Lüneburg von oben. Foto: Jörg Mandt, Pixabay.

Aktuell: CDU Stadtverband Lüneburg lehnt NUMP-Mobilitätsplan entschieden ab

Wegen der Konzentration „fast ausschließlich auf Fahrradfahrer“ lehnt der CDU Stadtverband den Nachhaltigen Verkehrsplan NUMP entschieden ab. „Wir fordern ein ausgewogenes Verkehrskonzept, das den Individualverkehr, öffentlichen Nahverkehr, Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen berücksichtigt“, erklärt der Stadtverbandsvorsitzende Heiko Eggers.


Mitteilung von: CDU Stadtverband Lüneburg – Am: 25.10.2024
Online: https://www.cdu-lueneburg.de/stadtverband-lueneburg/ – Foto: Hansestadt Lüneburg (Archiv)


Inhalt:
I. CDU Stadtverband Lüneburg: NUMP-Mobilitätsplan entschieden abgelehnt
II. Darum geht’s: Die NUMP-Maßnahmen-Steckbriefe

I. CDU Lüneburg lehnt den aktuellen Nachhaltigen Mobilitätsplan (NUMP) entschieden ab

Der Stadtverband der CDU Lüneburg lehnt den aktuellen Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan (NUMP) entschieden ab, da er die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer massiv gefährdet.

„Eine Mobilitätspolitik, die sich fast ausschließlich auf Fahrradfahrer konzentriert, geht völlig an der Realität und den Bedürfnissen unserer Stadt vorbei. Als CDU-Stadtverband haben wir in unserem Mobilitätskonzept klare Grundsätze verankert: Wir setzen auf eine Politik, die den Interessen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird und nicht nur in unseren Stadtgrenzen denkt“, erklärt Heiko Eggers, Vorsitzender des Stadtverbandes der CDU Lüneburg. „Wir fordern ein ausgewogenes Verkehrskonzept, das den Individualverkehr, öffentlichen Nahverkehr, Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen berücksichtigt.“

Eggers kritisiert den NUMP scharf: „Dieser Plan schafft unnötige Beschränkungen und verschärft die Verkehrssituation, ohne die Konsequenzen für Lüneburg zu bedenken.“

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II. Darum geht’s: Die NUMP-Maßnahmen-Steckbriefe

In mehreren Handlungsschritten wurden seit der Auftaktveranstaltung am 15. Juni 2023 insgesamt 30 Maßnahmen-Steckbriefe erarbeitet (Stand: September 2024). Darin sind Maßnahmen und Strategien definiert, die den Verkehr in Lüneburg schrittweise nachhaltiger gestalten sollen. Das Ziel: Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich mit Hilfe verfügbarer Verkehrsnetze und -angebote problemlos im Stadtgebiet und darüber hinaus fortbewegen können.

Für sechs Handlungsfelder – Fußverkehr, Kommunikation, Motorisierter Verkehr, ÖPNV & Vernetzte Mobilität, Radverkehr und Straßenraumgestaltung – wird zunächst die Ausgangslage beschrieben. Dann folgen Hinweise zur Umsetzung und eine Erläuterung, welchen Beitrag die Maßnahmen leisten, um die Ziele des NUMP zu erreichen.

Was steht in den Maßnahmen-Steckbriefen? – Beispiel: Sichere Schulumfelder

Ein Beispiel: Auf Seite 74 wird die Maßnahme „Sichere Schulumfelder“ erläutert. Es wird vorgeschlagen, gemeinsam – unter Einbezug von Schule, Eltern und Schüler:innen – für jede Schule Schulwegepläne zu erstellen. Aufgeführt sind 9 Schulen, wo das besonders dringlich wäre. Zur Umsetzung wird vorgeschlagen, dass die Hansestadt als Träger der städtischen Schulen pro Jahr 1 bis 2 Schulwegepläne erstellt.

Es handelt sich bei den Maßnahmen also ausdrücklich um Zielbeschreibungen und Umsetzungsvorschläge. Die konkrete Umsetzung mit ihren Details (wer, was, wann, wo, …) bleibt in der Hand von Verwaltung, Politik – und wie hier vorgeschlagen – den jeweiligen Akteuren vor Ort.

Im Mobilitätsausschuss im September 2024 vorgestellt, im Oktober im Rat verhandelt

In der Sitzung des Ausschusses für Mobilität am 10.09.2024 wurden die Maßnahmensteckbriefe durch das mit der Erstellung des NUMP beauftragte Planungsbüro Planersocietät vorgetragen (VO/11412/24). Die politische Befassung des Rates der Hansestadt Lüneburg ist für den 30.10.2024 geplant.

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Lünepedia: Nachhaltiger Urbaner Mobilitätsplan

Der Nachhaltige Urbane Mobilitätsplan (NUMP) ist ein Handlungsrahmen der Mobilitätsentwicklung, der durch die Hansestadt Lüneburg erarbeitet wird. Es erfolgt eine enge Abstimmung mit dem Landkreis Lüneburg, in dem ein Mobilitätsgutachten verfasst wird.

Die Auftaktveranstaltung zum NUMP-Prozess fand am 15.06.2023 statt. Der NUMP (englisch SUMP – Sustainable Urban Mobility Plan) ist ein auf Nachhaltigkeitsaspekte fokussierter Verkehrsentwicklungsplan, wie ihn auch die Europäische Union empfiehlt. Der NUMP wird auch als Fortschreibung des Anfang der 1990er Jahre umgesetzten Verkehrsentwicklungsplans (VEP) gesehen.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Nachhaltiger_Urbaner_Mobilitätsplan

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2 Kommentare

  • Von 68 Seiten in den Maßnahmensteckbriefen des NUMP beschäftigen sich 15 Seiten mit dem Kfz-Verkehr und 10 Seiten mit dem Radverkehr. Konzentration „fast ausschließlich auf Fahrradfahrer“ sieht für mich anders aus … Da geht die Einschätzung der CDU völlig an der Realität vorbei. Hat Herr Eggers überhaupt in die Unterlagen zum NUMP reingeschaut?

  • Der Individualverkehr ist hier in Lüneburg schon viel zu lange bevorzugt behandelt worden: breite, hindernisfreie Fahrbahnen, auf Autofahrer zugeschnittene Ampelschaltung usw. – da braucht die CDU nicht zu meckern. Oder wollen die noch mehr Autoverkehr auf den Straßen!?
    Außerdem sollten in der Lüneburger Innenstadt überhaupt keine Autos mehr erlaubt sein (nur noch morgens für den Lieferverkehr).

    Der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut werden, bzw. die Busse müssen öfter fahren und dichtere Bus-Netz, um keine großen Umwege laufen zu müssen.
    Radfahr- und Gehwege müssen ausgebaut – d.h. verbreitert werden!

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