Björn Pape (2.v.l.) erklärt Katharina Hamm und Nikolas Wenzel von der MOIN sowie Philip Gallmeister vom Landkreis Lüneburg die Pläne für die neue Fähre.

Kreisausschuss Lüneburg: Elbfähre mit Biomethan soll „Amt Neuhaus“ ersetzen

Die Hitzler Werft aus Lauenburg soll für 6,8 Millionen Euro eine neue Elbfähre bauen, die mit Biomethan fährt. Diesen Antrieb gibt es bei Fähren in Deutschland bisher nicht. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Vorhaben daher mit 669.000 Euro. Die neue Fähre soll bis zu 40 Tonnen Last befördern, hat 410 PS bei einem Tiefgang von nur 60 Zentimetern. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 Monate. Die kreiseigene MOIN GmbH wird den Auftrag erteilen.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 06.03.2024
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg


Klimafreundliche neue Elbfähre: Kreisausschuss stimmt für Zuschlag an Werft aus Lauenburg

Foto: Landkreis Lüneburg. Von links: Katharina Hamm (MOIN), Björn Pape (Maritime Beratung Björn Pape), Nikolas Wenzel (MOIN) und Philip Gallmeister (Landkreis Lüneburg) besprechen die Pläne für die neue Fähre. 

Die mehr als 80 Jahre alte Fähre „Amt Neuhaus“, die zwischen Bleckede und Neu Bleckede unterwegs ist, soll durch einen klimafreundlichen und zeitgemäßen Neubau ersetzt werden. Dafür stimmte der Kreisausschuss am 26. Februar 2024. Mehrheitlich entschieden die Mitglieder des Ausschusses, den Zuschlag an ein Unternehmen von der Elbe zu erteilen.

Zuschlag für Hitzler Werft GmbH aus Lauenburg: Fähre mit Biomethan

Aus dem Vergabeverfahren ging die Hitzler Werft GmbH aus Lauenburg als erfolgreiche Bieterin von ursprünglich drei Interessenten hervor. Sie soll nun den Zuschlag erhalten und für insgesamt 6,8 Millionen Euro die neue Elbfähre bauen.

Diese wird mit einem gaselektrischen Antrieb mit Biomethan fahren – ein innovativer Antrieb, den es so bei Fähren in Deutschland bisher nicht gibt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert den Antrieb daher mit 669.000 Euro.

Erstes Projekt der kreiseigenen MOIN GmbH

Die kreiseigene Mobilitätsinfrastruktur und -betriebs GmbH Lüneburg (MOIN) soll die Fähre bei der Hitzler Werft in Auftrag geben und beschaffen. „Mit der neuen Elbfähre wird das erste große Projekt der MOIN Wirklichkeit. Die Vergabe an die Hitzler Werft ist ein wichtiger Meilenstein, über den ich mich sehr freue“, sagt MOIN-Geschäftsführer Nikolas Wenzel.

„Möglich gemacht hat diesen Schritt unser engagiertes Team mit Katharina Hamm von der MOIN, Philip Gallmeister aus dem Fachdienst Mobilität und unserem Berater Björn Pape, die das Projekt gemeinsam mit der Politik voranbringen.“

Hitzler Werft kennt Herausforderungen auf dem Flussabschnitt

Die Hitzler Werft hat nicht nur Erfahrung mit innovativen Antrieben, sondern auch bereits mehrfach die Inspektion der „Amt Neuhaus“ durchgeführt und kennt daher die Herausforderungen auf dem Flussabschnitt zwischen Bleckede und Neu Bleckede gut.

Fähren werden extra für den Streckenabschnitt gebaut, auf dem sie später unterwegs sein werden. Die Elbe ist bei Bleckede mit ihrer Strömung, Sandbänken und bei starkem Wind herausfordernd für den Fährverkehr.

Ziel: Zuverlässige und nachhaltige Fährverbindung bei Bleckede

Ziel ist es, eine möglichst zuverlässige und nachhaltige Verbindung über den Elbstrom bei Bleckede zu schaffen. Die Fährverbindung an dieser Stelle ist ein wesentlicher Baustein zur Querung der Elbe in der Region und steht neben den bestehenden Brückenverbindungen in Lauenburg und Dömitz – dazwischen liegen übrigens 70 Kilometer – sowie der geplanten Elbbrücke bzw. Fährverbindung bei Darchau.

Bauzeit voraussichtlich 18 Monate

Die neue Fähre wird bis zu 40 Tonnen Last befördern können, hat 410 PS und nur einen Tiefgang von 60 Zentimetern. Wann die neue Fähre das erste Mal auf der Elbe unterwegs sein wird, ist noch nicht bekannt. Klar ist: Der Bau ist hochkomplex, alleine die Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 Monate.

Hintergrund: Amt Neuhaus nicht leistungsfähig genug

Die Fähre „Amt Neuhaus“ ist seit 30 Jahren zwischen Bleckede und Neu Bleckede unterwegs. Das 1939 gebaute Schiff entspricht allerdings nicht mehr den Anforderungen des modernen Fährverkehrs: So kann die Fähre nur 16 Tonnen Last befördern und daher weder Busse noch Lkw mitnehmen. Zudem erlaubt es der Antrieb nicht, bei starkem Wind anzulegen. Auch Hoch- oder Niedrigwasser können schnell zu Ausfällen führen. Daher befasst sich der Lüneburger Kreistag seit 2018 mit Verbesserungsmöglichkeiten für den Fährverkehr.

Elbfähre Amt Neuhaus. Foto: Stefan Kunzmann - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12646725

Elbfähre Amt Neuhaus. Foto: Stefan Kunzmann, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12646725

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