Schießgrabenstraße: Platz für Fuß- und Radverkehr – VCD zeigt, wie’s geht
Die Schießgrabenstraße ist eine wichtige Verbindungsstraße in Lüneburg. Dennoch sind Rad- und Fußverkehr dort gegenwärtig stark benachteiligt. Am Sonntagnachmittag, 17. September 2023, zeigte der VCD Elbe-Heide mit Unterstützung von knapp hundert Personen, wie der Verkehrsraum dort neu aufgeteilt werden kann, um Platz zu schaffen für zu Fuß Gehende und Radler:innen.
Mitteilung von: VCD Elbe-Heide – Am: 18.09.2023
Online: https://niedersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/elbe-heide – Fotos: Markus Zender.
VCD Elbe-Heide: Platz schaffen für den Fuß- und Radverkehr in der Schießgrabenstraße
Foto: Markus Zender. VCD Elbe-Heide: Mehr Platz für Fuß- und Radverkehr in der Schießgrabenstraße. Variante 2: Gesicherte Radspur auf beiden Seiten, dazwischen zweispurig der Autoverkehr und eine Ladezone.
Die Schießgrabenstraße ist eine der wichtigsten Verbindungsstraßen in Lüneburg. Rad- und Fußverkehr sind gegenwärtig stark benachteiligt: Ihnen steht nur ein schmaler Streifen zur Verfügung. Radverkehr in Nordrichtung geht dort gar nicht.
Am Sonntagnachmittag, 17. September 2023, zeigte der VCD Elbe-Heide mit sechs Bannern und Unterstützung von knapp hundert Personen, wie der Verkehrsraum dort neu aufgeteilt werden kann, um Platz für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen.
Zwei Varianten vorgestellt
Mit Hilfe von Bannern, die jeweils die verschiedenen Verkehrsarten repräsentierten, wurden zwei Varianten vorgestellt:
1. Eine westseitig geführte gesicherte Radspuren („protected bikelane“) in Nord- und Südrichtung
Vorteile: Die Radspuren können mittels einer Ladezonen-Spur, die auch Parkplätze für Menschen mit Behinderungen und Bäume aufweist, vom Autoverkehr komplett abgetrennt werden. Auch sind Arztpraxen etc. besser von Süden erreichbar. Autoverkehr steht nicht mehr im Mittelpunkt, sondern Rad- und Fußverkehr bekommen jeweils eigene und getrennte Wege.
2. Eine west- und eine ostseitige gesicherte Radspur
Vorteile: Radfahrende bewegen sich auch nach Norden wie üblich rechts vom Autoverkehr und werden so an der Scholze-Kreuzung besser von abbiegenden Pkw-Fahrenden gesehen. Der Weg von den Ladezonen zu den Häusern in der Schießgrabenstraße wäre zudem weniger lang.
Forderung zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs findet breite Zustimmung
„Wir freuen uns, dass viele Menschen unserer Einladung, die Verkehrsführung in der Schießgrabenstraße neu zu denken, gefolgt sind. Es gab viele anregende Diskussionen und viel Zustimmung zu einer deutlichen Verbesserung der Situation des Fuß- und Radverkehrs“, sagt Theresa Berghof vom VCD Elbe-Heide.
Vor Ort wurden auch weitere Varianten diskutiert. Selbstverständlich ist, dass alle Umsetzungsvarianten Beteiligung von Expert*innen wie z. B. dem Behindertenbeirat, benötigen und in den entsprechenden Ausschüssen diskutiert werden müssen.
Aktueller Zustand kann so nicht fortbestehen
Auch selbstverständlich ist, dass der aktuelle Zustand nicht fortbestehen kann. Der gemeinsame Fuß- und Radweg erfüllt nicht die gesetzlichen Mindestanforderungen. Der Weg ist viel zu schmal.
Zudem verläuft der Radweg auf der gesamten Strecke eng neben parkenden und haltenden Autos. Radfahrende sind damit ständig der Gefahr von „Dooring“-Unfällen ausgesetzt, wenn Autoinsassen spontan ihre Tür öffnen.
Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt nötig
Zum Erreichen der Klimaziele Lüneburgs ist die deutliche Reduktion des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt nötig. Dies wurde auch durch ein entsprechendes Gutachten im Auftrag der Hansestadt (BEKS-Gutachten) festgestellt.
„Zukünftige Planungen müssen diese Reduktion anvisieren und können nicht weiter den Status quo fortschreiben. Eine deutliche Umverteilung des Verkehrsraums in der Schießgrabenstraße würde einen starken Schritt in Richtung der notwendigen Verkehrswende darstellen“, sagt Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide.
Mehr Information und Kontakt
Mehr bei Lüne-Blog
- Verkehr in Lüneburg: Modal Split und beks-Klimabilanz fordern zum Handeln auf – 17.11.2022
Rad, Füße oder Bus? Die meisten Verkehrswege werden in Lüneburg nach wie vor mit dem Pkw zurückgelegt. Deutlichen Handlungsbedarf im Bereich Mobilität bescheinigt das Dienstleistungsunternehmen beks der Hansestadt in der Klimabilanz. Anlässlich der aktuellen Veranstaltungsreihe “Lüneburg mobil 2030” sind hier die Ergebnisse zusammengestellt.
Lünepedia: Schießgrabenstraße
Die Schießgrabenstraße ist eine Straße am östlichen Rand der Lüneburger Altstadt. Sie verbindet die Straße Am Schifferwall im Norden mit der Willy-Brandt-Straße im Süden. Seit 2021 ist die Schießgrabenstraße Teil öffentlicher Diskussionen um die Verkehrswende, da hier der Verkehrsraum deutlich zulasten von Fuß- und Radverkehr aufgeteilt ist.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Schießgrabenstraße
Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de
Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:
Twitter/X | Telegram | Mastodon |