Bus am Lüneburger ZOB. Foto: Lüne-Blog.

Interimslösung für Bus-Monatskarte: Zuschuss für finanzschwache Senior:innen

Gerade Senior:innen sind treue Fahrgäste im Busverkehr. Doch in Lüneburg ist die Monatskarte für sie durch das Deutschlandticket um mehr als die Hälfte teurer geworden. Die CDU in Lüneburg setzt sich dafür ein, dass es für finanziell schlecht gestellte Ältere in Lüneburg als Ausgleich einen finanziellen Zuschuss gibt. Bis eine Entscheidung getroffen ist, hat das Sozialdezernat der Hansestadt dafür nun eine Interimslösung gefunden.


Mitteilung von: FUSS e.V. – Am: 06.09.2023
Online:  Foto: Lüne-Blog.


Aktualisierung – 1. Februar 2024

Der Antrag der CDU vom Juni 2023 an den Rat der Hansestadt war dort an den Sozialausschuss verwiesen worden. Erst seit kurzem liegt nun das Protokoll der Sitzung vom 10. Oktober 2023 vor, wo über den Antrag entschieden wurde.

Ergebnis: Eine allgemeine Regelung wurde abgelehnt, anscheinend auch auf Intervention des Landkreises (vgl. Sitzungsprotokoll vom Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Gleichstellung und Ehrenamt am 01.10.2023 zum Antrag „Förderung des Seniorenpasses” der CDU-Fraktion: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=53778).
Im Einzelfall ist weiterhin eine Förderung möglich, wenn finanzielle Not vorliegt und bei Nicht-Nutzung des ÖPNV soziale Isolation droht.


CDU-Antrag im Rat: Ältere mit Grundsicherung sollen höheren Zuschuss bei Fahrtkosten erhalten

Gerade Senior:innen sind oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Sei es, dass sie nicht mehr selbst Auto fahren wollen, sei es, dass sie unter Bewegungseinschränkungen leiden. Die Monatskarte für den Busverkehr ist dann das Mittel der Wahl. Doch die ist in Lüneburg deutlich teurer geworden.

Über 50 Prozent Preisanstieg bei der Monatskarte

Über 50 Prozent mehr zahlen Senior:innen in Lüneburg ab September 2023 fürs Busfahren. Denn mit der Umstellung aufs Deutschland-Ticket wurde die Seniorenkarte für die Tarifzone Lüneburg abgeschafft. Auch Ältere zahlen jetzt 49 Euro im Monat statt wie bisher 32,10 Euro.

Mit Seniorenpass: Bisher Zuschuss in Höhe von 10 Euro zur Monatskarte – Kosten für die Stadt sehr überschaubar

Lüneburger:innen ab 65 Jahren, die in der Hansestadt wohnen und Grundsicherungsleistungen (SGB XII) oder Wohngeld bekommen, haben Anspruch auf den Seniorenpass.

Wer den Seniorenpass hatte, bekam bisher eine Ermäßigung von 10 Euro beim Kauf des Senioren-Abos für Lüneburg. Die Berechtigten mussten dann nur noch 22,10 Euro selbst tragen.

Diese Leistung wurde relativ wenig in Anspruch genommen. Nach Information der Stadtverwaltung musste die Stadt in den letzten 10 Jahren dafür im Durchschnitt 2352 Euro pro Jahr ausgeben.

CDU-Antrag an die Ratsversammlung: Zuschuss erhöhen

Im Juni 2023 beantragte die CDU im Lüneburger Rat, den Zuschuss zu erhöhen, um die gestiegenen Kosten für die Monatskarte auszugleichen. Das würde eine Erhöhung des Zuschussbetrags um 16,90 Euro auf 26,90 Euro bedeuten.

Wenn man die letzten zehn Jahr zugrundelegt, müsste die Stadt dann etwa 4000 Euro mehr, insgesamt 6323,50 Euro im Jahr zahlen.

