Photovoltaik in Kaltenmoor. OB Kalisch und Maja Lucht, Gebäudewirtschaft.

Volle Power für Solarenergie: Hansestadt baut Photovoltaik aus

Die Hansestadt Lüneburg geht als Vorbild voran und baut 2024 die Solaranlagen im eigenen Bereich deutlich aus. Für private Haushalte gab es 2023 Zuschüsse für 81 Dachanlagen und 52 Balkongeräte. Auch bei denkmalgeschützten Häusern ist inzwischen viel möglich, weist OB Claudia Kalisch hin. Geprüft werden zudem zwei Freiflächen-Solarparks – östlich der Autobahnabfahrt Lüneburg Nord und nördlich des Sportparks Kreideberg.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 09.02.2024
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


Die Kraft der Sonne nutzen: Hansestadt setzt auf intensiven Photovoltaik-Ausbau

Foto: Hansestadt Lüneburg. Treiben den Ausbau von Photovoltaik in Lüneburg gemeinsam mit vielen Akteur:innen voran: Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Maja Lucht, Leiterin des Fachbereichs Gebäudewirtschaft.

„Bis Ende des Jahres soll ein Viertel des kommunalen Stromverbrauchs durch Photovoltaik-Anlagen auf städtisch genutzten Gebäuden gedeckt werden.“ Das ist, so Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, das nächste Ziel für den Solar-Ausbau im kommunalen Bereich. Die Stadt hat einiges vor:

  • Aktuell geht eine Photovoltaik (PV)-Anlage auf der Feuerwache Stadtmitte und auf der neuen Sporthalle im Hanseviertel ans Netz.
  • Weitere Anlagen wird die Hansestadt im Jahr 2024 auf dem Stadtteilhaus ELM Plus, dem Hort Anne Frank und den beiden neuen Sporthallen Grundschule Lüne und Hasenburger Berg errichten.
  • Auch die Kita Häcklingen wird 2024 mit Solarmodulen ausgestattet. Diese ist wie die Feuerwache in den Händen der städtischen Tochter LüWoBau.

Hansestadt will als Vorbild vorangehen

In Zahlen sieht die Solar-Bilanz der städtischen Verwaltung aktuell so aus: Rund 800.000 Kilowattstunden werden jedes Jahr auf Dächern kommunal genutzter Gebäude produziert. Weitere 450.000 Kilowattstunden kommen durch Anlagen auf Neubauten im Jahr 2024 hinzu.

„Bei jedem Neubau, bei jeder Gebäudeerweiterung, bei jeder größeren Sanierung prüfen wir, ob PV auf dem Dach möglich ist“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin. Selbst wenn es bei manchen Projekten nur kleine Beiträge sind. Die Devise ist „Da, wo es geht, machen wir es auch – denn die Stadt ist hier auch Vorbild für andere.“

Neue Techniken erweitern die Möglichkeiten

Für die Folgejahre sind weitere Projekte in Prüfung, darunter PV-Anlagen auf der Musikschule, dem Museum und verschiedenen Schulen. „Wir überprüfen regelmäßig, ob die Dachflächen und Elektrosysteme dank neuerer Techniken doch in Frage kommen“, erläutert Fachbereichsleiterin Maja Lucht.

Bei ihr laufen die Fäden zu Solarstrom auf städtischen Gebäuden zusammen. „Wenn PV nicht umgesetzt werden kann, liegt das meistens an der Beschaffenheit der Dächer, insbesondere mit Blick auf die vorhandene Statik“, weiß Lucht.

Verträgliche Lösungen für den Denkmalschutz

Hinzu kommen Neubewertungen mit Blick auf den Denkmalschutz. Hier ist aufgrund von Gesetzesänderungen nun mehr möglich: PV auf historischen Gebäuden, in denen die Verwaltung untergebracht ist, wird von der Stadt daher ebenfalls geprüft. „Es darf hier keine Denkverbote geben“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin. Wobei sie betont: „Gerade beim Denkmalschutz ist es natürlich wichtig, eine verträgliche Lösung für das Stadtbild zu finden und alle Beteiligten mitzunehmen.“

Für die Planung und Realisierung von PV-Großprojekten prüft die Stadt auch verschiedene Geschäftsmodelle. Denn mit dem vorhandenen Personal in der Verwaltung ist die Vielzahl der Projekte – von der Prüfung bis zur Umsetzung – schlicht nicht zu leisten. „Eine Projektgesellschaft hätte zum Beispiel die Möglichkeit, das Thema zu priorisieren“, sieht Claudia Kalisch einen entscheidenden Vorteil.

