ver.di: Aufruf zu Warnstreiks. Foto: Matthias Klump, ver.di

ver.di: Warnstreiks am 2./3. März 2023 auch im Busverkehr Lüneburg

Aktualisiert! Am 2. und 3. März 2023 ruft ver.di zu Warnstreiks auf im Tarifbereich „Verkehrsbetriebe Niedersachsen“. Betroffen sind auch Lüneburg und der Landkreis sowie der Schülerverkehr. Doch es gibt Ausnahmen: erixx und die Busse im Landkreis Heidekreis fahren regulär.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 28.02.2023
Online: https://www.landkreis-lueneburg.de/schuelerbefoerderung
Foto: Matthias Klump, ver.di


Landkreis Lüneburg: Busfahrer streiken – Ausfälle auch im Schülerverkehr

Mit Ausfällen und Verspätungen im Busverkehr müssen Fahrgäste im Landkreis Lüneburg – darunter auch rund 10.000 Schülerinnen und Schüler – am Donnerstag und Freitag, 2.-3. März 2023, rechnen. Die Gewerkschaft ver.di hat für diese Tage ganztägige Warnstreiks für den Öffentlichen Nahverkehr angekündigt. Fahrerinnen und Fahrer der Verkehrsgesellschaft KVG wollen ihre Arbeit niederlegen.

  • Achtung: Aus gegebenem Anlass weist erixx ausdrücklich hin, dass die Zugverbindungen von erixx und erixx Holstein nicht von den Streiks betroffen sind. Die erixx-Linien durch Harz und Südheide, die erixx-Holstein Linie RE83 von und nach Lüneburg und der Schienenersatzverkehr auf der erixx Linie RB32 (Lüneburg – Dannenberg-Ost) sind wie gewohnt unterwegs.
    Mehr Information: https://www.erixx.de/
  • Die KVG weist darauf hin, dass das Fahrplanangebot im Landkreis Heidekreis ebenfalls regulär bedient wird.
    Mehr Information: https://www.kvg-bus.de/aktuelles/

Flächendeckender Ausfall des Linienverkehrs

Aufgrund des Streiks ist mit einem flächendeckenden Ausfall des Linienverkehrs in allen Verkehrsgebieten der KVG zu rechnen.

Durch den Streik werden der öffentliche Nahverkehr und die Schülerbeförderung teilweise oder komplett betroffen sein. Pendlerinnen und Pendler sowie Eltern von Kindern, die mit dem Bus zur Schule fahren, sollten sich tagesaktuell auf den Internetseiten der jeweiligen Verkehrsbetriebe über ausfallende Fahrten und die Lage im ÖPNV informieren.

Schülerbeförderung teilweise ausgenommen

Ausgenommen hiervon sind die von anderen Unternehmen im Auftrag der KVG geleisteten Fahrten, vor allem in der Schülerbeförderung. Die Buslinien der Verkehrsbetriebe Ludwigslust-Parchim (VLP) im Amt Neuhaus sind vom Streik ebenfalls nicht betroffen.

KVG: Forderung der Gewerkschaft überzogen

Wie die KVG Stade GmbH & Co. KG am 28.02.2023 mitteilt, erfolgt der Warnstreik, obwohl die Arbeitgeberseite eine Lohnsteigerung in Höhe von 6,5 Prozent monatlich ab 1. April 2023 und weitere 3 Prozent ab 1.04.2024 angeboten habe.

„Die Forderung der Gewerkschaft von 3,50 Euro mehr pro Stunde bedeutet eine Anhebung um ca. 24 Prozent gegenüber dem Status quo. Eine solche massive Mehrbelastung könnte von der KVG nicht ohne entsprechenden Ausgleich im Rahmen der bestehenden Verträge mit den Aufgabenträgern geleistet werden“, so die Stellungnahme.

Mitteilung von: ver.di, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen  –  Am: 27.02.2023
Online: mehr  –  Foto: Matthias Klump, ver.di


ver.di ruft zu Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr auf

Im Konflikt im Tarifbereich „Verkehrsbetriebe Niedersachsen“ ruft die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Mitarbeitende für Donnerstag, den 2. März 2023, zum Warnstreik auf.

