Windenergie und Weiden. Foto: Erich Westendarp, Pixabay.

Landkreis Lüneburg: Regionales Raumordnungsprogamm in Arbeit

Der Plan für die Zukunft des Landkreises, das ist das Regionale Raumordnungsprogramm, kurz RROP. Auf Grundlage des Landesprogramms und mit Fachleuten und Gemeinden wurde ein Entwurf erstellt. Im Frühjahr 2023 startet die Bürgerbeteiligung: Initiativen, Vereine, Parteien und Einzelpersonen können dann ihre Rückmeldung dazu abgeben.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 13.01.2023
Online: mehr


Landkreis Lüneburg: Regionales Raumordnungsprogramm richtet Region für die Zukunft aus

Den Landkreis Lüneburg für die Zukunft ausrichten: In einem aufwendigen Prozess wird das umfassende Regionale Raumordnungsprogramm – kurz: RROP – im Landkreis neu aufgestellt.

Das Programm ist ein Plan zur Steuerung von Bevölkerungs-, Siedlungs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Landschaftsentwicklung im Kreisgebiet. Am 19. Dezember 2022 beriet der Kreisausschuss über den aktuellen Entwurf des RROP.

Dieser wird jetzt die Basis der Öffentlichkeitsbeteiligung, die im ersten Quartal 2023 online starten soll.

Das Regionale Raumordnungsprogramm: Landschaft, Klimaschutz, Energie, Wassermanagement, Mobilität und mehr

Das Regionale Raumordnungsprogramm steuert die zukünftigen Entwicklungen im Landkreis und nimmt dafür viele Kernbereiche des Landkreises unter die Lupe.

Schwerpunkte sind unter anderem

  • die Entwicklung der räumlichen Struktur des Landkreises
  • die Erhaltung und Entwicklung der Landschaft sowie die Sicherung und Entwicklung landschaftsgebundener Erholung,
  • die Sicherung der Daseinsvorsorge,
  • der Klimaschutz, die Steuerung raumbedeutsamer Windenergieanlagen und die Anpassung an den Klimawandel,
  • Wassermanagement und -versorgung und die Sicherung des Hochwasserschutzes,
  • die Rohstoffsicherung und -gewinnung,
  • die Sicherung von Mobilität, Verkehr und Logistik,
  • die Rolle des Landkreises in der Metropolregion,
  • die Entwicklung raumbezogener Konzepte für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft und ihre Anpassung an die Erfordernisse von Strukturwandel und Klimaveränderung.

Das Regionale Raumordnungsprogramm als Planungsinstrument

Das Raumordnungsprogramm ist ein raumbezogenes und übergeordnetes Planungsinstrument. Es beschäftigt sich mit Fragen wie:

  • Wo befinden sich im Landkreis Rohstoffvorkommen, die für einen Abbau und damit für den Bau von Straßen oder Wohnungen gesichert werden sollen?
  • Wo darf und soll großflächiger Einzelhandel angesiedelt werden, damit die Region ausreichend versorgt ist und unnötige Verkehre vermieden werden? Wo bestehen Versorgungslücke und wie können diese geschlossen werden?
  • Wieviel Wohnungsneubau wird im Landkreis benötigt und wo sollen die Siedlungsschwerpunkte liegen?

Die Kommunen des Landkreises nehmen die Zielsetzungen und Vorgaben dann bei ihren konkreten städtebaulichen Entwicklungen auf.

Das Regionale Raumordnungsprogramm schützt den Landkreis damit auch vor möglichen Fehlentwicklungen und liefert wichtige Informationen bei größeren überregionalen Bauprojekten wie Stromleitungen, Autobahnen und Bahnlinien.

Entwurf in Zusammenarbeit mit Fachleuten, Gemeinden und Städten

Vorausgegangen sind detaillierte Gutachten von Experten zu Demografie, Einzelhandel, Rohstoffvorkommen und -bedarfen und Verkehr sowie zahlreiche Expertengespräche in der Region. Auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Samt- und Einheitsgemeinden und Städte waren intensiv eingebunden.

Die Ergebnisse flossen in den Entwurf des Regionale Raumordnungsprogramms ein. „Das Regionale Raumordnungsprogramm ist ein Plan für die Region. Daher haben wir die Kommunen und die einzelnen Fachleute bereits eng eingebunden und mitgenommen, als wir den Entwurf der Neuaufstellung erarbeitet haben“, erläutert Lena Schlag, die für die Regionalplanung verantwortlich ist.

„Deren Vorstellungen, die Entwicklungsziele und die Fachexpertise sind in den Entwurf eingeflossen. Der Entwurf ist demzufolge ein fundiertes und facettenreiches Werk.”

Grundlage: Das Landes-Raumordnungsprogramm

Grundlage des Regionale Raumordnungsprogramm ist das Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) des Landes Niedersachsen.

„Auf regionaler Ebene sind die Vorgaben des LROP zu beachten und können nach Bedarf und Möglichkeit auf die speziellen Gegebenheiten bei uns vor Ort ausdifferenziert werden“, sagt Lena Schlag.

Öffentlichkeitsbeteiligung startet 2023

Im ersten Quartal 2023 wird der 497 Seiten starke Entwurf inklusive Plankarte in die öffentliche Beteiligung gehen: Träger öffentlicher Belange, Verbände und Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen zum Entwurf abgeben.

Der Landkreis Lüneburg und der Fachausschuss für Raumordnung beraten die eingegangenen Stellungnahmen und prüfen, ob Änderungen im Entwurf vorgenommen werden müssen. Änderungen und Ergänzungen werden dann im Rahmen eines Erörterungstermins dargelegt.

So entsteht über einen längeren Planungsprozess hinweg ein ausgewogenes Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis, das die Entwicklungen der Region zukunftsweisend steuert. Nach Abschluss des Planungsprozesses und Beschluss durch den Kreistag wird das Regionale Raumordnungsprogramm dem Land Niedersachsen zur Genehmigung vorgelegt.

  • Landkreis Lüneburg: Mehr Information zum Regionalen Raumordnungsprogramm – landkreis-lueneburg.de/rrop
    Hinweis: Unter “Downloads” stehen bereits bereit:

    • die Raumordnungsprogramme 2003, 2010, 2016 (Ursprungsfassung, 1. Änderung, 2. Änderung – allerdings ohne Titelseite und weitgehend ohne Angaben zu Datum und Herausgeber)
    • sowie Gutachten zu Demographie (2018), Einzelhandel (2021), Verkehr (2021) und Rohstoffen (2019), die in das neue Programm einfließen.

Hintergrund: Raumordnungsprogramm

Einen Rahmen für die Entwicklung in den Orten des Landkreises bietet seit Jahrzehnten das Raumordnungsprogramm, das jetzt neu aufgestellt und damit aktualisiert wird.

Seit 2017 beraten die Gemeinden der Region, viele Fachverbände, politische Gremien und Experten des Landkreises Lüneburg intensiv darüber, wie sie die Region künftig gestalten wollen. Mit dem Regionale Raumordnungsprogramm setzen die Fachleute im Landkreis die regionalen Prioritäten fest, die dann zukünftig auch bei überregionalen Planungen zu beachten sind.


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