2023: 81 Dach- und 52 Balkonanlagen gefördert

Die Flächen im Stadtgebiet sind begrenzt – das Potenzial von Solaranlagen auf Dächern ist groß. Das gilt insbesondere auch für private Immobilien. Aus diesem Grund möchte die Hansestadt auch hier den Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie vorantreiben und durch eine Förderung Anreize schaffen.

Im Jahr 2023 hat die Stadt dafür 125.000 Euro aus dem Klimafonds bereitgestellt. Damit konnten im letzten Jahr 81 Dach-PV-Anlagen und 52 Steckersolargeräte (Balkonanlagen) gefördert werden. Auch für 2024 hat der Rat 125.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Vergünstigte Beratung vor Ort

Um der gestiegenen Nachfrage nach Energieberatungen gerecht zu werden, haben Stadt und Landkreis außerdem die Anschubberatung „Klimaschutz daheim“ initiiert. Diese ermöglicht vergünstigte Beratungen durch lokale Energieberater:innen.

Darüber hinaus bietet die Hansestadt weitere Beratungsformate zu Photovoltaik und Solarthermie an, unter anderem in Kooperation mit der Verbraucherzentrale und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen.

Denkmalgeschützte Häuser: Unterstützung vom Stadtarchäologen Tobias Schoo

Beratungsintensiv ist auch die Realisierung von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Häusern. Hier laufen die Fäden bei Lüneburgs Stadtarchäologen Tobias Schoo zusammen. „Wir prüfen gemeinsam mit den Antragstellenden, wie eine Solaranlage in Einklang zu bringen ist mit der historischen Dachlandschaft“, erklärt Schoo.

Seit der Neuerung im Denkmalschutzgesetz vor zwei Jahren seien Anlagen, die reversibel sind und nicht in die denkmalwerte Bausubstanz eingreifen, nicht mehr von vorneherein abzulehnen. Die Untere Denkmalschutzbehörde prüfe vielmehr jeden Einzelfall vor Ort. „Wir haben bisher in den meisten Fällen eine Lösung gefunden, wie wir die Solaranlage und den Denkmalschutz in Einklang bringen“, so Schoo.

Mehr Information und Kontakt

Alle Infos zu Fördermöglichkeiten und Beratungsangeboten rund um Klimaschutzmaßnahmen in den eigenen vier Wänden finden sich online.

Freiflächen-PV: Solarpark in Lüneburg

Der größtmögliche Ertrag von Photovoltaik entsteht bekanntermaßen auf Freiflächen-Anlagen. Auch wenn im Stadtgebiet nur begrenzt Flächen verfügbar sind, so prüft die Hansestadt auch hier, welche Möglichkeiten für Freiflächen-PV bestehen – möglichst ohne Konflikte zu Landwirtschaft, Naturschutz und Landschaftsbild.

„Vor diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung das gesamte Stadtgebiet auf mögliche Standorte für Solarparks untersucht“, erläutert Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.

Auf zwei Flächen Solarparks möglich

Zwei Flächen, die als geeignet identifiziert wurden, liegen östlich der Autobahnabfahrt Lüneburg Nord und nördlich des Sportparks Kreideberg. Sie befinden sich im Eigentum der Stadt. Hier könnte die Stadt aktiv an der Gestaltung eines Solarparks mitwirken und würde so auch finanziell von dem Solar-Ausbau profitieren.

Für diese beiden Flächen soll es zeitnah eine Ausschreibung geben für ein Konzept, das mögliche Umsetzungen eines Solarparks mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen aufzeigt. Einen entsprechenden Beschluss für die Beauftragung zur Erstellung eines Konzeptes hatte der Verwaltungsausschuss nach Vorberatung des Umweltausschusses im Herbst 2023 gefasst.

Bereich Stadtentwicklung bereitet Standortkonzept für private Flächen vor

Weitere potenzielle Flächen für Solarparks sind private landwirtschaftliche Flächen. Für diese und die städtischen Gebiete bringt der Bereich Stadtentwicklung aktuell ein Standortkonzept zu Papier. Das beinhaltet Analyse und Zielvorgaben für Solarflächen.

Die Inhalte dieser Standortfindung werden mit anderen stadtplanerischen Entwicklungen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept abgestimmt und dort in die künftige Flächenentwicklung aufgenommen.

OB Kalisch: Solarenergie in Lüneburg auf gutem Kurs

„Das Thema Solarenergie wird in unserer Stadtgesellschaft von mehreren Seiten vorangetrieben“, sagt Oberbürgermeisterin Kalisch. Die vielen Solarprojekte der Wohnungsgenossenschaften sowie der Privathaushalte seien erfreulich.

„Auch das hohe bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich, wie etwa durch die ehrenamtlichen Solarbotschafter, zeigt, dass es in Lüneburg in Sachen Energiewende vorangeht“, sagt Kalisch. „Wir sind auf einem guten Weg, zugleich gibt es noch viel zu tun.“

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