Betroffen ist der öffentliche Nahverkehr in und um Lüneburg sowie in Salzgitter, Bad Harzburg, Wolfenbüttel und Helmstedt, in Stade, Cuxhaven, Buxtehude und Winsen/Luhe, in Hoya, in Verden, in Zeven und der Grafschaft Bentheim, der Regionalverkehr in Hildesheim und der Bereich Hameln-Pyrmont.

Ansprechpartner bei den Tarifverhandlungen ist der Arbeitgeberverband Nahverkehr e.V. (AVN).

Löhne nicht wettbewerbsfähig – Notfallpläne allerorts

Aus Sicht der Gewerkschaft bieten die AVN-Betriebe derzeit keine wettbewerbsfähigen Löhne. Viele Beschäftigte würden schlecht bezahlt, müssten ihr Gehalt aufstocken, um über die Runden zu kommen. Das Fahrpersonal z. B. verdient aktuell nur zwischen 14 und 15 € pro Stunde. Zudem sind die Krankenstände in den einzelnen Betrieben sehr hoch.

Außerdem gibt es seit etwa einem Jahr in fast allen Betrieben im Tarifverbund lediglich Notfallfahrpläne, qualifiziertes Personal kommt kaum nach.

Auskömmliche Bezahlung gefordert

„Wenn wir wollen, dass die Verkehrswende im ganzen Land gelingt und es überall ein verlässliches ÖPNV-Angebot gibt, wenn wir wollen, dass unsere Kinder sicher zur Schule gefahren werden, dann müssen die Kolleg*innen im ÖPNV auch endlich gerecht und auskömmlich bezahlt werden“, sagt Gewerkschaftssekretär Marian Drews.

Mitarbeitende wechseln in Nachbarregionen mit besserer Bezahlung

Viele Betroffene würden zu Betrieben in die Nachbarregionen wechseln, weil dort die Bezahlung deutlich besser ist als im Bereich des AVN – ein Umstand, der den Fachkräftemangel bei den Verkehrsbetrieben Niedersachsen weiter verstärkt.

„Das jetzt vorgelegte Angebot des AVN Niedersachsen wird von den Beschäftigten als Schlag in die Magengrube verstanden und als Aufforderung, sich einen anderen Job zu suchen. Mit Wertschätzung für die belastende und verantwortungsvolle Arbeit im ÖPNV rund um die Uhr hat das nichts zu tun“, sagt Drews.

Forderungen von ver.di sollen Lohnlücke schließen

Die Arbeitgeber bieten derzeit nur 6,5 Prozent auf die Tabelle in 2023 an. Weitere 3 Prozent im Jahr 2024.

Mit der ver.di-Forderung von 3,50 € mehr Stundenlohn könne hingegen die Lücke z. B. zu den AVN Tarifbereichen in Hamburg oder Sachsen-Anhalt geschlossen werden, wo schon entsprechend verdient werde und eine weitere Abwanderung in diese Bereiche gestoppt werden.

Aktionen für den 2. März 2023 sind geplant an folgenden Standorten:

KVG Braunschweig, KVG Lüneburg und der KVG Stade, Verkehrsgesellschaft Hoya, Verdener Verkehrsgesellschaft, Nutzfahrzeuge Nordhorn/Grafschaft Bentheim, Regionalverkehr Hildesheim, VHP Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont.

Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN)

Der Arbeitgeberverband Nahverkehr e.V. (AVN) vertritt seine Mitglieder auf den Gebieten des Sozial- und Arbeitsrechts und führt insbesondere Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften ver.di, EVG und GDL.

Größtes Mitgliedsunternehmen des AVN ist die Hamburger Hochbahn AG. Die größte Gruppe des AVN ist die Tarifgruppe Regionalverkehr Sachsen, weitere Tarifgruppen bestehen für Sachsen-Anhalt und für Niedersachsen. Auch im Bereich des SPNV ist der AVN tätig, dort insbesondere für Transdev und für die BeNEX-Gruppe.

Weiterlesen: https://www.vaeu.de/avn/index.php

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