Wasserturm auf dem Klinik-Gelände am Wienbütteler Weg in Lüneburg. Foto: Radler59, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lueneburg_Wasserturm_Wienbuetteler_Weg-01.jpg

Lüneburg zur NS-Zeit: Vortrag zur Aufarbeitung von NS-Medizinverbrechen – 6. März 2024

„Was geschah in Lüneburg während der NS-Zeit?“, fragt die Geschichtswerkstatt Lüneburg im Rahmen einer aktuellen Vortragsreihe. Am 6. März 2024 referiert Dr. Carola Rudnick, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg, über die Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen. „Wie es ist, mit Migration beeinträchtig zu sein“, ist das Thema eines Podiums am Folgetag, 7. März 2024. Gefragt wird nach Prävention und Sensibilisierung für Ableismus und Rassismus.


Mitteilung von: Geschichtswerkstatt Lüneburg e.V. – Am: 01.03.2024
Online: https://lg.geschichtswerkstatt-lueneburg.de/ – Foto: Wasserturm auf dem Klinik-Gelände am Wienbütteler Weg in Lüneburg. Foto: Radler59, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.


„Anders Gedenken – Aufarbeiten, Erforschen und Ermitteln von NS-Medizinverbrechen bis heute“ – Vortrag am 6. März 2024

Vortragsreihe „Was geschah in Lüneburg während der NS-Zeit?“ geht weiter

Mittwoch, 6. März 2024, 16 Uhr – VHS Lüneburg, Haagestraße 4, 21335 Lüneburg

Wasserturm und ehemaliges Badehaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Foto: „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg.

Mit einer Strafanzeige des Rechtsanwaltes Hans Bolenius im Oktober 1945 bei der Kripo Lübeck fing alles an: Die Jahrzehnte andauernde Aufarbeitung der Lüneburger Medizinverbrechen, die mühsame Aufklärung von Zwangssterilisationen und Krankenmorden in Lüneburg.
Das Erinnern an die Opfer spielte bis in die 1980er Jahre keine Rolle. Die Namen der Betroffenen wurden bis 2013 verschwiegen. Erst seit wenigen Wochen erhärten sich die Hinweise, dass auch im Städtischen Krankenhaus Lüneburg im großen Stil gemordet wurde.

Blick auf die Geschichte der Aufarbeitung

Dr. Carola Rudnick, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg, stellt am 6. März 2024 Stationen aus der Geschichte der Aufarbeitung der Lüneburger Medizinverbrechen vor. Vieles, was sie anspricht, wird auch für Kenner der Lüneburger NS-Geschichte und Akteure der Aufarbeitung noch unbekannt sein.

Der Vortrag findet statt am Mittwoch, 6. März 2024, 16 Uhr in der VHS Region Lüneburg, Haagestraße 4, 21335 Lüneburg.

Veranstaltungsreihe: „Was geschah in Lüneburg während der NS-Zeit?“

Der Vortrag ist Teil der neuen Veranstaltungsreihe der Geschichtswerkstatt Lüneburg „Was geschah in Lüneburg während der NS-Zeit?“. Die Geschichtswerkstatt will damit in Kooperation mit der VHS Region Lüneburg niedrigschwellig ein breites Publikum, insbesondere auch jüngere Geschichtsinteressierte, ansprechen. Alle Angebote sind kostenfrei, um eine Spende an die verschiedenen Akteure der zivilgesellschaftlichen Aufarbeitung von Verbrechen wird gebeten.

Kommende Veranstaltungen

  • Danny Kolbe: „Dokumentation und Bewahrung von Archivgut aus der NS-Zeit“
    10. April 2024, 16 Uhr, Heiligengeiststr. 28, Lüneburg
  • Christoph Wiesenfeldt: „Kirche und Nationalsozialismus“
    15. Mai 2024, 16 Uhr, Heiligengeiststr. 28, Lüneburg

Neue Dauerausstellung soll 2025 eröffnet werden

Die Gedenkstätte auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg – 2004 von der damaligen Niedersächsischen Sozialministerin und heutigen EU-Kommissionsvorsitzenden Ursula von der Leyen eröffnet – gilt inzwischen als bundesweit und international bedeutsamer Gedenkort, der für den Mord an Kindern und Jugendlichen sowie an Erkrankten ausländischer Herkunft steht. Die neue Dauerausstellung, die 2025 fertig sein soll und derzeit von drei Projektmitarbeiter*innen inhaltlich erarbeitet wird, ist weit fortgeschritten.

Mehr Information und Kontakt


„Wofür diskriminierst du mich heute? – Wie es ist, mit Migration beeinträchtigt zu sein“ – Podiumsdiskussion am 7. März 2024

Donnerstag, 7. März 2024, 17 Uhr – Albert-Ransohoff-Saal, Hauptgebäude (Haus 48) der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 1

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus lädt die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg ein zur Podiumsdiskussion „Wofür diskriminierst du mich heute? – Wie es ist, mit Migration beeinträchtig zu sein“ ein. Bei der hochkarätig besetzten Veranstaltung geht es um Mehrfachdiskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigungen und Migrationsgeschichte. Damit beteiligt sich die „Euthanasie“-Gedenkstätte auch an den „Lüneburger Wochen gegen Rassismus“ vom 2. bis 24. März 2024.

Mehrfach-Diskriminierung für Menschen mit Migrationshintergrund

In Deutschland leben etwa 13 Millionen Menschen mit einer Behinderung, knapp zwei Millionen davon haben einen Migrationshintergrund. Diese Menschen erleben in ihrem Alltag oft eine Mehrfach-Diskriminierung: Sie sind von Behindertenfeindlichkeit, also „Ableismus“, und von Rassismus betroffen. Im Rahmen der Podiumsdiskussion wollen wir dieser Diskriminierungsform auf den Grund gehen: Mit welchen Problemen sind Betroffene in Deutschland konfrontiert? Welche Hilfsangebote gibt es? Wie kann Prävention und Sensibilisierung für Ableismus und Rassismus aussehen?

Diskussion über strukturelle Ursachen und historische Perspektive

Mit den geladenen Podiumsgästen Annegret Grote (Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen), der Soziologin Olezia Boga (Universität Kassel), Dominique Haas (Rechtsextremismusbeauftragter für den Landkreis Lüneburg) sowie Dr. Carola Rudnick (Gedenkstättenleiterin) werden alltägliche Diskriminierungen, strukturelle Ursachen sowie die historische Perspektive von Rassismus und Ableismus in Deutschland diskutiert.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 7. März 2024, 17 Uhr, im Albert-Ransohoff-Saal, Hauptgebäude (Haus 48) der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 1. Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei.

Lünepedia: Psychiatrische Klinik Lüneburg

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg, eine gemeinnützige GmbH (Abkürzung: PKL, ehemals Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg), ist das städtische Fachkrankenhaus der niedersächsischen Hansestadt Lüneburg für Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie Forensische Psychiatrie und Forensische Psychotherapie.

Im Zuge der „Rassenhygiene“ der NS-Politik wurden ab Herbst 1939 schrittweise vermehrt „Euthanasie-Erlaubnisse“ erlassen. In keiner anderen niedersächsischen Anstalt kamen so viele minderjährige Patienten im Zuge der „Aktion T4“ (Codename einer Aussonderungsaktion und „planwirtschaftlichen Verlegung“ von Patienten mit verschiedensten Behinderungen mit reichsweit über 70.000 Morden an Anstaltspatienten) ums Leben.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Psychiatrische_Klinik_Lüneburg

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