Regen, Wald, Foto: dife88, Pixabay.

Waldzustandsbericht 2022: Krise für Wälder in Niedersachsen hat sich verschärft

“Hitze und Trockenheit des vergangenen Sommers haben unsere Wälder weiter geschädigt … die Krise ist nicht nur nicht überstanden, sondern hat sich weiter verschärft”, so das Fazit der niedersächsischen Forstministerin Miriam Staudte bei der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts für 2022.


Mitteilung von: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Am: 28.11.2022
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Waldzustandsbericht 2022: Krise für die Wälder in Niedersachsen ist nicht überstanden

Der jährliche Waldzustandsbericht für Niedersachsen ist veröffentlich – und bringt keine guten Botschaften. Die extreme Trockenheit der Vegetationsperiode 2022 verschärfte die Stresssituation für die niedersächsischen Wälder erneut.

Die Auswirkungen: Kronenverlichtung bei allen Baumarten, starke Schäden und hohe Absterbe- und Ausfallraten – vor allem bei der Fichte. Die südniedersächsischen Wälder sind dabei überdurchschnittlich betroffen.

Forstministerin Miriam Staudte: Krise hat sich verschärft

„Hitze und Trockenheit des vergangenen Sommers haben unsere Wälder weiter geschädigt. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung zeigen 2018 bis 2022 die höchsten Anteile an stark geschädigten und abgestorbenen Bäumen – die Krise ist nicht nur nicht überstanden, sondern hat sich weiter verschärft.”

Dieses Fazit zieht die niedersächsische Forstministerin Miriam Staudte anlässlich der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts für das laufende Jahr 2022.

Absterberate gegenüber Mittelwert vervierfacht

Mit 22 Prozent bleibt die Kronenverlichtung auf dem hohen Niveau, das erstmals 2019 erreicht wurde. Der Anteil stark geschädigter Bäume liegt 2022 mit vier Prozent weiterhin mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel.

Die Absterberate ist gegenüber dem Vorjahr nochmals angestiegen auf 0,75 Prozent und liegt damit fast viermal so hoch wie der Mittelwert seit 1984 – insbesondere durch den hohen Anteil toter Fichten.

Ziel: Klimarobustere und artenreiche Laub- und Laubmischwälder

Forstministerin Miriam Staudte unterstreicht: „Unsere Wälder sind mit all ihren wichtigen Funktionen von herausragender Bedeutung für den Wasserhaushalt und sie sind natürliche Klimaschützer. Ich möchte die Waldfläche deshalb gerne weiter erhöhen. Mein Ziel sind klimarobustere und artenreiche Laub- und Laubmischwälder.

Dazu werden wir die Forschung an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt stärken und den klimaangepassten Waldumbau sowie die forstliche Beratung in allen Besitzarten aktiv fördern.”

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) liefern mit der Waldzustandserhebung wichtige Informationen zur Vitalität der Waldbäume unter dem Einfluss sich ändernder Umweltbedingungen.

Waldschadensbericht herunterladen:

Hintergrund: Jährlicher Waldschadensbericht

Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der Länder Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der NW-FVA in Göttingen betreiben das forstliche Umweltmonitoring für ein Viertel der deutschen Waldfläche.

Die wichtigsten Baumarten Eiche, Buche, Kiefer und Fichte werden seit Mitte der Achtzigerjahre kontinuierlich auf ihren Zustand untersucht. Das Landwirtschaftsministerium veröffentlicht gemeinsam mit der NW-FVA die Ergebnisse der langjährigen Untersuchungen im jährlichen Waldzustandsbericht.

Dieser dokumentiert die Belastungen durch schädliche Stoffeinträge, Witterung und Klimawandel sowie durch forstschädliche Insekten und Pilze für die Wälder und die Waldböden.

In diesem Jahr geht der Bericht in Sonderkapiteln unter anderem auf potenziell geeignete alternative Baumarten für die Klimaanpassung der Wälder ein sowie auf Auswirkungen großflächiger Schadflächen auf den Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern.

Waldschadensbericht herunterladen:


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Ein Kommentar

  • Rainer Kirmse , Altenburg

    Gedicht zum Waldzustandsbericht

    PATIENT WALD

    Über allen Wipfeln war Ruh,
    heute setzt man dem Walde zu.
    Naturidyll zu Goethes Zeit,
    heute leidet der Wald weltweit.

    Unwetter, Hitze, Wassernot;
    die grüne Lunge ist bedroht.
    Feuer wüten in Wald und Flur,
    Klimawandel zieht seine Spur.

    Borkenkäfer in der Kiefer,
    auch zur Fichte zieht’s Geziefer.
    Statt sattes Grün und Waldeslust,
    kranke Bäume und Försters Frust.

    Jeder Baum, der zum Opfer fällt,
    macht etwas ärmer unsre Welt.
    Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
    stirbt letztlich der ganze Planet.

    Zu viele Buchen und Eichen
    mussten schon der Kohle weichen.
    Retten wir den heimischen Wald,
    bewahren die Artenvielfalt.
    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    dass sie nicht zur Wüste werde.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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