In der Ratssitzung am 24. August 2023 wurde der Antrag an den Sozialausschuss verwiesen. Für die CDU hakte Christel John nach: Der Sozialausschuss wird erst wieder im Oktober 2023 tagen, dann würde die Sache wohl wieder an den Rat gehen – kurz: Die Entscheidung würde sich erheblich verzögern.

Sozialdezernat: Interimslösung – Zuschuss zur Buskarte auf Antrag möglich

Sozialdezernent Florian Forster zeigte einen Ausweg, eine Interimslösung auf:

Wer einen Seniorenpass hat, kann einen Antrag auf Zuschuss zur Bus-Monatskarte stellen. Über eine Einzelfallprüfung im Rahmen der Altenhilfe SGB X12 §71 kann dieser Zuschuss dann gewährt werden. Eine entsprechende Handlungsanweisung dafür ist bei der Stadtverwaltung in Vorbereitung.

Auskunft gibt der Senioren- und Pflegestützpunkt Lüneburg.

Senioren- und Pflegestützpunkt Lüneburg: Zuständig für Seniorenpass

Lüneburger:innen ab 65 Jahren, die in der Hansestadt wohnen und Grundsicherungsleistungen (SGB XII) oder Wohngeld bekommen, können sich im Senioren- und Pflegestützpunkt den Seniorenpass abholen. Dafür sind ein gültiger Leistungsbescheid, Personalausweis und Lichtbild mitzubringen.

Der Seniorenpass bietet unter anderem halbierte Kursgebühren bei der Volkshochschule, eine ermäßigte Theatercard, möglich sind auch eine Rundfunk- und Fernsehgebührenbefreiung und ein Sozialtarif bei der Telekom.

Lösung auf Landkreis- oder Landesebene?

Inzwischen liegt auch beim Landkreis ein Antrag vor, ein Sozial- bzw. Seniorenticket und ein kostenloses Schülerticket wie im Landkreis Lüchow-Dannenberg einzuführen. Auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses ist das für den 12. September 2023 vorgesehen.

Der VCD Elbe-Heide befürwortet ein Sozial- und Jugendticket und fordert mittelfristig einen bundeseinheitlichen Sozial- und Jugendtarif (VCD Elbe-Heide: mehr).

Mehr zum Thema

  • Landkreis-Ausschuss für Mobilität tagt öffentlich am 12. September 2023 – 04.09.2023
    Um die Fahrrad- und Fußverkehrsbrücke im Lüner Holz, die Einführung eines Sozial- bzw. Seniorentickets und ein kostenloses Schülerticket wie im Landkreis Lüchow-Dannenberg geht es im Ausschuss für Mobilität des Landkreises Lüneburg am Dienstag, 12. September 2023, in Lüneburg. Weiteres Thema: Die bei der KVG ausgefallenen Busfahrten.
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    Über 50 Prozent mehr zahlen Senior:innen in Lüneburg ab August 2023 fürs Busfahren. Denn mit der Umstellung aufs Deutschland-Ticket wird die Seniorenkarte für die Tarifzone Lüneburg abgeschafft. Ein Antrag der CDU für die Ratsversammlung am 29. Juni 2023 sieht nun vor, dass zumindest beim Seniorenpass die Differenz aufgefangen wird.
  • Hansestadt Lüneburg: Seniorenpass und mehr – Hilfen und Beratung für Ältere – 17.10.2022
    Eine vergünstigte HVV-Monatskarte, halbierte Kursgebühren bei der Volkshochschule und eine ermäßigte Theatercard – das bietet der Seniorenpass für Ältere, die Grundsicherung oder Wohngeld bekommen. Möglich sind auch eine Rundfunk- und Fernsehgebührenbefreiung und ein Sozialtarif bei der Telekom. Beratung und mehr gibt es beim Senioren- und Pflegestützpunkt in Lüneburg.

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