Besprechung zur Entlassung: Dr. Katharina Roscher und Esther Thönißen. Foto: PKL.

PKL: Unterstützungskonzept bei der Entlassung gefährdeter Patient:innen

Ein Arztbrief und ein paar Medikamente – so erfolgt oft die Entlassung aus dem Krankenhaus. Um einen “Drehtür-Effekt” zu vermeiden, geht man in der Gerontopsychiatrie und -psychotherapie der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) neue Wege. Bei der Entlassung gefährdeter Patient:innen gibt es nun ein fest abgestimmtes Konzept.


Mitteilung von: Gesundheitsholding Lüneburg GmbH
Am: 22.03.2023
Online: https://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/
Foto: Psychiatrische Klinik Lüneburg (PKL)


Psychiatrische Klinik Lüneburg: Patienten nach Hause begleiten

PKL erhält jährlich 50.000 Euro von der Palliativ-Stiftung Bötticher-Nagel

Foto: Psychiatrische Klinik Lüneburg (PKL). Besprechung im multiprofessionellen Team: Die leitende Ärztin Dr. Katharina Roscher (zweite von links) und Esther Thönißen vom Sozialdienst (rechts) im Austausch mit den Pflegekräften.

Ein Arztbrief und ein paar Medikamente für den Tag – so erfolgt in der Regel eine Entlassung aus dem Krankenhaus. Das ist bei Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen, beispielsweise einer fortgeschrittenen Demenz, oft ein Problem.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Informationen, die wir hier in der Klinik im Umgang mit den Patientinnen und Patienten sammeln, so komplex sind, dass sie sich in Kürze gar nicht darstellen lassen. Vieles geht verloren, wenn wir nicht die Chance haben, ausführlich mit weiterbehandelnden Kolleginnen und Kollegen oder den Angehörigen zu sprechen“, sagt Dr. Katharina Roscher, Leitende Ärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL).

Festes Vorgehen bei der Rückkehr von Patient:innen nach Hause

Die engagierte Ärztin hat deshalb ein Projekt aus ihrer früheren Tätigkeit in Bonn mit nach Lüneburg gebracht.

  • Patienten und Patientinnen, die einen komplizierten Behandlungsverlauf hatten, werden nun nach ihrem Aufenthalt in der Klinik nach Hause oder in die pflegenden Einrichtungen begleitet.
  • Ein Facharzt oder eine Fachärztin sowie eine Pflegekraft der Station führen dort mit den Angehörigen oder dem Pflegefachpersonal ein Übergabegespräch und sind in den darauffolgenden 14 Tagen für Rückfragen immer ansprechbar.
  • Danach gibt es einen weiteren Hausbesuch.

“Drehtür-Effekt” verhindern

„Mit dieser Betreuung wollen wir verhindern, dass sich die Patientinnen und Patienten möglicherweise krisenhaft verschlechtern und wiederaufgenommen werden müssen. Außerdem ist es uns wichtig, die Angehörigen oder die Pflegenden in den Einrichtungen fachlich zu stärken“, erläutert Katharina Roscher.

Finanziert durch eine Stiftung

Das Projekt wird ab sofort durch die Palliativstiftung Bötticher-Nagel mit 50.000 Euro im Jahr finanziert.

„Gerontopsychiatrie und Palliativmedizin werden zurzeit in unserer Gesellschaft noch nicht unbedingt zusammen gesehen. Dabei ist es wichtig, auch den an schwerer Demenz erkrankten Menschen ein möglichst behütetes, gut begleitetes Lebensende zu ermöglichen, wozu eben auch eine verständnisvolle, möglichst konfliktfreie psychiatrische Behandlung gehört“, sagt die Stiftungsvorsitzende Melsene Bötticher.

Erfolge bereits feststellbar

Start des Projektes war Anfang 2023, erste Erfolge sind bereits jetzt sichtbar.

„Die Förderung ermöglicht uns, die Patientenversorgung so zu gestalten, wie sie im Regelsystem normalerweise nicht finanziert werden würde“, beschreibt Jan-Hendrik Kramer, Geschäftsführer der PKL, die Situation. „Für uns ist das ein positives Beispiel dafür, wie die sektorübergreifende Versorgung optimalerweise laufen müsste.“

Information: Gerontopsychiatrie und -psychotherapie an der PKL

In der Abteilung Gerontopsychiatrie und -psychotherapie der PKL werden Menschen jeden Alters mit Demenzerkrankungen behandelt. Das tagesklinische und stationäre Angebot richtet sich dabei vorrangig an Menschen über 65 Jahre aus dem Landkreis Harburg sowie dem Landkreis und der Hansestadt Lüneburg.

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