen wir uns gemeinsam mit den Kommunen ein.”

Aus dem Polizeibericht am 3. November 2023

Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen: Presseportal, 03.11.2023

Aus bis dato noch ungeklärter Ursache war es am Freitag, 3. November 2023, gegen 02:30 Uhr im Bereich des Wintergartens des Gebäudekomplexes zu dem Schadensfeuer gekommen, bei dem der Bereich des Wintergartens ausbrannte sowie weitere Gebäudeteile in Mitleidenschaft gezogen wurden. Mehrere im Nahbereich abgestellte Fahrzeuge wurden darüber hinaus durch die Hitzeentwicklung beschädigt.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort und konnte ein Ausbreiten des Feuers verhindern. Personen kam nicht zu Schaden. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen wird von einem Sachschaden im höheren sechsstelligen Bereich ausgegangen.

Die Lüneburger Tatortgruppe sowie weitere Einsatzkräfte haben noch in der Nacht die Ermittlungen zu einer möglichen Brandursache aufgenommen und dabei eine Vielzahl von Anwohnern und möglichen Zeugen befragt sowie Spuren gesichert. Die weiteren Ermittlungen des Lüneburger Zentralen Kriminalermittlungsdienstes dauern mit Nachdruck an. Vor dem Hintergrund, dass der Gebäudekomplex aktuell zu einer Unterkunft für Flüchtlinge umgebaut wird, ist auch der polizeiliche Staatsschutz in die weiteren Ermittlungen mit involviert.

Mehr zum Thema

Gemeinsam fürs Theater Lüneburg: Antrag im Kulturausschuss – Landrat in Hannover

Der Ausschuss für Partnerschaft, Kultur und Sport stimmte am Donnerstag, 2. November 2023, für einen gemeinsamen Antrag von sechs Fraktionen im Kreistag. Hintergrund ist das Gutachten der Beratungsfirma actori, die mögliche Zukunftsszenarien für das Theater Lüneburg untersucht hatte.

Kreisausschuss und Kreistag sollen noch im November 2023 über den Antrag beraten, der auch in der Hansestadt Lüneburg diskutiert wird. Drei Forderungen sind darin enthalten:

  • Planungssicherheit: Für die aktuelle und folgende Spielzeit sollen Landkreis und Hansestadt Lüneburg zunächst die Handlungsfähigkeit des Theaters sichern.
  • Neukonzeption: Damit will die Politik auch Zeit schaffen, um mit dem designierten Intendanten Friedrich von Mansberg neue Konzepte auf den Weg zu bringen.
  • Mehr Geld vom Land: Ein nachdrücklicher Appell richtet sich ans Land Niedersachsen, das mehr Finanzmittel beisteuern soll. Am Freitag, 10. November 2023, trifft sich Landrat Jens Böther dazu ein weiteres Mal mit Minister Falko Mohrs und weiteren Vertretern der kommunalen Theater in Hannover.

Kurzfristig höhere finanzielle Zuschüsse für das Theater?

„Das Theater Lüneburg braucht Planungssicherheit für die aktuelle und die folgende Spielzeit“, heißt es im Beschlussvorschlag. „Die Gesellschafter Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg sichern die Handlungsfähigkeit des Theaters durch geeignete Maßnahmen.“

Ein Weg hierfür könnten kurzfristig höhere finanzielle Zuschüsse sein, um die Wirtschaftspläne und die Zahlungsfähigkeit der Bühne bis Mitte 2025 zu sichern.

Auch das Land soll Unterstützung leisten

Allerdings will die Kreispolitik dabei auch das Land mit im Boot haben: „Bei den anstehenden Verhandlungen mit dem Land Niedersachsen über die Zielvereinbarung mit dem Theater für die folgenden drei bis fünf Jahre fordern Hansestadt und Landkreis Lüneburg mit Nachdruck eine Erhöhung des Sockelförderbetrages und die vollständige Übernahme des Landesanteils an den Tarifsteigerungen, letzteres auch rückwirkend.“

Theater Lüneburg soll inhaltliche und künstlerische Ausrichtung anpassen

Perspektivisch muss und will das Theater Lüneburg seine inhaltliche und künstlerische Ausrichtung anpassen. Der designierte Intendant Friedrich von Mansberg nimmt diesen Auftrag an, wie er im Ausschuss erklärte. Die Kernfragen seien: „Wie können wir ein Theater schaffen, das finanziell wieder auf sicheren Füßen steht? Und wie begegnen wir aktuellen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen?“

Immer im Blick sind dabei die wirtschaftlichen Auswirkungen. „Das Theater selbst wird das aktuelle Defizit nicht ausgleichen können. Wir können aber gemeinsam dafür sorgen, dass dieses Defizit nicht zum Fass ohne Boden wird“, so von Mansberg.

Landrat Böther: Gemeinsamer Antrag als starkes Zeichen der Unterstützung

Landrat Jens Böther erklärt: „Der gemeinsame Antrag der Fraktionen setzt ein starkes Zeichen und zeigt, dass sich alle politisch handelnden Personen der herausragenden Bedeutung dieses Themas für Bürgerschaft und Belegschaft bewusst sind.“


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