Museum Lüneburg. Foto: Lüne-Blog, J. Korn.

Naturwissenschaftlicher Verein: Vortragsprogramm 2023/24 – acht Vorträge ab Oktober 2023

Wie hängt die Bedrohung der biologischen Vielfalt mit aktuellen ökonomischen Vorgängen zusammen? Darum geht es beim ersten Vortrag des Naturwissenschaftlichen Vereins Lüneburg am Mittwoch, 18. Oktober 2023, von Prof. Dr. Carsten Hobohm. Insgesamt acht Vorträge rund um aktuelle Fragen des Naturschutzes bietet der Naturwissenschaftliche Verein in seinem Winterprogramm.


Mitteilung von: Naturwissenschaftlicher Verein – Online: mehr – Foto: Lüne-Blog


Naturwissenschaftlicher Verein Lüneburg: Winterprogramm 2023/24 startet am 18. Oktober 2023

Eine neu konzipierten Vortragsreihe bietet der Naturwissenschaftliche Verein zukünftig in Zusammenarbeit mit dem Museum Lüneburg, dem Institut für Ökologie der Leuphana Universität und der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz.

Das traditionsreiche Winter-Vortragsprogramm gewährt Einblicke in die Naturkunde, aktuelle Fragen der Naturwissenschaften und des Naturschutzes. Eingeladen sind die Vereinsmitglieder, Interessierte in der Region und Studierende der Universität.

Organisatorische Hinweise

Die Veranstaltungsorte wechseln zwischen dem Museum und der Universität. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Gäste der Veranstaltung im Museum Lüneburg haben die Möglichkeit, vor Beginn des Vortrags zwischen 17 und 18 Uhr das Museum bei freiem Eintritt zu besuchen.

Die Vorträge

Zur Bedrohung der Biodiversität durch ökonomische Vorgänge

Mittwoch, 18. Oktober 2023, 18:00 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg, (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)
Prof. Dr. Carsten Hobohm, Flensburg und Lüneburg – Ökologie und Umweltwissenschaften

Ökosysteme und Ökosystemfunktionen sind für Menschen lebenswichtig, und Ökosysteme können nur auf Grundlage ihrer spezifischen Artenzusammensetzung funktionieren. In welcher Weise hängt die Bedrohung der biologischen Vielfalt mit aktuellen ökonomischen Vorgängen zusammen?

Dieser Frage ist die Arbeitsgruppe von Prof. Hobohm mit Hilfe ökologischer und ökonomischer Daten nachgegangen. Im Vortrag werden globale und regionale Entwicklungen exemplarisch aufgezeigt und es werden Lösungsansätze zur Bewältigung der ökologischen Krise skizziert.

Das Eis wird dünn. Eine Analyse der ökologischen Lage der Menschheit und was jede/r für sich daraus machen kann …

Mittwoch, 8. November 2023, 18:00 Uhr – Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstr. 10)
Prof. Dr. Carsten T. Niemitz, Mölln – Humanbiologie, Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie

Fragen des Klima- und Umweltschutzes werden zumeist in umgrenzten Themen abgehandelt, sei es die Erderwärmung, die Artenvielfalt oder beispielsweise die Vermeidung von Plastik. Prof. Niemitz führt Basis- und Hintergrundinformation einer Anzahl verschiedener Bereiche zusammen und ermöglicht einen Blick auf die ökologische Vernetzung der Umweltprobleme, denen die Menschheit sich gegenübersieht.

So nehmen die Meere nicht nur Wärme auf, was die Gefahr von Wirbelstürmen begünstigt, sondern auch CO2. Letzteres reduziert die Erwärmung der Atmosphäre, führt aber zu einer Versauerung des Meerwassers mit dramatischen ökologischen Folgen. In die Darstellung der Themen wird jeweils eingeflochten, mit welchen Klima- und Umweltschutzmaßnahmen jede/r selbst einen Beitrag leisten kann.

Rückgang und Schutz der Insektenfauna in Mitteleuropa

Mittwoch, 22. November 2023, 18:00 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)
Prof. Dr. Thomas Fartmann, Osnabrück – Ökologie und Naturschutzbiologie

Insekten sind die artenreichste Organismengruppe auf der Erde. Mit der Industrialisierung und insbesondere nach dem 2. Weltkrieg hat der Mensch seine Umwelt mit einer nie zuvor gekannten Geschwindigkeit verändert. Die Folge waren dramatische Rückgänge der Insekten.

In diesem Vortrag behandelt Prof. Fartmann die zeitliche Entwicklung des Insektensterbens, das Ausmaß des Rückgangs und Maßnahmen zur Förderung der Insektenfauna. Generell sollte die Erhaltung bestehender Lebensräume stets die oberste Priorität haben und erst dann über Renaturierungen von Lebensräumen nachgedacht werden.

