Foto: Mariya, Pixabay. Lüneburger Heide.

“Quo vadis, Wasser?” – Wasserforum Lüneburg e.V. tagte in Adendorf

Mitglieder aus Industrie, Landwirtschaft, Stadt, Landkreis, Wissenschaft, Wasserversorgung, Kommunen, Bildungseinrichtungen und Bürgern haben sich im Wasserforum Lüneburg e.V. zusammengeschlossen. Ziel ist der Erhalt der Ressource Wasser. Am 27. September 2023 fand die vierte Mitgliederversammlung statt unter Leitung von Stefan Bartscht, Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Landkreis Lüneburg.


Mitteilung von:  Landkreis Lüneburg – Am: 06.10.2023
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“Quo vadis, Wasser?” – Wasserforum Lüneburg tagte am 27. September 2023 in Adendorf

Zum vierten Mal lud der Verein Wasserforum Lüneburg am 27. September 2023 zur Mitgliederversammlung ein. Gastgeber war die Gemeinde Adendorf. In Abwesenheit des verhinderten Vorsitzenden Thomas Meyer, Geschäftsführer von Avacon Wasser, führte sein Stellvertreter Stefan Bartscht, Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Landkreis Lüneburg, durch die Sitzung.

Eigene Homepage in Vorbereitung

Zunächst berichtete Bartscht über bisherige und geplante Aktivitäten. „Dafür, dass wir ein so junger Verein sind, haben wir schon einiges erreicht und auf den Weg gebracht – wir haben den Tag des Wassers genutzt, auf das Thema Wasser und den Verein hinzuweisen, waren auf dem Stadtfest präsent und bearbeiten einzelne Themen in Arbeitsgruppen wie zum Beispiel die Themen Wasserspeicherung, Regenwassernutzung oder Mehrfachnutzung von Wasser. In etwa zwei Wochen wird auch die Homepage an den Start gehen.“

Wasserprojekt für Grundschulen

Das Umweltbildungszentrum SchUBZ hatte ein Konzept erarbeitet, mit dem Grundschulkinder im Unterricht an das komplexe Thema des Wasserkreislaufs herangeführt werden. 23 Schulen konnten schon in diesem Jahr erreicht werden. Dafür wurden Mittel von der Bingo-Stiftung eingeworben.

Das Projekt soll mit Hilfe eines weiteren Förderantrags verstetigt und auf weiterführende Schulen ausgeweitet werden.

Bartscht: Finanzierung für personelle Kapazitäten finden und Wassermanagement-Konzept mit Leben füllen

„Wir überlegen, wie wir noch mehr Schlagkraft bekommen können. Damit das Wasserforum noch präsenter wird und Dinge umsetzen kann, müssen wir überlegen, wie das Wasserforum personelle Kapazitäten dafür finanzieren kann”, so Bartscht.

“Ende des Jahres wird das Wassermanagementkonzept von Stadt und Landkreis Lüneburg fertig, in dem viele mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwassersituation dargestellt werden. Das darf auf gar keinen Fall in der Schublade landen, sondern muss mit Leben gefüllt werden“, führt Bartscht aus.

Aktuelle Grundwasser-Situation online ablesbar

Im Anschluss informierte Gerald Nickel vom gewässerkundlichen Landesdienst des NLWKN über die aktuelle Grundwassersituation in der Region. „Jeder kann sich selbst tagesaktuell einen Überblick über den Verlauf ausgewählter Messstellen verschaffen“, so Nickel.

  • Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN):  Grundwasserstandonline

Schwankungen zwar normal, aber in den letzten 10 Jahren Trend nach unten

Der Experte berichtet, dass Schwankungen in den letzten Jahrzehnten immer normal gewesen seien. Dabei gebe es deutliche Unterschiede, ob es sich um eine Messstelle mit großem Flurabstand oder im Abstrom Richtung Elbe handelt.

Gerade dort, wo das Grundwasser weit unter der Geländeoberfläche ansteht, sei in den letzten 10 Jahren ein ganz deutlicher Trend nach unten zu verzeichnen.

Aufforderung zum Handeln

Um mehrere Dezimeter sei das Wasser unter die bisherigen Tiefststände gefallen. „Wir sind weiterhin eine wasserreiche Region, aber wir müssen auch handeln – gerade auch wegen des in Zukunft noch steigenden Wasserbedarfs z. B. in der Landwirtschaft“, erklärt Nickel.

Erfreulich sei, dass die Niederschläge dieses Sommers zur Grundwasserneubildung beitrügen, was in einigen Messstellen nachgewiesen werden könne. Als Steilvorlage für den Winter bezeichnet Gerald Nickel dies – aber keiner kann sagen, wie viel Regen es da geben wird.

In Planung: Exkursionen und Mitgliedergewinnung

Das diesmalige Format, mit der Mitgliederversammlung auch einmal an einen anderen Ort zu gehen und diese mit einem spannenden Vortrag zu verbinden, soll weitergeführt werden. Auch Exkursionen sollen im nächsten Jahr Interessierte anlocken und nach Möglichkeit neue Mitglieder für den Verein gewinnen.

Es zeigt sich, dass das Interesse vorhanden ist. Allein an diesem Abend waren 6 neue Eintritte zu verzeichnen. Nur 30 € im Jahr kostet der Beitrag für Privatpersonen und Vereine. Schüler:innen und Studierende zahlen die Hälfte.

Mehr Information und Kontakt


Hintergrund: Wasserforum Region Lüneburg

Das Wasserforum Region Lüneburg e.V. setzt sich für den Erhalt der lebenswichtigen Ressource Wasser mit einem Schwerpunkt auf dem Schutz des Grundwassers, der Umwelt und des Klimas ein.

Der Verein verbindet Mitglieder aus Industrie, Landwirtschaft, Stadt, Landkreis, Wissenschaft, Wasserversorgung, Kommunen, Bildungseinrichtungen und Bürgern, um integrative, ganzheitliche und effektive Konzepte zu entwickeln und das Thema Wasser langfristig in den Fokus zu rücken. Hauptziel ist, zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.

Landrat Jens Böther und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch fungieren als Schirmherren. Vorsitzender ist Thomas Meyer, Geschäftsführer von Avacon Wasser. Unterstützt wird er von Stefan Bartscht, Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Landkreis Lüneburg, und Thomas Maack, Bürgermeister von Adendorf.

Mehr zum Thema

  • Landkreis Lüneburg: IWamako-ZuSa – “Integriertes Wasserversorgungs- und -mengenmanagementkonzept für den Raum Lüneburg-Uelzen”
    Die Städte und Landkreise in der Region wollen sich umfassend mit wichtigen Fragen der künftigen Wasserbewirtschaftung auseinandersetzen. Gefördert wird dies anteilig vom Land Niedersachsen. Politik und Öffentlichkeit sollen intensiv über die Ergebnisse informiert und eingebunden werden.
  • Lüne-Blog: Verein Unser Wasser in Lüneburg: Mitgliederversammlung am 20. April 2023 – 12.04.2023
    Die Bürgerinitiative Unser Wasser wurde im Januar 2020 in Zusammenhang mit dem Bau eines Brunnens für Coca-Cola gegründet. Seit dem 30. Januar 2023 ist die BI ein Verein. Dieser ist politisch unabhängig und setzt sich für den Grundwasserschutz in der Region Lüneburg ein.
    Die Trinkwasserversorgung steht für Unser Wasser an erster Stelle. Die Initiative lehnt die Vermarktung unserer Lebensgrundlage durch Konzerne ab. Verschiedene Studien belegen, dass sich in der Lüneburger Geest künftig weniger Grundwasser neu bilden wird. Unser Wasser fordert eine Anpassung der Gesetze an die veränderte Situation. Die Themen der Arbeitsgruppen im Rahmen des Vereins reichen von Schwammstadt und resiliente Innenstadt bis zur Industrie vor Ort.

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