Erneuerbare Energien und Naturschutz

Mittwoch, 29. November 2023, 18:00 Uhr – Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstr. 10)
Prof. Dr. Christina von Haaren, Hannover – Landschaftsplanung, Naturschutz und Nachhaltigkeit

Die Energiewende nimmt absehbar Fahrt auf. Die Koalition hat beschlossen, 2 Prozent jedes Bundeslandes für Windenergieanlagen vorzusehen. Der wünschenswerte Prozess der Etablierung von erneuerbaren Energien in unserer Landschaft sollte jedoch nicht auf Kosten des ebenfalls sehr dringlichen Ziels der Erhaltung der Biodiversität oder der Erholungsqualität der Landschaft gehen.

Die Möglichkeiten, die verschiedenen Ziele zu vereinen, und die Voraussetzungen und Instrumente eines solchen Prozesses sind Thema des Vortrags.

Naturschutzarbeit der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften

Mittwoch, 24. Januar 2024, 18:00 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)
Jeanine Wagner, Mölln – Umweltmanagement und Forstwirtschaft

Die sechs Integrierten Stationen des Landes Schleswig-Holstein sind Außenstellen des Landesamtes für Umwelt. An ihnen wird mit unterschiedlichen Schwerpunkten umsetzungsorientierte Naturschutzarbeit geleistet. Jeanine Wagner, Leiterin der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften in Mölln, stellt die vielfältige Arbeit vor: Moorrenaturierung, Wasserhaltung im Wald, Entkusselung und Plaggen von Heideflächen, Obstbaumschnitt und Pflegemahd artenreicher Blühwiesen.

Leben im Klimawandel: Mensch, Landschaft und Tierwelt im Eiszeitalter

Mittwoch, 31. Januar 2024, 18:00 Uhr – Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstr. 10)
Prof. Dr. Robert Sommer, Neubrandenburg und Rostock – Zoologie, Tierökologie und Naturschutz, Ur- und Frühgeschichte

Klima- und Umweltveränderungen der Eiszeit haben die Ausbreitung und evolutive Entwicklung von Menschen und Tieren geprägt. Die Wurzeln wesentlicher Muster der heutigen biologischen Vielfalt sind durch Umweltdynamiken der Eiszeit begründet. Evolutionsbiologen sprechen gar vom „genetischen Erbe“ des Eiszeitalters.

In seinem Vortrag stellt Prof. Sommer interessante wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsmethoden aus den letzten Jahren und Jahrzehnten vor, die unsere Vorstellungen über die gemeinsame Vergangenheit von Menschen und Tieren wesentlich verändert haben.

Flussseeschwalben in Zeiten des Wandels. Ein Langzeitforschungsprojekt zum Schutz der stark bedrohten Art

Mittwoch, 21. Februar 2024, 18:00 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)
Dr. Nathalie Kürten, Wilhelmshaven – Biologie, Vogelforschung

Gemeinsam begeben wir uns auf eine spannende Reise in die faszinierende Welt der Vogelforschung. Dabei erhalten wir detaillierten Einblick in das weltweit einmalige Langzeitforschungsprojekt, bei dem jede der über 1.000 Flussseeschwalben ihren eigenen Namen trägt. Zusätzlich blicken wir auf brandneue und mitunter sehr besorgniserregende Forschungsergebnisse.

Nathalie Kürten arbeitet für das Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ (IfV), Wilhelmshaven, als Stationsleiterin der Flussseeschwalbenkolonie am Banter See. Auf Instagram gibt sie als @dieseevogeloekologin regelmäßig Einblicke in ihre Arbeit.

Gesundheit aus der Heide. Inhaltsstoffe heimischer Heil- und Gemüsepflanzen

Mittwoch, 20. März 2024, 18:00 Uhr – Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstr. 10)
Dr. Rolf-Dieter Aye, Lüneburg – Sachverständiger für pflanzliche und homöopathische Arzneimittel

Um 1800 gab es noch keine chemischen Arzneistoffe. Die Bevölkerung musste, um sich gesundheitlich zu versorgen, die Arzneipflanzen nutzen, die in Norddeutschland heimisch waren. Natürlich gab es in den Städten Apotheken, die Zugriff auf (fast immer pflanzliche) Arzneistoffe aus entfernteren Gegenden hatten, aber das war eher die Ausnahme und zudem teuer.

Welche Heil- und Nahrungspflanzen – denn das werden wir sehen, fast sämtliche Gewürz- und Gemüsepflanzen haben auch eine gesundheitsfördernde Wirkung – sind in unserer Region heimisch, und welche Wirkungen wurden und werden ihnen noch heute zugeordnet? Dabei werden Bienen- und Schafzucht – als wichtige Teile der Heidewirtschaft – und auch das Lüneburger Salz nicht vergessen.

Mehr Information und Kontakt

Die Internetseite des Naturwissenschaftlichen Vereins bietet ausführliche Informationen zu den Vorträgen und den Vortragenden.

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